"Transzendente Kraft der Kirche wahren"

Predigt am 21. März 2021 zur Weihe Ständiger Diakone im Salzburger Dom.

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Liebe Mitbrüder im priesterlichen und diakonalen Dienst, in unserer Mitte sehr geehrter Herr Weihbischof. 
Ich grüße herzlich die Weihekandidaten zum ständigen Diakonat mit Ihren Ehefrauen, Kindern und Angehörigen. 
Schwestern und Brüder im Herrn!

Wir befinden uns in der Fastenzeit, Corona hat es so gewollt, dass Euer Weihetermin nicht zu einer angemesseneren Zeit im Jahr gefeiert werden kann. Als Gläubige dürfen wir allerdings alles, was unzeitgemäß zufällt, also gerade sich nicht unserer Machbarkeit und unserem Organisationstalent unterwirft, dennoch als besondere Fügung Gottes annehmen.

Der Tisch des Wortes, an dem Ihr als geweihte Diakone in Zukunft den Dienst versehen werdet, ist in der Fastenzeit mit karger Nahrung gedeckt. Da können wir nicht vorbei, auch wenn dieser Tag für Euch ein Freudentag sein soll, aber wahre Freude fürchtet die Wahrheit nicht. Die Botschaft des Hebräerbriefes sollte uns auf aufhorchen lassen: „Christus hat in den Tagen seines irdischen Lebens mit lautem Schreien und unter Tränen Gebete und Bitten vor dem gebracht, der ihn aus dem Tod retten konnte, und – nicht ohne tröstlichen Abschluss – er ist erhört worden aufgrund seiner Gottesfurcht.“ Hebr. 5,7

Man könnte an dieser Stelle fragen: wo oder wann hat Jesus geschrien? Da gibt es meines Wissens nur eine Stelle, das ist am Kreuz von Golgotha. In der neunten Stunde rief Jesus laut: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Und er ist erhört worden; am dritten Tag nach seinem Tod durch  die Auferstehung. Jesus hat im Leid nicht protestiert, er hat nicht geflucht, er ließ sich verhöhnen, und er schreit: „mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen!“ In diesem letzten Gebet Jesu, übrigens ein Psalmwort, sieht der Schreiber des Hebräerbriefes wohl die Gottesfurcht Jesu, welche als Grund der Auferstehung angeführt wird.

Es gibt in unserer Zeit viel lautes Geschrei und mitunter auch Tränen, selbst in der Kirche; das wollen wir ernst nehmen, aber wo ist die Gottesfurcht?  Jesus hat durch das, was er gelitten hat, Gehorsam gelernt, so haben wir es in der zweiten Lesung gehört. Wo ist der Gehorsam? Sind das nicht Worte, die wir aus unserem religiösen Grundwortschatz gestrichen haben? Man wird vielleicht einwenden, das sei doch zu recht so geschehen, weil damit in der Vergangenheit Fremdbestimmung und Angstmacherei betrieben worden sei. Gewiss Fehlformen gab und gibt es, aber ersatzlos streichen wird man  Gottesfurcht und Gehorsam nicht dürfen.

Liebe Mitbrüder, der Blick auf Jesus, die Betrachtung, wie er gelebt und gewirkt hat, wie er mit Menschen umgegangen ist, gerade mit den Schwachen, Sündern und Armen, wie er immer wieder seine Augen zum Himmel erhob und betete, dieser Blick möge Euch wahre Gottesfurcht und demütigen Gehorsam lehren.  

Das Evangelium des Tages schlägt in die gleiche Kerbe. Der große Exeget Klaus Berger, leider Gottes vor kurzem sehr plötzlich verstorben, stellt über das soeben gehörte Evangelium die Wort: Gehorsam und Verherrlichung. Diese Textpassage stelle nach Johannes den Höhepunkt des öffentlichen Wirkens Jesu dar. Hier wird in eins gesehen, was z.B. beim Evangelisten Markus getrennt berichtet wird: Die Verklärung Jesu auf dem Berg Tabor, mit der Gottesoffenbarung „das ist mein geliebter Sohn, auf ihn sollt ihr hören“, und das Ringen Jesu mit Gott im Garten Getsemani „meine Seele ist zu Tode betrübt“. Das wird bei Johannes zusammen gesehen, wenn Jesus spricht: „Jetzt ist meine Seele zu Tode betrübt“ mit der bange hinzugefügten Frage: „Was soll ich sagen?“ Zusammen mit der Stimme des Vaters vom Himmel: „Ich habe ihn schon verherrlicht und werde ihn wieder verherrlichen.“

Liebe junge Mitbrüder im diakonalen Stand, nehmt es als Fügung und nicht als einen puren Zufall, dass Eure Weihe auf den fünften Fastensonntag gefallen ist, in eine Zeit, in der keine Weihen zeitgemäss stattfinden. Die Worte Gottesfurcht und Gehorsam seien Euch, wie in der ersten Lesung aus dem Buch Jeremia geheißen hat, aufs Herz geschrieben. Hütet sie wie einen heiligen Schatz. Mit diesen Worten werdet Ihr gesendet, d.h. hinaus geschickt, dorthin wo die Menschen sind. Ihr sollt mit den Menschen sein; mit ihnen Leid, Sorgen und Freuden teilen. Geduldig sein im Zuhören, so manches Vordergründige und Oberflächlichkeit ertragen. Vor allem verfallt nicht irgendeiner Form des Klerikalismus.

Ich darf dazu ein Zeugnis des neu geweihten Bischof von Chur Josef Bonnemain bringen; er ist am vergangenen Freitag, dem Hochfest des hl Josef, geweiht worden. Von der Zeit als er noch  junger Priester und Mitglied des Opus Dei war, wurde er zu einem noch eher jungen aber sterbenden Mann gerufen, um die Krankensalbung zu spenden. Dieser aber bat ihn doch erst in der darauffolgenden Woche zu kommen. Er ging weg und kam eine Woche später wieder. Da wollte der Kranke noch nicht die Krankensalbung empfangen und bat die nächste Woche zu kommen. Beim dritten Mal gekommen sprach der Schwerstkranke: „Sie machen mir Angst. Sie sind jung, sportlich, haben zwei Doktortitel. Ich brauche einen alten, dicken und gutmütigen Kapuziner.“ Der junge Priester damals und heutige Bischof darauf: „Ich habe mir gedacht: Hier spricht der Hl. Geist. Mir war klar, dass ich mich ändern muss.“

Bitte keinen Klerikalismus, aber verfallt auch nicht dem anderen Extrem unserer Zeit, dem alles Gemeinsame und Übernatürliche relativierenden Individualismus. Papst Franziskus wird nicht müde, davon zu warnen; die Ich-Religion. Kürzlich hat sich der Kulturwissenschafter Prof. Dommsich dieser Einschätzung vehement angeschlossen. Verlieren wir nicht – vielfach durchaus gut gemeint – die transzendente Kraft und Kompetenz der Kirche, in dem wir  immer und überall das Menschliche zum Maß des Religiösen nehmen.

Liebe Mitbrüder mit der Weihe wird Euch zu Eurer Berufung das Sakrament der Ehe zu leben und zu bezeugen noch eine weitere übertragen. Ihr seid als verheiratete Diakone hineingenommen in den Ordo der Weihe. Weihe bedeutet in seinem tiefsten Sinn sich selbst genommen zu sein, wie der Hl. Apostel Paulus von sich im Einleitungssatz des Briefes an die Gemeinde von Rom schreibt: „… Knecht Christi Jesu, berufen zum Apostel, ausgesondert das Evangelium Gottes zu verkünden.“ Weihe bedeutet immer auch von der Welt abgesondert sein für Gott. Daran habt Ihr Anteil. Vernachlässigt jedoch dabei nicht die Pflichten und Aufgaben für Eure Familien. Die Kirche bittet die geschätzten Ehefrauen und die Kinder, die Euch geschenkt wurden, die Sendung Eurer Ehemänner und Väter mitzutragen und daran teilzunehmen. Das ist  nicht immer leicht. Aber Gott traut Euch das zu und er wird euch mit  Segen beistehen. Das Weiheamt ist Dienst. Steht man am Altar für Menschen, die uns anvertraut sind, dann gilt das, was vom Weizenkorn gesagt worden ist: „wenn es nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein.“ Gleiches gilt für unseren Dienst am Nächsten; selbst kleiner werden, damit der andere größer werden kann. Das bedeutet Jesus dienen und ihm nachfolgen, aber dann gilt: wo Jesus ist, dort wird auch der Diener, die Dienerin sein.

Das liebe Mitbrüder sei Euch zur Ermutigung gesagt. Ihr seid zur Stunde aber auch in Eurem zukünftigen Wirken nicht allein. Ihr steht in der Communio der Kirche von Anfang an, in der Communio der ersten sieben Diakone, des Protomärtyrers, des Heiligen Stephanus und des Heiligen Franziskus, der sich nicht würdig fühlte Priester zu sein. Ihr seid auch in der Communio derer, die uns schon vorausgegangen sind, eurer Eltern, Brüder und Schwestern, so sie schon verstorben sind und Ihr seid in der Communio der noch pilgernden Kirche, mit all denen, die sich auch auf dem Weg der Nachfolge wissen, nicht zuletzt in der ganze Gemeinschaft der Kirche. Das gläubig versammelte Volk steht hinter Euch.

So beginnen wir diese heilige Handlung und rufen wir den Heiligen Geist an.

Amen

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