Stricken gegen die Ohnmacht und aus Solidarität

SALZBURG (eds) / Vom 28. April bis 30. April wird das Projekt Knitting for Peace im Museum der Moderne Salzburg präsentiert. Initiatorin der seit Mai 2022 gestarteten Aktion, in der für den Frieden gestrickt wird, ist Angelika Gassner, Referentin für Resilienz und seelische Gesundheit der Erzdiözese Salzburg. Sie sagt: „Beim Stricken bin ich fokussiert und entspannt zugleich. Masche für Masche entsteht ein größeres Netz, das verbindet. Im Kreis Gleichgesinnter entsteht eine positive Energie, die stärkt und trägt.“ Im Rahmen der Ausstellung wird es, neben einer Strickaktion, eine Gesprächsrunde zu den Themen „Was können wir in Krisenzeiten gegen das Ohnmachtsgefühl tun? Wie kann ich Solidarität zeigen?“ geben.
Der Hilflosigkeit entgegenwirken
Knitting for Peace ist eine Initiative von mittlerweile mehr als 30 Frauen aus Österreich, Oberösterreich, Wien/Hollabrunn, Tirol und der Ukraine, die seit Mai 2022 für den Frieden stricken. Aus kleinen Wollstücken werden weiche Decken hergestellt, die nicht nur Wärme, sondern auch Zuversicht schenken sollen. Ziel ist es, der Ohnmacht und Hilflosigkeit während des Krieges in der Ukraine entgegenwirken. Angelika Gassner sagt: „Aus vielen kleinen Strick-Fleckerln entstehen allmählich Kuscheldecken, die wir unseren ukrainischen Schwestern schenken. Sie bieten Wärme und kommen von Herzen.“
Strickaktion und Gesprächsrunde im Museum der Moderne
Im Museum der Moderne Salzburg werden fast 40 der kunstvoll gefertigten Decken ausgestellt. In einer Fotodokumentation von Angelika Gassner und Christina Repolust sind Decken, die bereits in die Ukraine gebracht wurden, Fotos von den Strickerinnen und Texte über das „Friedensstricken“ zu sehen. Nach der Ausstellung werden die Decken an traumatisierte Kinder in der Ukraine gespendet.
In einer Gesprächsrunde werden Harald Krejči, der Direktor des Museums der Moderne Salzburg, Angelika Gassner, Referat für Resilienz und seelische Gesundheit der Erzdiözese Salzburg, Eva Daspelgruber, Trainerin für Deutsch als Fremdsprache und freie Autorin für die Straßenzeitung APROPOS, und Sarah Gruber, ORF Salzburg, zu den Themen: „Was können wir in Krisenzeiten gegen das Ohnmachtsgefühl tun? Wie kann ich Solidarität zeigen?“ diskutieren.
Angelika Gassner erklärt: „Das Museum der Moderne Salzburg ist ein großartiger Ort, die Decken, die später als Gebrauchsgegenstände benutzt werden, als Kunstwerke zu würdigen. Viele Frauen haben in unzähligen Stunden ihre Arbeit hineingesteckt: Aus vielen kleinen Flecken entsteht sichtbar eine Decke, die auch sinnbildlich für Solidarität und wachsende Hilfsbereitschaft gegen die Ohnmacht steht.“
Alle Besucherinnen und Besucher werden bei einer „Strickaktion“ eingeladen, vor Ort mitzustricken oder zu häkeln oder erste Strickversuche zu starten. Die „Museumsdecken“ gehen an Menschen in der Ukraine und geflüchtete Menschen in Österreich.
„Ein Museum ist ein sozialer Ort, um gemeinsam zu diskutieren, etwas zu erleben und sich mit gesellschaftlich relevanten Themen auseinanderzusetzen. Das Museum der Moderne Salzburg hat sich den UN-Nachhaltigkeitszielen verpflichtet. Wir freuen uns über die gemeinsame Veranstaltung mit der Initiative Knitting for Peace, weil wir damit – neben der konkreten Unterstützung – diesen Zielen gemeinschaftlich und künstlerisch ein Stück näher kommen“, sagt Mirabelle Spreckelsen-Csar, die Leiterin der Kunstvermittlung des Museums.
Termine und Details im Überblick
Knitting for Peace im Museum der Moderne
Freitag, 28. April, 14−18 Uhr: Strickaktion im Museum
Freitag, 28.April: 16 Uhr: Gesprächsrunde zu den Themen:
„Was können wir in Krisen(zeiten) gegen das Ohnmachtsgefühl tun? Wie kann ich Solidarität zeigen?“
Mit Harald Krejči, Direktor des Museums der Moderne Salzburg, Angelika Gassner, Referat für Resilienz und seelische Gesundheit der Erzdiözese Salzburg, Eva Daspelgruber, Trainerin für Deutsch als Fremdsprache und freie Autorin für APROPOS, und Sarah Gruber, ORF Salzburg.
Samstag, 29. April, 11−18 Uhr: Strickaktion
Sonntag, 30. April, 18 Uhr: Präsentation des Projekts „Knitting for Peace“