St. Virgil feiert 40. Geburtstag

SALZBURG (eds- 28. 4.2016) / Das Bildungshaus St. Virgil in Salzburg-Aigen feiert am kommenden Samstag, 30. April, sein 40-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass lädt es zu einem großen Fest für die ganze Familie. Im Zuge des abendlichen Festakts wird erstmals der „Hans-Walter-Vavrovsky-Dialogpreis zur Förderung des offenen Dialogs von Kirchen und Gesellschaft“ vergeben.
Mit 40 Jahren im besten Alter
Ein „buntes Festprogramm der Extraklasse“ von 15 bis 1 Uhr erwartet die Besucher am kommenden Wochenende in St. Virgil: Hochkarätig besetzte Gesprächskreise zu den Themen Kindheit, Religion und Nachhaltigkeit, Spaßiges für Kinder, Meditatives und Geistvolles, Musik und Kulinarik bilden den Rahmen des Jubiläumsfestes. „Wir wollen mit diesem Fest unsere Daseinslust, unsere Lebensfreude zeigen“, so Peter Braun, der Direktor des Bildungshauses. St. Virgil werde – getreu der beiden Motti der Einrichtung – auch dieses Mal wieder ein „Ort der Begegnung“ aber auch des „Innehaltens“ werden. Am Sonntag schließt ein Familiengottesdienst die Feierlichkeiten ab.
Für den reibungslosen Ablauf im Haus zeigen sich 50 Mitarbeiter aus 13 Nationen und sieben Konfessionen verantwortlich. Rektor des Hauses und Namensgeber des Dialogpreises, Hans-Walter Vavrovsky, betont: „Es geht nicht ohne eine Kultur des Dialogs“. Auch in Zukunft werde das Bildungshaus diesem Grundprinzip getreu, Brücken bauen und Möglichkeiten der Aus- und Weiterbildung zu christlichen, gesellschaftlichen und persönlichkeitsstärkenden Themen anbieten.
Hans-Walter-Vavrovsky-Dialogpreis für das Salzburger Landeskrankenhaus
Im Rahmen des Festaktes um 19 Uhr wird erstmals der „Hans-Walter-Vavrovsky-Dialogpreis zur Förderung des offenen Dialogs von Kirchen und Gesellschaft“ verliehen. Der alle drei Jahre ausgeschriebene Preis würdigt Projekte mit dem Ziel, eine Kultur der Offenheit, Verständigung und Begegnung zu fördern.
Das Echo auf die erstmalige Ausschreibung war bereits im Vorfeld erfreulich: Von 35 Einreichungen konnte sich schließlich ein Salzburger Projekt bei der vierköpfigen Jury durchsetzen: Erster Preisträger der mit 5.000 Euro dotierten Auszeichnung ist das Landeskrankenhaus Salzburg mit dem Projekt „Integration und Transkulturalität“. Initiiert von der Pflegeleitung des Salzburger Landeskrankenhauses, hat sich das bereits 2009 umgesetzte Projekt zum Ziel gemacht, diese beiden Bereiche im Klinikalltag zu fördern.
In der Jurybegründung wird der kreative, couragierte und nachhaltige Ansatz des Projektes als beispielhafte Reaktion auf gegenwärtige gesellschaftliche Herausforderungen gewürdigt.
Der Leiter der Kontaktstelle für Dolmetschdienste und Interkulturelle Versorgung des Salzburger Landeskrankenhauses, Herbert Herbst, macht deutlich: „Es geht im Programm ‚Integration und Transkulturalität‘ vor allem darum, Sprachbarrieren abzubauen, um eine optimale medizinische Versorgung sicherstellen zu können.“
Dolmetschersysteme und spezielle Wörterbücher wären wichtige Hilfen bei der Verständigung zwischen Patient und Krankenhauspersonal, so Herbst. Zugleich gehe es aber auch darum, kulturelle Barrieren abzubauen bzw. hier Angebote zu schaffen. Durch interkulturelle Verabschiedungs- und Gebetsräume versuche das Landeskrankenhaus, den kulturellen und religiösen Bedürfnissen der Patienten entgegenzukommen. „In den MigrantInnen-Sprechstunden erfolgen zudem medizinische Aufklärungsgespräche in den Landessprachen“, ergänzt der diplomierte Gesundheits- und Krankenpfleger.
Die Mitarbeiter des Landeskrankenhauses werden im Zuge des Projektes dabei unterstützt, die Perspektive der Patienten unabhängig von der Religion oder spirituellen Weltanschauung besser zu erfassen und Stereotypisierung zu vermeiden.
Modernisierung und Verbesserung der Infrastruktur
Mit über 20.000 Veranstaltungen in den vergangenen 40 Jahren und über 1,6 Millionen Besuchern hat sich das Bildungshaus St. Virgil europaweit einen Namen gemacht. „Wir haben nicht für das Schaufenster gearbeitet“, so Braun, der auf große Erfolge der vergangenen Jahrzehnte zurückblicken kann: So fand beispielsweise 1995 die erste österreichische Armutskonferenz im Salzburger Bildungshaus statt, 2002 und 2005 trafen sich die Träger des Alternativnobelpreises in St. Virgil.
Auch in Zukunft werde wieder ein umfangreiches und vielfältiges Programm angeboten. Im Zentrum stehen die Themen Lebensbegleitung, Spiritualität und Gesellschaft.
Die Zukunft des Bildungshauses steht ganz im Zeichen der Erneuerung. Im Zeitraum von 2016 bis 2018 sind Projekte zur Erneuerung des seit 40 Jahre bestehenden Gebäudes gedacht. „Unsere Infrastruktur ist nach 40 Jahren ins Alter gekommen“, so Wirtschaftsdirektor Reinhard Weinmüller. Zum 40er sei man nun übereingekommen, dass Veranstaltungssäle modernisiert und teilweise auch umgebaut werden sollen. Die Umgestaltung des Sebastian-Ritter-Saals wäre „ein großes Planprojekt, im Zuge dessen wir auch grundsätzlich umgestalten wollen“, so Weinmüller. Auch weitere Veranstaltungssäle sollen mit moderner Technik ausgestattet und umgestaltet werden.
Die Erhaltung und Wartung der Gebäudesubstanz wird vom Träger der Einrichtung, der Erzdiözese Salzburg, realisiert. Für die geplanten Umbauten im Inneren suche man weiterhin nach Sponsoren und Geldgebern. Von der Stadt Salzburg und einer privaten Stiftung seien bereits Gelder zugesichert worden und auch das Land habe Unterstützung in Aussicht gestellt.
Foto: (v.l.n.r.) Reinhard Weinmüller, Herbert Herbst, Hans-Walter Vavrovsky und Peter Braun
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