Selbstsicher zur Schule

Seekirchen. Etwa 50 Prozent der von uns in der Stadt zurückgelegten Wege sind kürzer als fünf Kilometer und könnten bequem, schnell und kostengünstig mit dem Fahrrad bewältigt werden. Einiges spricht dafür, die Kinder in die Schule radeln zu lassen: Es stärkt ihr Selbstbewusstsein, fördert die soziale Interaktion, körperliche Bewegung führt zu Entspannung. „Simon freut sich total, dass er alleine zur Schule radeln darf. Seit der Prüfung fährt er immer. Kinder sehen damit auch, dass sie das Vertrauen ihrer Eltern haben“, meint Simons Mama Maria. Simon saß schon mit vier Jahren auf dem Rad, die Familie legt viele Wege auf diese Weise zurück. „Ich fahre auch gerne, bei uns im Ort geht das aber auch super. Es gibt viel Verkehr in Seekirchen, außerdem finde ich mit dem Rad viel leichter einen Parkplatz. Das Rad ist für uns eine sehr gute Alternative zum Auto“, sagt Maria Doppler.
Mit den Kindern das Radeln im Straßenverkehr zu üben, hält sie für sehr wichtig. „Sobald sie es technisch können, sollte man es ausprobieren, auch wenn dann manchmal Situationen kommen, wo man als Eltern erst mal schluckt. Diese haben wir dann immer besprochen. Für mich ist wichtig, dass die Kinder sicher stehen bleiben, wenn ich Stopp rufe“, gibt sie einen Tipp. Mittlerweile ist Simon sicher am Radl unterwegs: „Ich habe ihn vor kurzem mit dem Rad nach Eugendorf geschickt. Er kannte den Weg und es hat super funktioniert“, ist sie stolz.
Üben bringt Sicherheit für die Straße
Kinder sind keine kleinen Erwachsenen: Sie können erst ab etwa dem neunten Lebensjahr Entfernungen richtig einschätzen, das Abschätzen von Geschwindigkeit ist erst danach möglich. Das Sichtfeld ist erst ab dem zwölften Lebensjahr voll entwickelt, weshalb vorher das seitliche Herannahen von Autos nur begrenzt wahrgenommen werden kann. Fast alle Kinder im Bundesland Salzburg absolvieren in der vierten Klasse Volksschule die freiwillige Radfahrprüfung. Nicht alle sind dann schon so geschickt auf den zwei Reifen unterwegs wie Simon. „Vor einem Jahr fand ein Radfahrworkshop in der Schule statt und ich war schockiert, dass manche seiner Schulkollegen noch nicht Rad fahren konnten. Sie saßen noch nicht so oft auf einem Rad“, erzählt Doppler.
Radfahrer im Straßenverkehr müssen in Österreich laut Gesetz mindestens zwölf Jahre alt sein. Kinder unter zwölf Jahren dürfen nur in Begleitung fahren, mit dem Fahrradausweis ist es ab dem 10. Lebensjahr erlaubt. Bis zwölf Jahre müssen Kinder einen Sturzhelm tragen.
Bildtext: Kinder werden selbstsicherer, wenn sie ohne Eltern mit dem Rad in die Schule fahren dürfen. Foto: salzburgrad.at
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