Seelsorgende am „Electric Love Festival“ mit positivem Zwischenergebnis

SALZBURG (eds) / Die 30 Seelsorgerinnen und Seelsorger der „Mindful Crew“ beim „Electric Love Festival“ am Salzburgring rechnen bis zum Festivalende am Samstag insgesamt mit mehr als 1.000 Gesprächen. Das teilte die Katholische Jugend (KJ) Salzburg auf Basis der Kontakte der ersten beiden Festivaltage am Freitag in einer Aussendung mit. Manuel Reifenauer, Geschäftsführer des „Electric Love Festivals“ (ELF), zeigte sich überzeugt, dass ein solches Angebot künftig nicht mehr von Festivals wegzudenken sei. In der Crew vertreten sind haupt- und ehrenamtliche, katholische und evangelische Seelsorgende. Ihr Motto: „Da sein, wo junge Menschen sind“.
Ines Sagmeister, Vorsitzende der KJ Salzburg, erzählte: „Am Festival sind junge Menschen, die das Leben und die Gemeinschaft feiern wollen. Wir zeigen, dass es uns um die Menschen geht, vor allem dort, wo es so gar nicht nach Kirche klingt. Denn am Ende des Tages will jeder einmal gehört werden. Deswegen machen wir Festivalseelsorge!“ ELF-Geschäftsführer Reifenauer verwies auf einen emotionalen Ausnahmezustand, den Festivals triggern, im positiven als auch im negativen Sinne. „Wir haben in den letzten Jahren festgestellt, dass es Dinge gibt, die für das Rote Kreuz zu wenig, aber um nichts zu tun, zu viel sind.“ Genau dafür sei die Festivalseelsorge da, um Menschen in emotionalen Ausnahmezuständen zu betreuen. „Ohne eine solche Institution am Gelände, wird es zukünftig gar nicht mehr gehen“, betonte er.
Das Wichtigste bei der Festivalseelsorge ist für das Team die Begegnung auf Augenhöhe und der respektvolle Umgang und bedingungslosem Annehmen der individuellen Lebenssituation. Häufige Themen bei den Gesprächen sind Überforderung mit Familie, Beziehungen und Arbeitsplatz, sowie Trauer, Depressionen und Übergriffigkeit.
Begleitung durch die „Mindful Crew“
Die „Mindful Crew“ ist laut KJ vom Anfang bis zum Ende sowohl am Festival unterwegs als auch an zwei fixen Standorten am Gelände vertreten. Neben Small Talk werden die Seelsorgenden am Schluss insgesamt mehr als 1.000 tiefergehende Gespräche geführt haben. Festivalseelsorgende sind Ansprechpersonen für Feiernde und arbeiten eng mit den Einsatzkräften sowie den Veranstaltenden zusammen. Dabei nehmen nicht nur die Besucherinnen und Besucher, sondern auch die Mitarbeitenden des Festivals das Angebot der Seelsorge an, berichtete die KJ. Die „Mindful Crew“ am „Electric Love Festival“ ist ein gemeinsames Projekt der Festivalseelsorge Österreich, der Katholischen Jugend Salzburg, und der Initiative „Denk Dich Neu“. Die haupt- und ehrenamtlichen evangelischen sowie katholischen Seelsorgenden wurden bei einer mehrtägigen Schulung auf ihren Einsatz vorbereitet.
Die Initiative „Denk Dich Neu“ wurde im vergangenen Frühjahr gestartet. Ihr Ziel ist es, für junge Menschen im Alter von 18 bis 25 Jahren niedrigschwellige Orte der Begegnung anzubieten und dabei auch überraschende, unkonventionelle Wege zu gehen, um mit jungen Leuten neu ins Gespräch zu kommen. (Infos: www.denkdichneu.at)
Das „Electric Love Festival“ ist nach dem Donauinselfest und dem „Woodstock der Blasmusik“ bereits das dritte Festival der Saison, an dem die Festivalseelsorge vertreten ist. Im August folgen noch das Shutdown Festival sowie das „FreeTreeFestival“. Das ELF findet seit 2013 jährlich am Salzburgring statt und bietet eine Vielfalt an Acts mit Fokus auf elektronischer Musik. Täglich werden heuer bis zu 45.000 Gäste empfangen, was dieses Festival zu einem der größten in Österreich macht. Seit 2019 ist auch das Team der Festivalseelsorge ein fester Bestandteil. (Infos: www.festivalseelsorge.at, Instagram: festivalseelsorge und www.electriclove.at)