Seeing is believing

SALZBURG (eds – 25.5.2016) / Am vergangenen Wochenende fanden die Feierlichkeiten zum Zehnjahresjubiläum des Kardinal-König-Kunstpreises statt. Bis 4. September können Interessierte die Zusammenschau der bisherigen Preisträger mit dem Titel „Seeing is believing“ im Museum Angerlehner besuchen. Am 19. 6. wird es eine Sonderführung durch die Ausstellung geben.
Die Künstler Hans Schabus (Preisträger 2005), Nicole Six und Paul Petritsch(2007), Marko Lulic (2009), Christian Mayer (2011), Kathi Hofer (2013), Julia Haller (2015) setzen in der Jubiläumsausstellung zu 10 Jahren Kardinal-König-Kunstpreis „Seeing is believing“ den Schwerpunkt auf die Themen Wahrnehmung und Glauben.
Johannes Neuhardt, Initiator und Mäzen des Kardinal-König-Kunstfonds, wies in seiner Rede zur Ausstellungseröffnung darauf hin, dass die Betrachtung von Kunst eine spirituelle Erfahrung sei. „Das Kunstwerk verwandelt den Betrachter und sein Wahrnehmungsvermögen“, so Neuhardt.
„Der Titel „Seeing is believing“ spielt auf heutige Wahrnehmungsmuster an, die auf schnelles Erkennen hin angelegt sind“, erläuterte die Kuratorin der Ausstellung, Margit Zuckriegel. „Dabei soll es in dieser Ausstellung auch um den Glauben an das Wesentliche und Wichtige im Kunstwerk, sowie um die Wirkkraft des Werkes gehen.“
Heinz J. Angerlehner, Museumsgründer und Geschäftsführer, würdigte den künstlerischen Weitblick der katholischen Kirche: „Ich betrachte es als besonders bemerkenswert, dass die katholische Kirche der konzeptuellen Kunst so aufgeschlossen ist und die Institution Kardinal-König-Kunstfonds junge Künstlerinnen und Künstler unterstützt.“ Weiters hob er die gute Zusammenarbeit mit der Kuratorin und dem Kardinal-König-Kunstfonds hervor und lobte die geglückte Ausstellung: „Die Arbeiten sind spannungsgeladen, thematisieren Ereignisse wie die Mondlandung und einen Kometeneinschlag, künstliche Berge in Venedig bis hin zu 200 Millionen Jahre alten versteinerten Baumstämmen aus der Urzeit.“
Kuratorin Margit Zuckriegel deutete die gezeigten Werkensembles und installativen Arbeiten als eine Herausforderung an das aktive „Sehen“ des Betrachters. Die Werke würden Fragen des aktuellen Lebensgefühls aufwerfen: Was ist sicher und hat Bestand? Wie bildet sich Veränderung ab? Vermögen wir noch an Politik zu glauben? „Wahrnehmen ist mehr als Sehen. Der künstlerische Kontext in den Werken der Ausstellung wird erst beim näheren Sich-Einlassen sichtbar“, so Zuckriegel.
Die Ausstellung „Seeing is believing“ findet anlässlich des Zehnjahresjubiläums des Kardinal-König-Kunstpreises statt und kann noch bis zum 4. September 2016 im Museum Angerlehner in Thalheim bei Wels besucht werden. Der Katalog zur Ausstellung (Verlag Bibliothek der Provinz) versammelt Texte von Antonia Gobiet, Johannes Holzmann, Johannes Neuhardt und Margit Zuckriegl, sowie ein Interview mit Hans Schabus.
Am Sonntag, 19.6.2016, führt die Kuratorin der Ausstellung Margit Zuckriegel um 14.30 Uhr durch die Ausstellung.
Anmeldung unter: anmeldung@virgil.at
Beitrag: 15 Euro
Auf Anregung von Prälat Johannes Neuhardt wurde der Kardinal-König-Preis 2004 gegründet und 2005 zum ersten Mal an Hans Schabus vergeben. Zielsetzung des Kunstpreises der Erzdiözese Salzburg ist es, „Initiativen zur Begegnung und zum Dialog zwischen Künstlerinnen und Künstlern und römisch-katholischer Kirche“ zu fördern, wie in den Statuten festgelegt ist. Alle zwei Jahre wird ein Werk ausgewählt, das „eine für den zeitgenössischen, künstlerischen und gesellschaftlichen Diskurs wichtige Position darstellt“. Der Preis ist mit 11.000 Euro dotiert.
Infos zu Preis und Ausstellung: <link http: kirchen.net typo3 www.kardinalkoenig-kunstpreis.at _blank>www.kardinalkoenig-kunstpreis.at und <link http: kirchen.net typo3 www.museum-angerlehner.at _blank>www.museum-angerlehner.at
Bild: (v.l.n.r.) Margit Zuckriegel (Kuratorin der Ausstellung), Prälat Johannes Neuhardt (Initiator des Kunstpreises), Antonia Gobiet (Geschäftsführung des Kardinal-König-Kunstfonds), Heinz J. Angerlehner (Museumsgründer).
Foto: Museum Angerlehner