Rupert-und-Virgil-Orden in Großgold verliehen

SALZBURG (eds) / Am Donnerstagvormittag wurde Walter Hagel (79), dem langjährigen Rechtsreferenten der Österreichischen Bischofskonferenz und der Diözese St. Pölten, im Rahmen einer Arbeitssitzung das Große Ehrenzeichen der Heiligen Rupert und Virgil in Gold durch Erzbischof Franz Lackner verliehen. Der Salzburger Oberhirte dankte ihm für sein „vielfältiges Wirken für die katholische Kirche in Österreich und konkret für die Erzdiözese Salzburg“. An der Ehrung nahmen
u. a. auch der Salzburger Weihbischof Hansjörg Hofer und der ehemalige Finanzkammerdirektor der Erzdiözese Salzburg, Josef Lidicky, teil.
In ihrer Laudatio unterstrich Ordinariatskanzler Elisabeth Kandler-Mayr die umfassende juristische Bildung des Ausgezeichneten, seine große Einsatzfreude und Genauigkeit. „Auf Österreich-Ebene hat er jahrzehntelang in den meisten Rechtsgebieten seine Spuren hinterlassen, besonders in Hochschulangelegenheiten (Stichwort Bologna-Prozess), in kirchen- und staatskirchenrechtlichen Themen, aber auch bei zahlreichen Gesetzesstellungnahmen“, so Kandler-Mayr.
Immer noch werde Walter Hagel von vielen um rechtlichen Rat gefragt, den er kompetent und großzügig zur Verfügung stelle. „In besonderer Weise habe ich an seiner Arbeit die Besonnenheit geschätzt, die Walter Hagel an den Tag legte“, unterstrich Kandler-Mayr. „Wenn er sprach, hörte man zu.“
Außerordentliches Engagement
Hagel wurde am 28. August 1941 in St. Pölten geboren. Nach der Grundschule und dem Gymnasium in seiner Heimatstadt studierte er in Wien Rechts- und Staatswissenschaften, worin er 1963 promovierte. In dieser Zeit und danach engagierte er sich innerhalb der Katholischen Aktion in unterschiedlichen Funktionen. Nach dem Gerichtsjahr beim Oberlandesgericht Wien trat Hagel am
1. Mai 1964 als Rechtskonsulent der Diözese St. Pölten in den kirchlichen Dienst, wo er bis zum
31. Dezember 2006 wirkte. Im Jahr 1966 wurde der ausgewiesene Rechtsexperte erstmals für die Bischofskonferenz tätig, von 1988 bis 2011 schließlich als deren Rechtsreferent. Hagel war in zahlreichen kirchlichen Einrichtungen ehrenamtlich tätig, u. a. als Mitglied des Kuratoriums der Stiftung Opferschutz und im Hochschulrat der Kirchlich-Pädagogischen Hochschule Wien-Krems. Darüber hinaus engagierte er sich viele Jahre bei der Heimat Österreich in Salzburg, war an der Erarbeitung des neuen Gotteslobs beteiligt und bis zuletzt Vizerektor des Baufonds Weyer.
Der Verdienstorden der Heiligen Virgil und Rupert
1984, zum 1200. Todestag des heiligen Virgil, wurde der Verdienstorden der Heiligen Rupert und Virgil von Erzbischof Karl Berg begründet, er ist dem Landespatron von Salzburg und dem Patron der Erzdiözese gewidmet. Der Orden ist in vier Stufen gegliedert: Das Ehrenzeichen in Silber wird für Verdienste im Bereich der Pfarre verliehen, das Ehrenzeichen in Gold für Verdienste im überpfarrlichen Bereich, das Große Ehrenzeichen in Gold für Verdienste im diözesanen und überdiözesanen Bereich und das Große Ehrenzeichen in Gold mit Stern für außerordentliche Verdienste im diözesanen und überdiözesanen Bereich. Die Vorschläge zur Verleihung werden von den kirchlichen Gremien, den Gliederungen der Katholischen Aktion bzw. den kirchlichen Behörden und Institutionen gestellt. Die Entscheidung über die Vergabe trifft der Salzburger Erzbischof mit dem Konsistorium.
Foto: Josef Lidicky, Ordinariatskanzler Elisabeth Kandler-Mayr, Walter Hagel, Erzbischof Franz Lackner und Weihbischof Hansjörg Hofer (v. l.)
Foto: Erzdiözese Salzburg