Requiem für Benedikt XVI.

Dom zu Salzburg

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Liebe Mitbrüder im bischöflichen, priesterlichen und diakonalen Dienst, Erzbischof Alois, Bischof Andrej, Weihbischof Hansjörg, Weihbischof Andreas;

ich grüße das Domkapitel, an der Spitze Domdechant Laireiter; lieber Erzabt Korbinian mit dem Konvent der Erzabtei St. Peter sowie allen Ordensleuten.

Es freut uns und ehrt den Verstorbenen, dass unsere Glaubensgeschwister der evangelisch-lutherischen und der neuapostolischen Kirche, der rumänisch-, griechisch-, und serbisch-orthodoxen Kirchen mit uns versammelt sind.

Ich grüße auch die Abordnung der Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem.

Sehr geehrte Vertreterinnen und Vertreter von Stadt und Land Salzburg, an der Spitze Landesrätin Gutschi und Landesrat Schnöll.
Sowie des Landes Tirol, an der Spitze
Frau Landtagspräsidentin Ledl-Rossmann.

Liebe Schwestern und Brüder!

Mit großer Dankbarkeit feiern wir heute das Requiem für unseren verstorbenen Papst emeritus Benedikt den XVI. Mit Land, Stadt und Kirche von Salzburg verband Benedikt eine tief, ja geradezu innige Verbindung. Schon in Kindheitstagen besuchte die Familie Ratzinger mit ihren drei Kindern immer wieder unser Land. Dabei durften die Wallfahrt nach Maria Plain und das Erleben der schönen Stadt nicht fehlen. Später besuchten die Ratzingerjünglinge, Bruder Georg, der spätere Domkapellmeister von Regensburg, der den Spitznamen „Orgelratz“ trug, und Joseph, dem aufgrund seiner Gelehrsamkeit der Spitzname „Bücherratz“ zukam, die festlich gefeierten Gottesdienste. Papst Benedikt war ein großer Liebhaber von Musik, besonders hatte es ihm Mozart angetan.

Es ergab sich für mich einmal die Gelegenheit, Riccardo Muti zu begegnen. Der Maestro begann sofort über Papst Benedikt zu sprechen, mit dem er einmal über Musik sich austauschen konnte und über dessen tiefes Verständnis und inniges Gespür über Musik er bass erstaunt war. Er pflegte auch bis ins hohe Alter das Klavierspiel.

Seine außergewöhnliche Größe lag in einer subtilen Gelehrsamkeit, verbunden mit der ebenso tiefen Verankerung im Glauben der Kirche. Als junger Theologe, kaum über 30 Jahre alt, begleitete er als theologischer Berater Kardinal Frings aus Köln auf dem Weg der Vorbereitung und zur Abhaltung des Zweiten Vatikanischen Konzils. Ihm ist es zu einem Gutteil zu verdanken, dass der Weg der Kirche in die neue Zeit gelang. Joseph Ratzinger wurde in die berühmte „Académie française“ aufgenommen, als Nachfolger von Andrej Sacharow, darüber hinaus auch ein gefragter Vortragender und Gesprächspartner. Unvergesslich wird die Debatte mit dem Philosophen Jürgen Habermas über das Thema „Vorpolitische moralische Grundlagen eines freiheitlichen Staates“ bleiben.

Trotz – vielleicht müssten wir auch sagen: aufgrund – seiner hohen Intelligenz war er persönlich ein bescheidener, wohlmeinender Mann Gottes. Er sah sich als demütigen Arbeiter im Weinberg des Herrn und als Mitarbeiter der Wahrheit. In seinem Frühwerk „Einführung in das Christentum“, ein Bestseller in der theologischen Literatur, schreibt er: „Christlicher Glaube ist nicht Idee, sondern Leben, ist nicht für sich seiender Geist, sondern Inkarnation, Geist im Leib der Geschichte und ihres Wir.“ Ähnlich und darauf Bezug nehmend schreibt der Hl. Papst Johannes Paul II.: „Das Reich Gottes ist nicht eine Anschauung, eine Doktrin, ein Programm, das man frei ausarbeiten kann, es ist vor allem eine Person, die das Antlitz und den Namen Jesu von Nazareth trägt.“ Und in seiner ersten Enzyklika als Papst wiederholt Benedikt XVI. diese Grundwahrheit des Glaubens; dort heißt es: „Am Anfang des Christseins steht nicht ein ethischer Entschluss oder eine große Idee, sondern die Begegnung mit einem Ereignis, mit einer Person, die unserem Leben einen neuen Horizont und damit seine entscheidende Richtung gibt.“   

Das ist für uns Christen ein ganz wesentlicher Punkt; gerade da wir uns zurzeit in einem synodalen Prozess befinden. Das bedeutet, wir sind gemeinsam auf dem Weg, die Betonung jedoch liegt auf gemeinsammit dem Heiligen Geist. Die horizontale Ebene trifft sich mit einem vertikalen Vektor. Wahrheit ist demnach nicht nur Konsens, Stimmenmehrheit oder eben eine Idee, sondern eine Person. Von Jesus wird ein zunächst geradezu lästerlich anmutender Satz überliefert: „Ich bin die Wahrheit und das Leben.“ Diese Wahrheit ruft nicht nach Feststellung, nach einer Sachverhaltsdarstellung, sondern zum Bekenntnis. Johannes Duns Scotus beschreibt das Wesen wahrer Worte als ein „sich bekennendes Verhalten dem gegenüber, das sich zeigt.“

Papst Benedikt war ein großer Bekenner. Er bekennt, seine Arbeit im Weinberg des Herrn habe vornehmlich eine Aufgabe: den schlichten einfachen Glauben der Menschen zu schützen.

Ich darf an dieser Stelle von meiner letzten Begegnung mit ihm berichten. Freitag, den 16. Dezember, ging unsere Visitatio ad limina apostolorum zu Ende. Tags darauf habe ich mit Papst Benedikt Eucharistie gefeiert. Vierzehn Tage danach ist er verstorben. Diese unsere letzte Begegnung war sehr berührend. Benedikt machte zwar einen müden aber – wie sonst immer – doch sehr aufmerksamen Eindruck. Bei der Begrüßung sagte er leise flüsternd: „Salzburg! Der Erzbischof!“ Nach dem Gottesdienst konnten wir noch ein kurzes Gespräch führen. Worum ging es da? Wie immer mit Benedikt: Über Philosophie, die natürliche Voraussetzung von Glauben, und Theologie, wie sie uns von der Offenbarung gnadenhaft zukommt. Interessant, Papst Benedikt sah beides gerade bei einfachen Menschen stark verankert.

Das letzte Bekenntnis von Papst Benedikt waren zugleich seine letzten Worte: „Herr, ich liebe dich!“ Diese Worte erinnern sehr an die desjenigen, dem Benedikt Nachfolger war: des Heiligen Petrus. Von ihm sind die schönsten und tiefsten Bekenntnisse überliefert. Nach der Auferstehung Jesu ging Petrus wieder dorthin zurück, wo er früher gelebt hatte, nach Galiläa, und ging wieder fischen. Als sie die ganze Nacht nichts gefischt hatten, stand der Auferstandene am Ufer. Er hieß sie noch einmal hinaus zu fahren und die Netze erneut auszuwerfen. Da machten sie reichen Fang. Sie hielten Mahl mit Jesus und hernach fragte ihn Petrus dreimal: „Simon Petrus, liebst du mich?“ Beim dritten Mal Fragen wurde Petrus traurig. Er antwortete: „Herr, du weißt alles, du weißt, dass ich dich liebe“ (Joh 21,17). Ein Bekenntnis mit Letztheitscharakter.

Papst Benedikt hat von frühester Kindheit an den Glauben an den auferstandenen Herrn gelebt. Er hat diesen Glauben wie kaum ein anderer für unsere Zeit auszulegen vermocht. Er hat uns ein dreibändiges Werk über Jesus hinterlassen. Er war Mitarbeiter im Weinberg des Herrn und an der Wahrheit. Und er hat den Glauben der Kirche durch sein Leben, sein Wirken und durch sein seliges Hinscheiden bezeugt. Denken wir, wie uns der Apostel Paulus im Brief an die Hebräer (13,7) ermahnt, an dieses Ende seines Lebens, und ahmen wir seinen Glauben nach!

Und danken wir Gott für diesen Diener.

Amen.  

 

 

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