Päpstlicher Silvesterorden an Herbert Brennsteiner und Otmar Stefan

SALZBURG (eds) / Der ehemalige stellvertretende Finanzkammerdirektor Herbert Brennsteiner und der langjährige Sekretär von drei Erzbischöfen, Otmar Stefan, empfingen heute den päpstlichen Silvesterorden aus den Händen von Erzbischof Franz Lackner. Damit ist auch die Aufnahme in den päpstlichen Orden „Cavalieri dell‘ Ordine di San Silvestro Papa“ verbunden.
„Die Erzdiözese sagt Danke für die Mühe, den Einsatz und den Glauben. Wir zehren noch von dem, was Sie für die Erzdiözese getan haben“, sagte Lackner bei der feierlichen Verleihung im Kardinal-Schwarzenberg-Haus. „Ihre Professionalität und menschliche Größe haben viele beeindruckt“, erklärte Laudatorin Ordinariatskanzler Elisabeth Kandler-Mayr.
Herbert Brennsteiner: kluger Ratgeber und treuer Begleiter
Herbert Brennsteiner, geboren 1953, stammt aus Mittersill, er ist verheiratet und zweifacher Vater. Der promovierte Jurist trat 1979 in den Dienst der Erzdiözese, zunächst als Verwalter im Privatgymnasium Borromäum und als Berater der Rechtsabteilung in der Finanzkammer. In weiteren Jahren folgte die Verwaltung des Kurhauses St. Josef am Dürnberg bei Hallein. Als Ökonom für das Domkapitel kümmerte er sich um wirtschaftliche und rechtliche Fragen der Domherren.
2005 ernannte ihn Erzbischof Alois Kothgasser zum stellvertretenden Finanzkammerdirektor und Vorsitzenden der Personalkommission. „Seine menschlichen Qualitäten wie Geduld, aber auch klare Ansagen machten seinen Stil aus“, so Ordinariatskanzler Kandler-Mayr. Besonders beeindruckt waren viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von seiner „unaufgeregten und lebensnahen Art zu arbeiten und zu kommunizieren“. 2018 ging der verdiente Mitarbeiter in den Ruhestand.
Brennsteiner sei ein „kluger Ratgeber und treuer Begleiter für die Erzdiözese mit einem soliden Glauben, feinem Humor und einer enormen Arbeitsleistung gewesen“, stellte Kandler-Mayr die Vorzüge des Geehrten heraus. „Alles, was er tat, ist aus ernsthafter Überlegung und wohlwollendem Interesse am Menschen passiert“, sagte Ordinariatskanzler Elisabeth Kandler-Mayr.
Otmar Stefan: Vorbild in Glauben und persönlicher Integrität
Als „Katholiken, der seine Arbeit als Berufung verstand“ bezeichnete Laudatorin Kandler-Mayr den zweiten „Ausgezeichneten“ dieses Tages, Otmar Stefan. Der promovierte Jurist wurde 1955 in Salzburg geboren, ist verheiratet und Vater einer Tochter. E trat 1981 in den Dienst der Erzdiözese ein. Der damalige Weihbischof Jakob Mayr warb ihn von der Wirtschaftskammer ab. Als Sekretär und Referent im Seelsorgeamt wirkte Stefan ebenso wichtig und zuverlässig wie im Matrikenreferat der Erzdiözese. 1989 ernannte ihn der damalige Erzbischof Georg Eder zu seinem Sekretär und Leiter des erzbischöflichen Sekretariats. „Zum ersten Mal ernannte ein Erzbischof einen Laien zu seinem Sekretär. Dieses Novum entsprach dem expliziten Wunsch Eders“, erzählte Kandler-Mayr. Als erster Laie in diesem Beruf wirkte er von da an 25 Jahre für drei Erzbischöfe.
2014 wurde Stefan schließlich Katholikenanwalt und Ombudsman der katholischen Kirche in Salzburg. Als Leiter dieser Stelle ging er 2020 in Pension.
Mit Stefan ehrt die Salzburger Kirche „einen Katholiken, der mit seiner persönlichen Religiosität und seinem klaren Profil auch die schweren Momente der Erzdiözese mitgetragen hat“, erwähnte Ordinariatskanzler Kandler-Mayr. „Mit großer Empathie für die Menschen und hoher Integrität“ habe Otmar Stefan für Kirche und Menschen gearbeitet. Sein unverzichtbares „Wirken im Stillen und in der zweiten Reihe“ hätten vieles ermöglicht, so Kandler-Mayr. „Für Stefan war sein Dienst Berufung“, schloss die Laudatorin.
Der päpstliche Silvesterorden
Der „Ordine Equestre Pontificio di San Silvestro Papa“ ist eine Auszeichnung der katholischen Kirche. Er wird mittelbar auf Anfrage vom Papst an Laien verliehen. Der Ordensträger ist mit der Verleihung Ritter des Ordens des heiligen Papstes Silvester. Der Orden des heiligen Papstes Silvester (Silvesterorden) wurde am 31. Oktober 1841 mit Apostolischem Schreiben von Papst Gregor XVI. begründet und am 7. Februar 1905 durch Pius X. reformiert. Mit dieser Auszeichnung und der Aufnahme in den Silvesterorden sind Vorrechte und Privilegien verbunden. Eine davon stammt noch aus dem 19. Jahrhundert: Sie erlaubt es dem Träger, auf dem Pferd in die Petersbasilika in Rom einzuziehen.
Papst Silvester I. (314–335) gilt der erste Heilige der Kirche, der kein Martyrium erlitten hatte. Er soll besonders friedfertig gewesen sein. Sein Pontifikat erlangte vor allem deswegen Bedeutung, weil sich unter seiner Regentschaft im Römischen Reich die entscheidende Wende von einer christenfeindlichen hin zu einer christenfreundlichen Staatspolitik unter Kaiser Konstantin (306–337) vollzog.