Ostersonntag

Dom zu Salzburg

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Liebe Schwestern und Brüder!

 

Zum Programm der Visitation in den Pfarren gehört immer auch eine Begegnung mit Kindern. Für mich sind diese Begegnungen immer sehr erhellend und erheiternd. Ich muss keinen Vortrag und keine Predigt halten, sondern soll mich ihren Fragen stellen. Kinder haben viele Fragen. Was ich am liebsten esse? Wann ich aufstehe? Ob ich ein Haustier besitze? Kürzlich fragte ein Kind: Was ist dein liebstes Fest? Meine Antwort lautete: „Der Franziskaner in mir, der ich immer noch bin, sagt: Weihnachten; der Bischof sagt: Ostern!“ Weihnachten steht für schönste Kindheitserinnerungen. Allein der Besuch der Krippe in der Kirche. Damals gab es im ganzen Ort noch kein Fernsehen, geschweige denn Internet. Der Gang in die Kirche war immer auch ein Fest für die Augen. Besonders war dies zu Weihnachten der Fall. Die Welt um Betlehem war trotz ihrer Armut und Abweisung ein göttlich geordneter Kosmos; geheiligt und geeint durch die Geburt des göttlichen Kindes.

Ostern hingegen erlebte ich von Anfang an überwiegend als Tragödie. Der Karfreitag war der Tiefpunkt. Es läuteten keine Glocken, das war auffallend; strenges Fasten war angesagt, spätestens da musste man auch zur Beichte gewesen sein. Die Freude der Auferstehung, das Empfinden erlöst zu sein, das stellte sich erst sehr viel später ein. Das Gespür, erlösungsbedürftig zu sein, kommt erst mit der Erfahrung von existentieller Schuld, wenn man vor allem Menschen, die einem nahe sind, durch Eigenwillen enttäuscht, belügt, ausnützt oder schwer beleidigt. Das sind Undinge, die einem irgendwie „picken bleiben“, man wird sie nicht so leicht los. Selbst eine Entschuldigung kann die Ordnung, wie sie einmal war, nicht so schnell wiederherstellen. Am liebsten würde man die Uhr in die vorherige, heile Zeit zurückdrehen.

Existentiell schuldig werden geht meist einher mit Leichtsinn, ist nicht bewusst gewollt, gedankenlos. Die Philosophin Hanna Arendt hat diesbezüglich von der Banalität des Bösen gesprochen. In der Theologie spricht man vom „mysterium iniquitatis,ein Geheimnis des Bösen. Dabei ist Geheimnis für gewöhnlich positiv konnotiert. Jedoch gibt es – das ist ein Bruch in unserem Dasein – eine ursprüngliche Verwicklung des Guten mit der Sünde. Man nennt es Ur- oder Erbsünde; der Hang des Menschen, das Leichte dem Richtigen und Wahrem vorzuziehen. Davon befreit zu werden, und zwar in der Weise, dass der Sünder alle Entschuldigung und Wiedergutmachung nicht allein zu tragen hat, das heißt Erlösung. Gott selbst tritt für uns ein, wo wir trotz guten Willens, trotz bester Absicht den Schaden nicht zu beheben vermögen; das ist tröstende Erlösung. Dafür steht die Auferstehung: der Ur-Konnex von Gut und Böse wurde durch die Auferstehung Jesu gelöst.

Wie das geschehen ist, wird bisweilen in erzählerischer Theologie folgendermaßen erklärt: Einmal heißt es, dass Jesus, nachdem er am Kreuz verstorben ist, in die Unterwelt hinabstieg, in den sogenannten Scheol, einen Ort ohne Hoffnung; die Seelen führten ein schattenhaftes Dasein, nicht lebendig, aber auch nicht ganz tot. Und diese traurigen Wesen baten Jesus um ein Zeichen der Hoffnung. Und es heißt, Jesus habe ihnen sein Kreuz gegeben als Zeichen der Hoffnung.   

Die zweite Erzählung stammt von unseren Brüdern und Schwestern der orthodoxen Kirche. Für sie ist Jesus, nachdem er verstorben war, hinabgestiegen direkt in die Hölle, dort herrscht ja der Ankläger, der uns ständig vor Gott als Sünder anklagt. Das erinnert sehr an Jedermann, wo am Ende der Betrüger Teufel der Betrogene ist. Denn wie die Erzählung sagt, bemerkt der Teufel von der Anwesenheit Jesu in der Hölle nichts. Im Moment der Auferstehung sprengt Jesus die Gewalt des Bösen.

Liebe Schwestern und Brüder, das sind Vorstellungen ein wenig zu sehr nach menschlicher Art. Die Wahrheit, um die es geht, ist klar: Wir sind erlöst! Wir bleiben weiterhin anfällig für die Sünde, aber das tödliche Sündengift der totalen Entzweiung ist entmachtet. Der Herr ist auferstanden! Darum konnten wir in der Osternacht im Exsultet von einer glücklichen Schuld, von einer heilbringenden Sünde Adams singen hören, weil sie so einen Erlöser gefunden hat. Die Gnade der Auferstehung ist uns angeboten, wie der Heilige Apostel sagt:

Das Wort ist glaubwürdig:

Wenn wir nämlich mit Christus gestorben sind, werden wir auch mit ihm leben!

Denn: Der Herr ist wahrhaft auferstanden. Halleluja, Halleluja!

Amen!

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