Ostersonntag

Predigt zum Ostersonntag, 4. April 2021, im Salzburger Dom

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Liebe Schwester und Brüder!

Der Osterglaube verlangt Kühnheit, wie es der vor kurzem verstorbene große Exeget Klaus Berger beschreibt. Kühnheit sei gefordert, weil mit diesem so einzigartigen göttlichen Ereignis nicht in gleicher Weise umgegangen werden kann, wie man es mit reinen Naturphänomenen zu tun pflegt, nämlich beobachten, um die Sache fest in den Griff zu bekommen, um es wiederum mit dem alles entwertenden „eh-schon-wissen“ ablegen zu können. Nicht mehr interessant, darum auf zur nächsten Entdeckungsreise. Der Osterglaube möchte allerdings nicht in der Gestalt sicheren Wissens auftreten, Glaube in seinem innersten Wesen ist vielmehr so etwas wie ein Balanceakt, ein Akt des Vertrauens und der Hingabe. Wie es in der Liebe auch ist. Wer würde da von festgezurrtem Wissen reden wollen. Von der Auferstehung reden nicht Beweise, sondern Zeugen. Das Johannesevangelium legt aus diesem Grund auf unabhängigen Quellen größten Wert, deren drei wurden uns im Evangelium des heutigen Tages gezeigt.

Die erste Zeugin ist Maria Magdalena. Das Grab ist leer. Schnell rennt sie zu Petrus und zu dem Lieblingsjünger Johannes. Beide laufen sie zum Grab. Nebenbei bemerkt, in der Bibel ist vom Laufen selten die Rede. Meines Wissens wird nirgendwo gesagt, dass die Jünger gelaufen wären. Sie hatten noch Zeit. Wurde gelaufen, dann war etwas los. Der barmherzige Vater läuft seinem verlorenen Sohn, den er schon von Weitem kommen sieht, entgegen. Er hat nach ihm Ausschau gehalten. Das sagt etwas aus, wie Gott auf den Menschen wartet und auf ihn zugehen möchte. Interessant ist auch, wie genau der Lauf der Jünger zum Grab beschrieben wird. Der Jüngere ist naturgemäß schneller als der ältere Petrus, darum kommt er auch als erster zum Grab, aber geht nicht hinein. Das hat mehrere Gründe. Petrus ist der Erste der Apostel, ihm gebührt das Vorrecht, zuerst in das leere Grab zu gehen. Der andere wohl wichtigere Grund liegt in der Zeugniskraft. Nach dem damaligen Rechtsverständnis brauchte es in einer wichtigen Angelegenheit zumindest zwei Zeugen. „Erst auf die Aussage von zwei oder drei Zeugen darf eine Sache Recht bekommen.“ (Dtn. 19,15). Dazu gesellt sich noch eine weitere Zeugnis-Instanz, das sind die Leinentücher und das Schweißtuch.

Zu den Leinentüchern braucht es einen kleinen Exkurs. Seit 100 Jahren wird intensiv an dem Grabtuch von Turin geforscht. Topexperten haben ihre ordentliche Profession aufgegeben, um sich nur mehr mit diesem Leinentuch zu beschäftigen. Ein Richter, der sich auch ganz dieser Erforschung hingegeben hatte, bekennt: „Hätte ich bei meinen Fällen, die ich zu beurteilen hatte, diese Genauigkeit angelegt, wie sie an diesem Grabtuch immer wieder neu getan wird, dann hätte ich keinen Fall abschließen können.“ Herausstechend in der Grabtuchforschung war wohl die sogenannte C14-Methode, die in den späten 80ziger Jahren angewendet wurde. Ich kann mich noch erinnern, als der ORF in der Primetime berichtete: „Es ist wie die Vertreibung aus dem Paradies. Das Grabtuch von Turin ist eine Fälschung aus dem Mittelalter.“ Heute weiß man, dass dem nicht so ist. Manche gehen sogar so weit zu sagen, die Fälschung sei die Fälschung.

Wir gläubige Christen und Christinnen, wir wollen keine Beweise, die uns glauben lassen. Wir vertrauen getrost dem Zeugnis der Schrift, dem Zeugnis derer, die einmal an einem Grab gehört haben: „Er, der tot war lebt. Er ist auferstanden. Er ist euch vorausgegangen.“ Wir glauben der Kirche, die in den Jahrtausenden auch viele Fehler gemacht hat, die jedoch nie aufgehört hat, das Geheimnis der Auferstehung zu feiern. In ihrem Festtagskalender befinden sich zwei Heilige Nächte. Das ist die Nacht der Geburt Jesu Christi, als Gott Mensch geworden ist und die Osternacht, wie wir sie gestern auf heute feierlich begangen haben. Wir glauben, weil wir selbst im Kleinen Auferstehungszeugen sein dürfen. Wer betet, wer sich auf Gott hin ausrichtet, wird das in seinem Leben gewiss erfahren. Es gibt Wandlungen. Ein Priester in der Mission hat mir von einer großen Krise in seinem persönlichen Leben erzählt. Er konnte gar nichts mehr: nicht beten, nicht schlafen, schon gar nicht irgendetwas tun. Was ihm geholfen habe, war eine spontane Einsicht, dass es Wandlung gibt. Krisen können aufhören; Pandemien auch, unsere große Hoffnung. Ich hoffe, dass sich auch im Gottesvolk langsam eine geistige Herdenimmunität gegen die vielfachen Verführungen zum Unglauben durchsetzt. Ja und heute wenden wir unseren Blick auf die große Wandlung von Ostern: er, der tot war, lebt.

Schwestern und Brüder, das ist das Um und Auf jeglichen gläubigen Lebens. Der Heilige Apostel Paulus schreibt: „Wenn wir unsere Hoffnung nur in diesem Leben auf Christus gesetzt haben, sind wir erbärmlicher daran als alle anderen Menschen.“, um einen Satz weiter zu bekennen: „Nun ist aber Christus von den Toten auferweckt als der Erste der Toten.“ (1Kor. 15.19f.)

Diesen Auferstehungsglauben feiern und bekennen wir nicht nur, sondern wir wollen demnach auch handeln. So rufen wir auf zu einer neuen Ehrlichkeit im Umgang miteinander; zu einer neuen Gerechtigkeit für alle, besonders aber für die Armen, Heimatlosen, Alten und Kranken. Wir glauben an eine letzte Gerechtigkeit vor Gott. Er ist der Anwalt der Benachteiligten. So sind wir alle in Kirche und Gesellschaft zur Verantwortung gerufen, mit den Ressourcen seien sie natürlicher oder humaner Art gut und nachhaltig umzugehen. Vor allem dürfen wir die vielen leeren Gräber in den Herzen der Menschen heute nicht vergessen; sie nicht meiden, daran vorübergehen, sondern dort die Nähe des Auferstandenen suchen. Das sind die Auferstehungsorte unserer Zeit.

Gemeinsam sind wir Zeugen; wie Maria Magdalena und der Jünger, den Jesus liebte, die nicht allein ihr Zeugnis erfahren und sprechen wollten, so suchen wir auch die Gemeinschaft aller Glaubenden. Maria Magdalena war die erste, die der Auferstandene Herr mit Namen anruft; von Johannes ist das wunderbare Zeugnis überliefert: „Er sah und er glaubte.“ Nun liegt es an uns, uns von Gott in irgendeiner Form ansprechen zu lassen und zu bekennen: Ich habe gesehen; ich habe gehört, und ich glaube. 

Amen.

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