Neue Gesichter in Spitzenpositionen

Salzburg. Nach der Berufung des bisherigen Generalvikars Hansjörg Hofer zum Weihbischof wurde nun seine Nachfolge im erzbischöflichen Konsistorium verkündet: Neuer Generalvikar wird mit September Dompfarrer Roland Rasser. Erzbischof Franz Lackner freut sich, „dass es gelungen ist, einen in der Pastoral so erfahrenen Mann für die wichtige Aufgabe des Generalvikars zu gewinnen“. Er habe Roland Rasser in den vergangenen Jahren als Seelsorger schätzen gelernt, der den Menschen in sehr aufmerksamer Weise begegne. Als Generalvikar ist Rasser Stellvertreter des Salzburger Erzbischofs in allen Verwaltungs- und Personalangelegenheiten.
Für Rasser sind „die Verknüpfung der Lebenswege der Menschen mit den Heilswegen Gottes“ Ziel und Aufgabe jeglicher Seelsorge. „Die Seelsorge steht im Mittelpunkt unserer Bemühungen. Alle diözesanen Einrichtungen haben dienende Funktion“, sagt der neue Generalvikar. Als Leiterin des Seelsorgeamtes wird ihm Lucia Greiner folgen. Sie ist neben ihrer Leitungsfunktion in den Abteilungen Liturgie und Diakonie im Seelsorgeamt, die sie seit 2015 innehat, zudem Koordinatorin der Langen Nacht der Kirchen Salzburg und Mitglied zahlreicher Arbeitsgruppen und Kommissionen. Nach Jahren als Bildungsreferentin für das Afro-Asiatische Institut übernahm sie 1996 die Stelle als Leiterin des Eltern-Kind-Zentrums in Neualm. Elf Jahre war sie anschließend als Diözesanreferentin der Katholischen Frauenbewegung tätig, bevor sie von 2009 bis 2015 in St. Virgil Salzburg als Studienleiterin arbeitete.
Generationenwechsel für Kommunikation
Einen Generationenwechsel gibt es im Amt für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit. „Kurt Sonneck wird mit 1. September die Leitung von Wolfgang Kumpfmüller übernehmen, der uns in seiner Altersteilzeit noch bis Dezember 2018 erhalten bleibt. Kommunikation ist ein wichtiges Thema in der Kirche und darüber hinaus. Da braucht es neuen Input mit jungen Ideen“, so der Salzburger Erzbischof. Der 38-Jährige studierte in Salzburg Theologie und arbeitet seit 2004 hauptamtlich in der Erzdiözese Salzburg, zunächst als pastoraler Mitarbeiter in der Stadtpfarre St. Elisabeth, später als Leiter des Infopoint Kirchen in der Franziskanergasse und Referent für Stadtpastoral im Seelsorgeamt.
Foto (eds): Der neue Generalvikar Roland Rasser mit dem neuen Kommunikationschef Kurt Sonneck, der neuen Seelsorgeamtsleiterin Lucia Greiner und Erzbischof Franz Lackner (v. l.).
Vertrauen in Fähigkeiten
RB: Worauf kommt es für Sie heute in der Seelsorge an?
Lucia Greiner: Es gilt immer die Lebensgeschichten der Menschen mit der Heilsgeschichte Gottes in Berührung zu bringen. In der Pastoral mit Menschen, die nicht mehr oder noch nicht in der Kirche sind, ist es notwendig, eine Beziehung herzustellen, in der wir den Glauben vorschlagen können. Menschen, die kirchlich beheimatet sind oder Anschluss suchen, begleiten wir dabei, ihr Leben aus Jesu Botschaft heraus zu gestalten.
Der Alltag fordert die Menschen. Lebenswenden ragen heraus wie Taufe oder Hochzeit. Seelsorge ist in Alltag und Fest Zeichen für die Liebe und Nähe Gottes, genauso auch in Trauer oder Scheitern.
RB: Welche Ansätze wollen Sie als Seelsorgeamtsleiterin verfolgen?
Greiner: Unsere engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gehen auf die verschiedensten Fragen der Menschen ein. Im Seelsorgeamt arbeiten wir differenziert in Referaten und Einrichtungen – unserer modernen Gesellschaft entsprechend. Ich möchte verstärkt auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Menschen in den Regionen eingehen. Dazu muss die Kommunikation in und außerhalb der Kirche gefördert werden. Nur gemeinsam können wir unsere Wirkung für die Menschen erhöhen.
RB: Mit Ihnen leiten in fünf österreichischen Diözesen Frauen das Seelsorgeamt.
Greiner: Die Kirche greift auch für Leitungsfunktionen auf Ausbildung und Fähigkeiten, die Frauen mitbringen, zurück. sab