Müttern und Familien die Hände reichen

SALZBURG (eds/ 11.5. 2018) / Am Muttertag verwöhnen die Kinder ihre Mamas mit einem Frühstück am Bett, verschenken Basteleien oder tragen Gedichte vor. Traditionell stehen am zweiten Sonntag im Mai die Mütter im Mittelpunkt. Und die restlichen 364 Tage im Jahr? Das Mama-Sein ist wundervoll und anstrengend zugleich. Dass gerade nach der Geburt eines Kindes der Alltag komplett auf den Kopf gestellt wird, wissen Kristina Wellenhöfer und Ulli Sams. Sie sind beide Mütter. Bei der einen ist die Erfahrung mit der kleinen Karolina noch ganz „frisch“. Der Sohn von Sams ist bereits erwachsen. „Er hat mich noch nicht zur Oma gemacht. Als Freiwillige bei Calimero kann ich aber schon mal üben“, lacht die Salzburgerin.
Calimero ist ein Projekt der Caritas, das Eltern oder Alleinerziehenden Unterstützung mit dem Baby vermittelt. Oft fehlt „nur“ ein bisschen Zeit – um kurz durchzuatmen oder um wichtige Dinge zu erledigen. „Ohne familiäres Netz gerät man schnell an Grenzen. Wir wollen entlasten“, so Calimero-Leiterin Manuela Summer, die auch Druck nehmen möchte und betont: Die ideale Mutter, den idealen Vater mit dem perfekten Kind – das gibt es nicht.
Als Ulli Sams vor 28 Jahren ihren Sohn bekam, hatte sie in Salzburg kein familiäres Umfeld. „Ich hätte Unterstützung gebraucht.“ Heute ist sie es, die mit ihrem Dasein Eltern und vor allem Müttern für einige Stunden in der Woche Zeit schenkt: zum Erholen oder für Notwendiges wie Einkaufen.
Freiwillige für Familien gesucht
Helga Rabl-Stadler, Präsidentin der Salzburger Festspiele und Mutter zweier Söhne, steht als Schirmherrin hinter dem Caritas-Projekt. „Aus Erfahrung weiß ich wie Kinder das Leben der Eltern durcheinanderbringen und herausfordern. Calimero lässt Familien mit ihren Problemen nicht alleine.“ Rabl-Stadler macht außerdem Mut: „Zu sagen, mir wächst das über den Kopf und sich Hilfe zu holen, ist keine Schwäche. Das ist die richtige Haltung.“ Die Stadt unterstützt das Projekt finanziell und stellt die Büroräume im Bewohnerservice Lehen zur Verfügung. Leiterin Manuela Summer freut sich über neue Freiwillige: „Wir sind laufend auf der Suche nach Menschen, die ihre Zeit zur Verfügung stellen wollen.“ Summer erklärt auch, was Calimero nicht ist: „Kein Ersatz für Hebammen oder Sozialarbeiterinnen. Und: Calimero ist keine Vermittlung von Reinigungskräften.“
Das Calimero-Angebot ist für alle Familien. "Unabhängig vom Einkommen oder der Nationalität. Ziel ist es, Müttern bzw. Eltern Freiräume zu schaffen. Die Freude am Baby soll erhalten bleiben. Mit Calimero setzen wir präventiv an: das heißt, wir bieten Unterstützung an, bevor es zur Überforderung kommt. Wir wollen Druck wegnehmen. Die Familien sollen wissen: Wir sind nicht alleine", so Summer. Die Hilfe durch die Freiwilligen richte sich nach dem jeweiligen Bedarf und dauert maximal bis zum zweiten Geburtstag des jüngsten Kindes. Wenn es der Familie möglich ist, zahlt sie einen Selbstbehalt, 55 Euro pro Monat.
Infos für interessierte Freiwillige unter 0676/848210 447 oder per Mail an manuela.summer@caritas-salzburg.at.
Foto (Caritas Salzburg): Ulli Sams ist eine Freiwillige der ersten Stunde. Sie ist für Familien da, die Hilfe brauchen. Mit Karolina versteht sie sich blendend. Während Sams mit der Kleinen spielt, hat die Mama Zeit für sich.