Lebensfreude tanken

SALZBURG (eds/rb - 3. 8. 2017) / Malteser. „Gott will dein Freund sein, jeden Tag. Akzeptiert seine Freundschaftsanfrage“, wandte sich Fr. Raymond Bou Assi aus dem Libanon in seiner Predigt an die jungen Menschen in der Kollegienkirche. Sie waren zum Ende des Malteser-Sommercamps in das Gotteshaus gekommen, um in der von Erzbischof Franz Lackner geleiteten Festmesse für die gemeinsame Zeit zu danken.
Salzburg. Albanien, Belgien, Kanada, Ungarn, Malta, Ukraine, USA … Erzbischof Lackner zählte die Länder auf, aus denen die 500 Gäste des Internationalen „Malta Camps“ kamen – insgesamt 26. Beeindruckend sind auch diese Zahlen: 11.000 Portionen Essen, 7.000 Liter Getränke und 15 Tonnen „Verbrauchsmaterial“. Untergebracht waren die Teilnehmer und ihre 150 ehrenamtlichen Betreuer in Schulen im Salzburger Stadtteil Nonntal, in denen 580 Betten aufgestellt und für die Rollstühle Rampen mit einer Gesamtlänge von rund 100 Metern aufgebaut worden waren.
Einsatzleiter Stephan Mühlmann brachte seine Bilanz kurz und knapp auf den Punkt: Viel Lachen und glückliche Gesichter habe er gehört und gesehen. Für die jungen Leute, die in ihrem Alltag „nicht das leichteste Leben“ hätten, wirke die Woche „wie ein emotionaler Tank, der aufgefüllt wurde und über die nächsten Monate hinweghilft“. Das Gemeinschaftsgefühl und das Entstehen von Freundschaften über Grenzen und Kontinente hinweg hätten besonders beeindruckt. Auf dem Camp-Programm standen Spiele, Sport, eine „Silent Night“ im Dom, Gottesdienste und Konzerte für die zum Teil schwer behinderten Teilnehmer, von denen rund 100 im Rollstuhl mitmachten. Dementsprechend groß war die Freude über eine eigens errichtete Rollstuhl-Schaukel. Mit Trachten und Volkstanz wurden auch die österreichischen Traditionen hochgehalten.
Grenzenlose Gemeinschaft
Das Malteser-Sommercamp, kurz „Malta Camp“, fand erstmals 1984 in Wien-Kalksburg statt und geht seither jedes Jahr an einem anderen Ort über die Bühne. Zuletzt war Österreich im Jahr 2008 mit Stams in Tirol Gastgeber. Jetzt machte das „Malta Camp“ in Salzburg Halt. Veranstalter und ehrenamtliche Organisatoren waren die Malteser Austria, eine Hilfsorganisation des Souveränen Malteser-Ritterordens.
Das Erleben von Gemeinschaft, der kulturelle Austausch und das Überwinden persönlicher Barrieren sind die wichtigsten Ziele des Treffens, das mittlerweile zu einem jährlichen Fixpunkt für junge Menschen mit Behinderung und Freiwilligen der Malteser aus aller Welt geworden ist. Die Camp-Geschichte wird im August 2018 in der Nähe von London fortgesetzt.
Foto: 500 junge Menschen aus 26 Nationen mit und ohne Behinderung beim Internationalen Malteser-Sommercamp in Salzburg. Trotz 19 verschiedener Sprachen gab es keine Kommunikationsprobleme – die Gemeinschaft hat jede Sprachbarriere überwunden.
Foto: Malteser Austria
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