Leben in der Pfarre (3) – Wenden geht nur mit Schwung

Lebenswenden. Brigitte Czerlinka-Wendorff aus Anif ist weit über die Grenzen der Erzdiözese Salzburg hinaus bekannt. Mit ihren Konzepten der Kreativtage begeisterte sie viele Jahre lang Eltern und Kinder. 2012 kam ihre 17-jährige Tochter Ella bei einem Verkehrsunfall ums Leben: Lebenswenden kommen manchmal unverlangt daher, manchmal aber öffnen sie neue Türen. 

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       die Grenzen der Erzdi&ouml;zese Salzburg hinaus bekannt. Mit ihren Konzepte
      n der Kreativtage begeisterte sie viele Jahre lang Eltern und Kinder. 2012 k
      am ihre 17-j&auml;hrige Tochter Ella bei einem Verkehrsunfall ums Leben: Leb
      enswenden kommen manchmal unverlangt daher, manchmal aber &ouml;ffnen sie ne
      ue T&uuml;ren.&nbsp;
' (400 chars) bodytext =>protected'<i>RB: Sie haben als Erwachsenenbildnerin viel Erfahrung mit Lebensverl&auml
      ;ufen, haben Gruppen f&uuml;r Kinder und Erwachsene geleitet und dabei stets
       Achtsamkeit und Kreativit&auml;t ins Zentrum ger&uuml;ckt. Was bedeutet der
       Begriff &bdquo;Lebenswende&ldquo; f&uuml;r Sie?</i> <b>Brigitte Czerlinka-
      Wendorff:</b> Zu diesem Thema f&auml;llt mir eine fr&uuml;here Erfahrung ein
      . Ich bin an der Ostk&uuml;ste des Obertrumer Sees aufgewachsen, und habe do
      rt schon als Kind surfen gelernt. Wenn ich beim Surfen die Richtung &auml;nd
      ern will, dann gibt es daf&uuml;r ein Segelman&ouml;ver, das &bdquo;Wende&ld
      quo; hei&szlig;t. Ziel ist es, nach der Wende einen anderen Kurs fahren zu k
      &ouml;nnen, einen Kurs, bei dem der Wind von der anderen Seite kommt.&nbsp;
       <i>RB: Wie k&ouml;nnen wir uns dieses Man&ouml;ver, diese Richtungs&auml;nd
      erung vorstellen?</i>&nbsp; <b>Czerlinka-Wendorff:</b> Bei der Wende erfolg
      t ein Kurswechsel, indem ich das Surfbrett drehe und der Bug durch den Wind
      geht. Das hei&szlig;t, das Board steht kurzzeitig entgegen der Windrichtung,
       es steht kurz still. Das ist oft ein Moment voller Instabilit&auml;t. Das i
      st ein bisschen so wie der Augenblick, wenn ich einen Schritt mache, mit ein
      em Fu&szlig; noch in der Luft bin, und dann erst wieder stabil stehe, wenn i
      ch beide F&uuml;&szlig;e am Boden habe. Das ist beim Surfen der Moment, wenn
       sich das Segel wieder mit Wind f&uuml;llt, und das Board gleitet mit neuem
      Schwung in eine neue Richtung. <i>RB: Es braucht also Wissen um die Richtun
      g, in die die Wende gehen soll?</i> <b>Czerlinka-Wendorff:</b> Je genauer i
      ch wei&szlig;, wohin ich (nach der Wende) will, desto ge-nauer kann ich auch
       meinen Kurs w&auml;hlen. <i>RB: Nicht immer haben wir Menschen unser Leben
      , unsere Lebenswenden voll in der Hand.</i> &nbsp; <b>Czerlinka-Wendorff:</
      b> Ja, ich habe nicht alles &bdquo;in der Hand&ldquo;&ndash; ob es Wind gibt
       oder nicht, aus welcher Richtung der Wind bl&auml;st und ob das gut zu mein
      em Kurswechsel passt, da...
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            nheit Zeit und Engagement. Wie es gelingt, f&uuml;nf Jahre lang und f&uuml;r
             viele nat&uuml;rlich auch l&auml;nger, die Flamme der Begeisterung zu sch&u
            uml;tzen, am Brennen zu halten, wei&szlig; Dr. Sebastian Schneider, Gemeinde
            berater und -entwickler sowie Abteilungsleiter im Seelsorgeamt der Erzdi&oum
            l;zese. Er selbst ist in seiner Heimatpfarre Niederalm engagiert und wei&szl
            ig;, Theorie und Praxis kreativ zu verbinden.
' (501 chars) bodytext =>protected'<i>RB: Sie haben vergangenen&nbsp; Freitag, 16.00 Uhr, bis Samstag, 16.00 Uh
            r, mit einer Pfarrgruppe gearbeitet. Das ist eine lange Zeit, es ist f&uuml;
            r die Ehrenamtlichen ein enormer Zeiteinsatz im Ehrenamt. Wie schaffen die M
            enschen das?</i> <b>Sebastian Schneider:</b> Ich durfte 14 Menschen, davon
            auch Jugendliche, auf ihrer Klausur begleiten, die &uuml;ber ein gutes Mitei
            nander reflektierten, dar&uuml;ber diskutierten, welche Wege sie gemeinsam b
            eschreiten wollen. Wenn die Begeisterung stimmt, dann ist der Zeitfaktor zie
            mlich lange sekund&auml;r.&nbsp; <i>RB: Hier eine Klausur, dort ein Lernate
            lier und an einem anderen Ort eine interessante Fortbildung: So f&uuml;llen
            sich die Kalender der Ehrenamtlichen. Das ist viel Verantwortung f&uuml;r di
            e Ehrenamtlichen, wie gehen Sie damit um?</i>&nbsp; <i>Schneider:</i> Da se
            he ich sowohl den Zeit- als auch den Sinnfaktor. Menschen sind bereit, sich
            f&uuml;r eine Sache zu engagieren, wenn der Sinnfaktor f&uuml;r sie greifbar
             ist. Ehrenamtliche stellen sich &ndash; mit Recht &ndash; die Frage: Was er
            reichen wir? Wie lautet unser Ziel? Welche Schritte m&uuml;ssen wir setzen,
            um erfolgreich unsere Projekte umzusetzen? Wenn diese Vorgaben erf&uuml;llt
            sind, gelingt es als Gruppe lustvoll und effizient zu agieren: Dort, wo wir
            im Tun Erf&uuml;llung finden, achten wir weniger auf die Zeit.&nbsp; <i>RB:
             Das Seelsorgeamt hat gemeinsam mit Pfarren und Dekanaten das Format &bdquo;
            Offener Himmel&ldquo; umgesetzt. Das Programm ist vom sehr gro&szlig;en Enga
            gement der Ehrenamtlichen getragen. Ist der &bdquo;Offene Himmel&ldquo; ein
            Vorzeigeprojekt im Sinne von Sinnerf&uuml;llung?</i> <b>Schneider:</b> Im h
            eurigen Herbst hat der Pfarrverband Zell am See dieses Format mit seinen gan
            z eigenen Inhalten gef&uuml;llt. Ich durfte den entsprechenden Prozess begle
            iten, erlebte unterschiedliche Stufen, von den ersten Ideen bis zu den konkr
            eten Zielen. Klar war immer, dass das Motto gilt &bdquo;Wenn wir das wollen,
             dann schaffen wir das a...
' (5076 chars) datetime =>protectedDateTimeprototypeobject (2017-11-23T05:00:00+01:00, 1511409600)archive =>protectedDateTimeprototypeobject (2017-12-01T09:13:04+01:00, 1512115984)author =>protected'' (0 chars) authorEmail =>protected'' (0 chars) categories =>protectedTYPO3\CMS\Extbase\Persistence\Generic\LazyObjectStorageprototypeobject (empty)related =>protectedTYPO3\CMS\Extbase\Persistence\Generic\LazyObjectStorageprototypeobject (empty)relatedFrom =>protectedTYPO3\CMS\Extbase\Persistence\Generic\LazyObjectStorageprototypeobject (4 items)00000000000024660000000000000000 =>GeorgRinger\News\Domain\Model\NewsDefaultprototypepersistent entity (uid=4980, pid=491)crdate =>protectedDateTimeprototypeobject (2017-11-28T14:44:33+01:00, 1511876673)tstamp =>protectedDateTimeprototypeobject (2017-11-28T14:48:11+01:00, 1511876891)sysLanguageUid =>protected0 (integer) l10nParent =>protected0 (integer) starttime =>protectedDateTimeprototypeobject (2017-11-30T00:00:00+01:00, 1511996400)endtime =>protectedNULL feGroup =>protected'' (0 chars) hidden =>protectedFALSE deleted =>protectedFALSE title =>protected'Leben in der Pfarre (2) – Freude an der Musik' (45 chars) alternativeTitle =>protected'' (0 chars) teaser =>protected'<b>Kirchenmusik.</b> Wer in der Pfarre im Kirchenchor mit dabei ist, investi
                  ert Zeit und Energie: Verl&auml;sslichkeit ist ein Qualit&auml;tskriterium i
                  m Ehrenamt. Freude am gemeinsamen Singen sowie die Aus- und Fortbildung, die
                   Chors&auml;nger genie&szlig;en, ist eine weitere Facette des Engagements f&
                  uuml;r die Pfarre. Andreas Gassner, mehrfach ausgezeichneter Chorleiter und
                  Musiker, erz&auml;hlt als Leiter des Kirchenmusikreferats von der Begeisteru
                  ng der Kirchench&ouml;re in der Erzdi&ouml;zese Salzburg. &nbsp;
' (520 chars) bodytext =>protected'<i>RB: Wie lange leiten Sie schon Ihren Kirchenchor Bischofshofen?</i> <b>A
                  ndreas Gassner:</b> Ich leite zusammen mit Martina Mayr seit den 80er-Jahren
                   den Kirchenchor Bischofshofen und seit 1990 den Kammerchor Vox Cantabilis.&
                  nbsp; <i>RB: Im Kontext der Liturgie nimmt die Kirchenmusik einen bedeutend
                  en Platz ein; viele Ehrenamtliche gestalten so Sonntag f&uuml;r Sonntag, Fei
                  ertag f&uuml;r Feiertag die Liturgie ma&szlig;geblich mit. Wie gelingt es, d
                  ie S&auml;ngerinnen und S&auml;nger f&uuml;r diese Aufgabe &uuml;ber Jahre h
                  inweg zu begeistern?&nbsp;</i> <b>Gassner:</b> Die Frage ist ja immer: Was
                  h&auml;lt eine Gruppe zusammen? Zuerst einmal ist das die Gemeinschaft. Dann
                   die Begeisterung&nbsp; der Chorleiter und Chorleiterinnen f&uuml;r die Kirc
                  henmusik: Wenn S&auml;ngerinnen und S&auml;nger diese Faszination sp&uuml;re
                  n, springt die Begeisterung automatisch auf sie &uuml;ber, sie sind dann vol
                  l und ganz dabei.&nbsp; Ch&ouml;re machen gemeinsame Ausfl&uuml;ge, das geh
                  &ouml;rt zur F&ouml;rderung Gemeinschaft unbedingt dazu: Man lernt dabei ein
                  ander nicht nur besser kennen, sondern genie&szlig;t auch, dass man Zeit mit
                  einander verbringt. Wenn man in der Liturgie singt und dabei die Menschen be
                  ziehungsweise deren Herzen ber&uuml;hrt, freuen sich die S&auml;nger &uuml;b
                  er die positive R&uuml;ckmeldung seitens der Pfarrgemeinde. Es ist schade, w
                  enn hier angebrachte Wertsch&auml;tzung nicht ge&auml;u&szlig;ert wird, da h
                  ier viel Energie und Arbeit und Einsatz und Freizeit eingebracht werden. <i
                  >RB: Wenn Sie an das Durchschnittsalter der Chors&auml;nger denken, sind Sie
                   beruhigt, beunruhigt oder sogar zufrieden?</i> <b>Gassner:</b> Gesellschaf
                  tlich merken wir die Ver&auml;nderung. Der Eventcharakter von Auftritten nim
                  mt stark zu. Das sp&uuml;re ich nicht nur beim Chorsingen, sondern generell.
                   Man findet leicht S&auml;nger und S&auml;ngerinnen, die f&uuml;r ein einmal
                  iges Ereignis zur Verf&uuml;gung stehen.&nbsp; Regelm&auml;&szlig;ige Verpf
                  lichtungen gehen Mensche...
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                        i, sie treffen ihre fr&uuml;here Jungscharleiterin, ein Gespr&auml;ch nimmt
                        Fahrt auf. Innerhalb der Pfarre sind Bibliotheken ideale Treffpunkte, viele
                        Menschen, egal, ob der Kirche nah- oder fernstehend zu erreichen. Genau das
                        macht auch das Pfarrblatt &ndash; es kommt in jeden Haushalt und damit gelan
                        gen die Pfarr-Infos zu den Menschen.&nbsp;
' (422 chars) bodytext =>protected'<b>Salzburg/Tirol.</b> &bdquo;Unser Angebot ist ein Mix aus aktuellen Besond
                        erheiten, speziellen B&uuml;chern und guter Unterhaltungsliteratur f&uuml;r
                        Gro&szlig; und Klein&ldquo;, beschreibt Dr. Daniela B&auml;hr, die Leiterin
                        der Erentrudisbibliothek in Salzburg-Herrnau, das Bildungs-, Kultur- und Inf
                        ormationszentrum der Pfarre. Hier treffen sich nicht nur am Sonntag die Fami
                        lien, tauschen sich &uuml;ber aktuelle Themen der Kindererziehung und des Al
                        ltags mit Kindern aus, sondern freuen sich auch &uuml;ber die Buchausstellun
                        g im November. &bdquo;Am Sonntag als Familie gen&uuml;gend Zeit und Ruhe hab
                        en, mit unseren Kleinen zu schm&ouml;kern; das ist angenehmer als im Trubel
                        in den Buchhandlungen: Wir wissen dieses Angebot unserer Bibliothek sehr zu
                        sch&auml;tzen&ldquo;, bringt eine junge Mutter die Vorteile auf den Punkt.&n
                        bsp; Sie kommt mit drei Kindern seit es die Buchausstellung gibt: &bdquo;Die
                         Kinder sollen sich f&uuml;r zwei B&uuml;cher entscheiden. Wenn sie ihnen da
                        nn doch nicht so gefallen, haben sie etwas gelernt und wir kein Geld ausgege
                        ben. Das ist ja der Sinn: Von hier nehme ich mir B&uuml;cher mit, die ich ke
                        nnen lernen will. Gefallen sie mir, dann kaufe ich sie mir auch; sonst bring
                        e ich sie zur&uuml;ck und habe Geld f&uuml;r Regale und Medien gespart. Das
                        ist auch vom &Ouml;ko-Gedanken her sinnvoll.&ldquo; Die &ouml;ffentlichen B
                        &uuml;chereien der Pfarren leisten Grundlagenarbeit: Die Kinder, eine Hauptz
                        ielgruppe, k&ouml;nnen aus der F&uuml;lle ausw&auml;hlen. Nach drei Wochen h
                        aben sie entschieden: Wollen sie das Medium verl&auml;ngern, zur&uuml;ckbrin
                        gen oder sich zum n&auml;chsten Anlass w&uuml;nschen? Auch in St. Michael im
                         Lungau setzt das erfolgreiche Bibliotheksteam auf die Literaturvermittlung,
                         regelm&auml;&szlig;ige Veranstaltungen f&uuml;r Kinder sprechen die Familie
                        n an. <h3>67 Bibliotheken &ndash; 67 Treffpunkte&nbsp;</h3> J&uuml;rgen, S
                        tra&szlig;enzeitungsverk&auml;ufer von Apropos, besucht die Herrnauer B&uuml
                        ;cherei-leiterin Daniela...
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                        chten wollte Klaudia Achleitner eine Karte kaufen. Sie sollte die Menschwerd
                        ung, die Geburt Christi thematisieren. Sie fand sch&ouml;ne Karten mit viel
                        Glitzer und vielen Sternen, aber ohne die zentrale Botschaft. &bdquo;Da ist
                        keine b&ouml;se Absicht dahinter, vielmehr erkenne ich darin, dass die Zust&
                        auml;ndigen die Kernbotschaft von Weihnachten aus den Augen, aus dem Bewusst
                        sein verloren haben.&ldquo;&nbsp; Als Referentin f&uuml;r Pfarrgemeinder&aum
                        l;te setzt sie auf Begegnung, Dialog und die Besch&auml;ftigung mit christli
                        chen Botschaften.
' (629 chars) bodytext =>protected'<i>RB: &bdquo;Ich bin da.f&uuml;r.&ldquo; &ndash; K&ouml;nnen Sie das (PGR-W
                        ahl)-Motto noch h&ouml;ren? Wo ist es bereits Wirklichkeit geworden?</i> <b
                        >Klaudia Achleitner:</b> &bdquo;Ich bin da&ldquo; hat ganz viel mit Beziehun
                        g zu tun. Mit &bdquo;Ich bin da&ldquo; hat sich Gott bei Mose vorgestellt. G
                        ott ist da, schon bevor die Menschen da waren. Gott bietet uns Beziehung an,
                         zu der wir nur noch ja zu sagen brauchen. Wir brauchen keinen besonderen Or
                        t, um Gott zu treffen. Gott begleitet uns auf all unseren Wegen &ndash; mit
                        der Zusage: Ich bin da. Mit der Geburt Christi steigert sich dieses Beziehun
                        gsangebot noch einmal mehr &ndash; Gott wird Mensch in der Person Jesu. Zu W
                        eihnachten erinnern wir uns dieser Menschwerdung und feiern sie jedes Jahr.
                         In den Pfarrgemeinder&auml;ten der Erzdi&ouml;zese Salzburg arbeiten 3.000
                        Menschen, davon sind &uuml;ber 2.000 gew&auml;hlte Mitglieder. Und wenn man
                        davon ausgeht, dass pro gew&auml;hltem Mitglied noch rund 10 Ehrenamtliche j
                        e Pfarre dazukommen, dann haben wir in der Erzdi&ouml;zese Salzburg an die 2
                        0.000 Menschen, die sich ehrenamtlich f&uuml;r die Menschen ihrer Pfarre ein
                        setzen. Wenn Sie das in Stunden hochrechnen wollen, dann sind das drei Woche
                        nstunden pro Person &ndash; 60.000 Stunden pro Woche mal 52. 3,1 Millionen S
                        tunden, die ehrenamtlich pro Jahr geleis-tet werden. All diese Menschen sage
                        n: Ich bin da, f&uuml;r die Anliegen, Sorgen, &Auml;ngste und Freuden ihrer
                        Mitmenschen. Ich finde es gro&szlig;artig, dass so viele bereit sind ihre Ze
                        it und Energie einzusetzen. <i>RB: Wenn eine Pfarre die Menschen willkommen
                         hei&szlig;en will, welche Signale soll und kann sie dazu setzen?&nbsp;</i>
                         <b>Achleitner:</b>&nbsp;Willkommen f&uuml;hle ich mich dort, wo sich jemand
                         f&uuml;r mich interessiert, mir zuh&ouml;rt. Wo ich mich ernstgenommen f&uu
                        ml;hle. Ich m&ouml;chte mich nicht verbiegen m&uuml;ssen, um dazuzugeh&ouml;
                        ren. Willkommen f&auml;ngt schon bei den &Ouml;ffnungszeiten des Pfarrb&uuml
                        ;ros an. Ich m&ouml;chte...
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RB: Sie haben als Erwachsenenbildnerin viel Erfahrung mit Lebensverläufen, haben Gruppen für Kinder und Erwachsene geleitet und dabei stets Achtsamkeit und Kreativität ins Zentrum gerückt. Was bedeutet der Begriff „Lebenswende“ für Sie?

Brigitte Czerlinka-Wendorff: Zu diesem Thema fällt mir eine frühere Erfahrung ein. Ich bin an der Ostküste des Obertrumer Sees aufgewachsen, und habe dort schon als Kind surfen gelernt. Wenn ich beim Surfen die Richtung ändern will, dann gibt es dafür ein Segelmanöver, das „Wende“ heißt. Ziel ist es, nach der Wende einen anderen Kurs fahren zu können, einen Kurs, bei dem der Wind von der anderen Seite kommt. 

RB: Wie können wir uns dieses Manöver, diese Richtungsänderung vorstellen? 

Czerlinka-Wendorff: Bei der Wende erfolgt ein Kurswechsel, indem ich das Surfbrett drehe und der Bug durch den Wind geht. Das heißt, das Board steht kurzzeitig entgegen der Windrichtung, es steht kurz still. Das ist oft ein Moment voller Instabilität. Das ist ein bisschen so wie der Augenblick, wenn ich einen Schritt mache, mit einem Fuß noch in der Luft bin, und dann erst wieder stabil stehe, wenn ich beide Füße am Boden habe. Das ist beim Surfen der Moment, wenn sich das Segel wieder mit Wind füllt, und das Board gleitet mit neuem Schwung in eine neue Richtung.

RB: Es braucht also Wissen um die Richtung, in die die Wende gehen soll?

Czerlinka-Wendorff: Je genauer ich weiß, wohin ich (nach der Wende) will, desto ge-nauer kann ich auch meinen Kurs wählen.

RB: Nicht immer haben wir Menschen unser Leben, unsere Lebenswenden voll in der Hand.  

Czerlinka-Wendorff: Ja, ich habe nicht alles „in der Hand“– ob es Wind gibt oder nicht, aus welcher Richtung der Wind bläst und ob das gut zu meinem Kurswechsel passt, das liegt nicht in meinem Ermessen. Es ist immer ein Risiko dabei und ich muss vertrauen, dass es gut geht. Mich persönlich trägt der Glaube, das ist ein sehr schönes Gefühl: Ich fühle mich in meinem Glauben aufgehoben und kann mich auch ein Stück weit fallen lassen.

RB: Sie beschreiben Wenden auch als „kippelig“, manche Menschen verharren im vertrauten Unglück, weil sie Angst vor genau diesem Unsicheren, Kippeligen haben.

Czerlinka-Wendorff: Um eine Wende gut surfen zu können, brauche ich am Weg davor schon genügend Schwung. Und da stellt sich die Frage: Was gibt mir ausreichend Kraft und Dynamik, eine Lebenswende „fahren“ zu können?

RB: Gibt es für Lebenswenden denn den richtigen Zeitpunkt?  

Czerlinka-Wendorff: Das liegt bei jedem einzelnen Menschen, der muss entscheiden, wann der richtige Zeitpunkt für ihn gekommen ist. Außerdem ist es wichtig, einen Schritt nach dem anderen zu setzen. Wenn ich beim Segeln mit einer zweiten Person ein Wendemanöver mache, ist es sogar wesentlich, dass wir uns klar absprechen, wer wann welche Aufgabe übernimmt. 

RB: Bleiben wir noch beim Surfen. Dieses Bild vermittelt auch frischen Wind für das  „Leben in der Pfarre“ und die Pfarrgemeinderäte/innen. Welche mutmachenden Parallelen kennen Sie noch?  

Czerlinka-Wendorff: Wenn ich beim Surfen ein Ziel anpeile, das entgegen der Windrichtung liegt, und das ich nicht auf direktem Weg erreichen kann, dann gibt es die Möglichkeit, durch mehrere nacheinander durchgeführte Wenden gegen den Wind „anzukreuzen“. Dabei teile ich meine Wegstrecke in viele kleine Etappen.

RB: Sie arbeiten in der Verwaltung der Universität Salzburg und in der Hospiz-Bewegung Salzburg; als Erwachsenenbildnerin haben Sie viele Etappen hinter und noch viele vor sich.

Czerlinka-Wendorff: Dabei bin ich dankbar für viele feine Begegnungen mit Menschen, die mir durch ihr bewusstes  Leben und Glauben ein fröhliches Lächeln ins Herz zauberten und zaubern.

Foto (Christina Repolust): Brigitte Czerlinka-Wendorff ist Erwachsenenbildnerin, sie betont: „Je genauer ich weiß, wohin ich will, desto genauer kann ich meinen Kurs wählen.“ Und: Jede Lebenswende braucht Vertrauen. „Mich persönlich trägt der Glaube.“

Kraft, Schwung und Vertrauen… das braucht es für Lebenswenden oder auch Hilfestellung. Wer berät mich, wer hilft mir? 

- Partner- und Familienberatung in der Erzdiözese: 0662/8047- 6700 (Bundesland Salzburg) oder 0662/8047-6895 (Tiroler Teil). 

- Organisationsentwicklung und Gemeindeberatung der Erzdiözese: 0676/8746 6668.

- Caritas-Zentren: Bischofshofen 06462/328 72-10, Neumarkt 06216/ 205 94, Tamsweg 06474/268 75, Wörgl 05332/708 13, Zell am See 06542/729 33-10, Sozialberatung Stadt Salzburg 0662 /849 373-224.

Weitere Infos: www.kirchen.net, www.caritas-salzburg.at

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