Krankenhauspfarre St. Johannes im Salzburger LKH lädt zur Altarweihe

SALZBURG (eds) / Die Krankenhauspfarre St. Johannes lädt zur Altarweihe am Sonntag, 2. Juli mit Weihbischof Hansjörg Hofer ein (9.30 Uhr). Der Altarraum der Pfarrkirche St. Johannes am SALK Campus LKH (Salzburger Landeskliniken, Campus Landeskrankenhaus) wurde, in Communio-Form (runde Anordnung mit dem Altar im Mittelpunkt), komplett neu gestaltet. Josef Pletzer, Pfarrprovisor der Krankenhauspfarre und Vizedechant von Salzburg Zentralraum, betonte: „Wir sind Teil einer Geschichte und schreiben diese Weiter.“ Die große Symbolkraft der Neugestaltung zeigt sich auch in der Kombination aus Reliquien von Gianna Beretta Molla, Franz Jägerstätter, Kamillus von Lellis, Rupert, Virgil und Gereon. Für die Feier der Altarweihe gibt es eine Zusammenarbeit innerhalb des Pfarrverbands West und innerhalb der SALK, etwa im Bereich der musikalischen Gestaltung.
Altarraumgestaltung
Anlässlich des 300. Todestages des Barockbaumeisters Johann Bernhard Fischer von Erlach (1656-1723) wurde die Pfarrkirche St. Johannes innen neu gestaltet. Nun findet der Altar (Tisch des Brotes) seinen neuen Platz in der Mitte der Feiergemeinschaft, der barocke Hochaltar bleibt erhalten. Auch der Ambo (Tisch des Wortes) Die alten Kirchenbänke werden durch einzelne Sessel ausgetauscht, insgesamt soll durch die neue Raumgestaltung der barrierefreie Zugang noch leichter möglich werden.
„Die Kirche soll Menschen einen Ort geben, um Kraft zu schöpfen“, betonte Pletzer. Zusätzlich zur „kleinen treuen Stammgemeinde“ seien immer wieder Patientinnen und Patienten in der Kirche sichtbar. Pastoralassistentin Caroline Kremshuber erzählte: „Wenn jemand hier ist, sind diese Menschen meist ganz bei sich.“ Oft seien auch Angehörige und Wegbegleitende hier, oder Menschen, die medizinisch ambulant versorgt werden und kurz hereinschauen. Bei der neuen Innenausstattung wird auf schlichte Gestaltung mit großer Symbolkraft innerhalb der prunkvoll gestalteten Barockkirche gesetzt.
Der neue Altar setzt sich aus 13 Ringen in Form eines Kelches zusammen. Sie symbolisieren die zwölf Apostel und Jesus. Der neue Ambo, der gesegnet wird, enthält 14 Platten, symbolisch für zwei mal sieben, für die in der Bibel beschriebenen 14 Generationen und die 14 Nothelfer.
Reliquien-Kombination
Eine Kombination aus Reliquien soll im Fuße des Altars ihren neuen Platz finden. „Unser Glaube fußt auf dem Glauben derer, die vor uns gelebt haben“, so der symbolische Gedanke von Vizedechant Pletzer. In der Auswahl vertreten sind die mailändische Kinderärztin Gianna Beretta Molla (1922-1962), der oberösterreichische Märtyrer Franz Jägerstätter (1907-1943), der italienische Ordensgründer und Krankenpfleger Kamillus von Lellis (1550-1614) sowie die Salzburger Diözesanheiligen Rupert (um 660 bis etwa 718), Virgil (um 700-784) und Gereon (gestorben um 304). Diese Reliquien-Kombination gebe allen Menschen die Möglichkeit, den jeweils eigenen Zugang zu finden, erklärte Br. Romule Sangoay vom Orden der Kapuziner. „Jeder Mensch fühlt sich von anderen Heiligen angesprochen.“
Die Mailänderin passe gut in diesen Reigen, weil das LKH eine große Kinderstation hat, führte Pletzer aus. „Sie hat ja zum Leben gesagt“, als sie sich in der Schwangerschaft für ihr Kind entschied und selbst, erkrankt, gestorben ist. Pletzer selbst plant, die Reliquie in Mailand von der überlebenden Tochter zu übernehmen. Dem seelsorgenden Team geht es bei den Reliquien um einen modernen Zugang. Deshalb seien auch Teile der Kleidung oder ein geistliches Testament der Heiligen, etwa spirituelle Notizen oder ein Brief, wertvolle zu dokumentierende Reliquien. Von Franz Jägerstätter wird etwa ein Stück des Hochzeitsanzugs übernommen. Sein Leben und Wirken stehe beispielhaft für die Entscheidungen, die im LKH auf Basis des eigenen Gewissens getroffen werden. Kamillus von Lellis stehe als Krankenpfleger, der auch ein Leben mit Krankheit kannte, für das moderne Gesundheitswesen. Pastoralassistentin Caroline Kremshuber sieht Reliquien als „spirituelle Quelle“, die Menschen zusammenführen kann, gemeinsam trauernde Eltern wie auch eine Feiergemeinschaft. „Wir sind als Gemeinschaft über Raum und Zeit hinaus unterwegs, auch mit Verstorbenen.“
Pfarre St. Johannes
Die Pfarrkirche St. Johannes am SALK Campus LKH wurde ab 1692 unter der Oberleitung vom bekannten Barockbaumeister Johann Bernhard Fischer von Erlach (1656-1723) erbaut. In die Zeit von Erzbischof Johann Ernst Graf von Thun (1687-1709) fällt neben der Pfarrkirche St. Johannes auch das Salzburger Priesterseminar. Für den gesamten Komplex wurde der kaiserliche Hofarchitekt Fischer von Erlach beauftragt, der mit der Dreifaltigkeitskirche seinen ersten Sakralbau schuf. Weitere Bauwerke des Barockbaumeisters sind etwa in Salzburg die Kollegienkirche und die Markuskirche sowie in Wien die Karlskirche. Die barocke Krankenhauskirche im LKH steht derzeit neben dem interreligiösen Feierraum im Landeskrankenhaus allen Menschen offen. Zusätzlich zur Pfarre steht ein Team an haupt- und ehrenamtlichen Krankenhausseelsorgenden zur Verfügung. (Infos: https://salk.at/5622.html)
Foto: Der Altarraum der Pfarrkirche St. Johannes am SALK Campus LKH wurde neu gestaltet.
Fotos – honorarfreie Nutzung bei Angabe der Quelle: Erzdiözese Salzburg (eds)/Michaela Greil