Keine Angst vorm Scheitern

OBERALM (eds/rep - 11.10.2016) Sie hat auch ja gesagt zur Frage, ob sie sich vorstellen könne, Obfrau zu werden. „Wir arbeiten in Oberalm als Team sehr gut zusammen. Wir als Pfarrgemeinderat, unser Pfarrer Gidi und unsere Pfarrsekretärin Maria Eisl sind auf einer Linie, in unserem Handeln und auch in unseren kritischen Überlegungen. Dafür bedanke ich mich hier ganz offiziell.“ Ob das möglich sei, hier Danke zu sagen? So eine der Fragen von Elisabeth Biechl zu dieser Serie, mit einem Augenzwinkern, aber auch mit einem klaren Anliegen.
„Da geht was weiter!“ Das ist eine der Leitsätze in der Pfarre Oberalm, er passt sehr gut zur Pfarrgemeinderatsobfrau: „Ja, ich bin auch noch die Leiterin der kfb-Gruppe (Katholische Frauenbewegung) und auch hier arbeiten wir sehr konkret an Projekten zum Wohle der Menschen.“ Ehrenamt müsse Freude machen, dafür sollen die Bedingungen passen: „Wenn ich als Ehrenamtliche organisatorischen und ideellen Rückhalt habe, fühle ich mich wertgeschätzt, mir macht mein Ehrenamt echt Freude. Ich bin gern im Pfarrgemeinderat und stelle mich am 19. März 2017 auch wieder zur Wahl, weil ich es schön finde, gemeinsam im Glauben unterwegs zu sein, für eine Sache zu brennen und dafür einzustehen.“ Sie werde im Alltag hin und wieder auf ihr kirchliches bzw. pfarrliches Engagement angeredet, so in der Art „Was, für die tust du was?“
Auf ein Ziel hinarbeiten
Elisabeth Biechl arbeitet in der Salzburger Altstadt bei einer Bank, es macht ihr Freude, viel hat sie hier gelernt, das ihr im Ehrenamt zugute kommt. „Wie ich an Dinge heran-gehe, die erledigt werden müssen, habe ich schon früh verstanden; das hat sich in der Bank noch vertieft und macht mir jetzt die ehrenamtliche Arbeit um einiges leichter. Zeit ist ein kostbares Gut für mich, daher arbeite ich gern strukturiert auf ein Ziel hin, ich bin keine Freundin leerer Kilometer.“ Sie arbeitet Vollzeit und weiß, wie wichtig eine gute Balance von Arbeit, Freizeit und Ehrenamt ist.
Der Pfarrgemeinderat als Gremium der Mitgestaltung und Verantwortung ist der 54-Jährigen seit Kindheit bekannt, ihr Vater war mehrere Perioden PGR-Obmann in Bad Hofgastein. In der großen Familie – „Vier Schwestern und ein Bruder, ich bin in der Goldenen Mitte aufgewachsen“ – wurden Hilfsbereitschaft, Herzenswärme und Rechtschaffenheit gelebt. Werte, die ihr, ihrem Mann und ihren zwei Kindern ebenfalls am Herzen liegen; sie ist seit 24 Jahren glücklich verheiratet „und wir sind noch immer glücklich, dass wir einander haben“.
Pfarre als Ort des Miteinanders
Die Oberalmerin war auch beim österreichweiten Shooting in Linz mit dabei, ihr selbstgewähltes Statement zum Wahlmotto lautet „Ich bin da.für, dass Pfarre ein Ort der Begegnung und des Miteinanders ist.“ Gern zitiert Biechl Papst Franziskus und nicht nur das, sie lebt und arbeitet nach dessen Aussage „Aus dem Glauben leben, heißt, etwas zum Guten zu wenden.“ So setzt sich der Pfarrgemeinderat mit seiner engagierten Obfrau zusammen mit dem Pfarrteam für Kranke, Trauernde, für Asylsucher – schlicht für alle ein, die Unterstützung brauchen und das in aller Vielfalt. „Wir alle hier versuchen, die gesamte Pfarre im Blick zu haben, achtsam zu sein und bereit, auf die Menschen zuzugehen.“ Elisabeth Biechl blickt wohlwollend auf andere, ist hilfsbereit und lädt ein, mit ihr über das Leben zu plaudern; schnell wächst Vertrauen, hier ist eine, die weiß, was sie will. Und die andere wahrnimmt.
Querdenken als Stärke
„Querdenken, das ist eine unserer Stärken, über den Tellerrand schauen sowieso auch. Wir diskutieren im Pfarrgemeinderat unsere Wege, unsere Perspektiven und unsere Ziele. Gern verlassen wir dabei die gewohnten Pfade, dann wird es so richtig spannend“, erzählt Biechl. Ernsthaftigkeit gepaart mit Humor, Lebenserfahrung gepaart mit gutem organisatorischem Handwerkszeug, tiefen Bezug zum Glauben, das ist ein Erfolgsrezept, das aufgeht.
Elisabeth Biechl verabschiedet sich mit einem Gedanken, der sie schon lange trägt: „Jesus hat gesagt, ihr sollt das Leben haben und ihr sollt es in Fülle haben.“
Unsere Wahl
Danke. Die Danke-Aktion will zu einem Blick über den Tellerrand anregen. Eine Einladung an alle Mitglieder der Pfarrgemeinderäte, einmal von der eigenen, tollen Arbeit aufzuschauen und diejenigen in den Mittelpunkt zu stellen, die im Ort, im Stadtviertel dazu beitragen, dass die Menschen hier Heimat haben.
Dankefest. PfarrgemeinderätInnen leisten herausragende Arbeit. Ein kleines Dankeschön für das Dankfest am Sa., 22. Oktober in Salzburg. Infos zur Danke-Aktion, zum Dankefest und zur PGR-Wahl 2017 unter <link http: www.kirchen.net wahl2017 _blank>www.kirchen.net/wahl2017
Bild: Die gewohnten Pfade verlassen, über den Tellerrand schauen – das mache die Arbeit im Pfarrgemeinderat spannend, ist Elisabeth Biechl überzeugt. Sie weiß auch, wie wichtig die Balance von Arbeit, Freizeit und Ehrenamt ist.