Hirtenwort zur Aktion Familienfasttag 2021

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Liebe Schwestern und Brüder,

in dieser unsicheren Zeit möchte ich eine grundlegende Überlegung zu Besitz, Armut und Teilen anstellen:

Wenn wir etwas geben, stellt sich oft ein gutes Gefühl ein. Ein wohl berechtigtes Gefühl darüber, dass man helfen konnte, dass man etwas abgeben konnte, ohne darunter sonder­lich zu leiden – und einem anderen geht es dadurch besser. Leicht kann dadurch aber auch ein Gefälle entstehen, ein Gefälle von mir zum Empfänger. Das gute Gefühl, etwas Gutes getan zu haben, kann uns dazu verführen, uns über den anderen Menschen zu erheben. Aber in uns regt sich doch ein schlechtes Gewissen, wenn wir an einem schönen Abend für eine Flasche Wein und Essen viel Geld ausgeben, während wir in einem anderen Land menschenwürdiges Leben ermöglichen könnten. Was für ein absurder Kontrast, doch spiegelt er zugespitzt die Realität wieder. Aber wir haben uns an diese Situation gewöhnt, und ohne dass wir es merken, kann sich in uns der Gedanke einschleichen, dass wir vielleicht doch auserwählt sind zu einem besseren Leben als die meisten Menschen dieser Welt, dass unser privilegiertes Leben vielleicht doch unser eigenes Verdienst ist. Alle Menschen sind gleich, alle sind Kinder Gottes – aber vielleicht sind doch manche „gleicher“ …?

Aber was gehört uns eigentlich? Gehört uns unser Leben? Wir haben es uns nicht selbst gemacht noch ausgesucht, wie wenig können wir es steuern. Gehört uns der Besitz? Die Vergänglichkeit des Besitzes ist sprichwörtlich, er verweht wie ein Windhauch. Gehört uns die Zukunft? Immer schon war sie ungewiss, vergangenes Jahr war dies über­deutlich. Gehört uns die Vergangenheit? Kaum ist sie vergangen, wird schon um die Deutungshoheit gerungen. Gehört uns wenigstens die Gegenwart? Seit Jahrtausenden kann man sagen, wurde dieser unscheinbare Moment, den ich gerade lebe, von den Myriaden von Generationen vorbereitet. Eine kleine Unterbrechung in der Generationen­folge seit Anbeginn – und ich wäre jetzt nicht hier. Dieser Moment, den wir Gegenwart nennen, wurde uns anvertraut. Was machen wir aus ihm? Schauen wir auf unseren Glauben, merken wir: Nicht nur die Gegenwart, auch alles Übrige gehört nicht uns, es wurde uns anvertraut. Nicht einmal wir selbst gehören uns. Gott, der Herr der Heere, er allein ist der Besitzer.

Der Psalmist singt: „Der Himmel ist der Himmel des Herrn, die Erde aber gab er den Menschen“ (Ps 115,16). Dieser biblische Gedanke kann uns die Richtung weisen heraus aus der Überheblichkeit der Bessergestellten und aus den Verteilungskämpfen und Machtfragen unserer Weltzeit. Erde, Leben, Zeit und Geschichte gehören nicht uns, aber sie sind uns gegeben, anvertraut. Wenn wir erkennen, dass uns die Dinge nicht gehören, dann merken wir auch, dass wir nicht damit tun können, was uns beliebt. Sie sind uns anvertraut, um allen zu dienen.

Vor Gott stehen wir alle auf der gleichen Stufe. Vor Gott sind wir alle bedürftig. Wir alle brauchen ihn, um erlöst zu werden. Wir alle hätten ohne seinen Geist kein Leben. Weshalb ein Mensch in Armut, der andere in Überfluss geboren wurde, lässt sich von uns nicht beantworten. Selbst wenn wir alle möglichen wirtschaftlichen Ungerechtig­keiten beseitigt hätten, bliebe die Frage, weshalb ein Mensch gesund, der andere krank ist etc. Diese Frage nach dem Warum der Unterschiede bringt uns nicht weiter. Die wichtigere Frage ist, was in uns geschieht. Dreht sich uns der Magen um – so die wörtliche Übersetzung von Mitleid – wie dem Barmherzigen Samariter angesichts von Not und Ungerechtigkeit? Wenn ja, dann können wir nicht weitergehen oder von oben herab eine milde Gabe abgeben, sondern dann steigen wir hinab und schultern den, der uns braucht. Im Kern ist dies auch das Geheimnis der Menschwerdung Gottes: Er steigt hinab, um uns zu schultern. Gott dabei nachzueifern, ist als Christen unsere besondere Berufung.

Ich bedanke mich bei der Katholischen Frauenbewegung, dass sie mit ihrem Engage­ment die Menschen in Guatemala unter die Schultern greift, um eine Stütze für sie zu sein.

Mit bischöflichen Segen

+ Franz Lackner
Erzbischof

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