Hier findet Trauer gute Räume – persönlich und digital

SALZBURG (eds) / „Das Angebot an Trauerräumen rund um Allerheiligen hat in der Erzdiözese deutlich zugenommen“, sagt Sebastian Schneider, stellvertretender Seelsorgeamtsleiter der Erzdiözese Salzburg. „Auch weil Menschen oft keine anderen Orte haben, kein Grab und keine Gedenkstätte, an denen sie trauern können – zum Beispiel, weil die verstorbene Person weit weg gelebt hat“, so Schneider. Die Trauerräume öffnen von Anthering bis Stumm im Zillertal ihre Pforten, um rund um Allerheiligen und Allerseelen Orte zum Reden oder Schweigen für Gläubige zu sein, die einen Verlust zu betrauern haben. Dabei ist egal, worum jemand trauert: Zerbrochene Beziehungen, ein verlorener Job, Liebste, die gegangen sind oder tote Haustiere – alles hat Platz.
„Eine Besonderheit des Trauerraums in der Margarethenkapelle in St. Peter (28. 10. bis 2. 11.) ist, dass es ein ökumenisches Angebot ist, sagt Schneider. „Dort sind für die Seelsorge auch ständig haupt- und ehrenamtliche Kolleginnen und Kollegen vor Ort, die einfach nur präsent sind und bei Bedarf als Gesprächspartner oder psychische Stütze zur Verfügung stehen, sich aber nicht aufdrängen.“
Die Termine und Öffnungszeiten für die Trauerräume der teilnehmenden Pfarren finden Sie auf der Webseite www.eds.at/trauer. Dort präsentiert die Erzdiözese das kirchliche Angebot rund um das Thema Trauer – von Gesprächsangeboten, Tipps im Umgang mit Trauer bis hin zu Informationen und Terminen zu den bevorstehenden Feiertagen.
Kein Tabu: Suizid
In der Emmauskapelle von St. Virgil findet am Mittwoch, 9. November, um 18 Uhr ein ökumenischer Gottesdienst für Menschen statt, die jemanden durch Suizid verloren haben.
Um 19 Uhr folgt, ebenfalls in St. Virgil, um 19 Uhr die Buchpräsentation „Notizen an Tobias“. Golli Marboe ist das Schlimmste passiert, was einem Vater passieren kann. Das eigene Kind hat sich das Leben genommen. In „Notizen an Tobias“ schreibt Marboe über das erste Jahr der Trauer und den Versuch, das Unfassbare zu begreifen. In Österreich sterben fast dreimal so viele Menschen durch Suizid als im Straßenverkehr. Golli Marboe ist überzeugt, dass die beste Präventionsmaßnahme wäre, mehr über Suizid zu sprechen. Er beschreibt die positive Wirkung einer achtsamen und empathischen Berichterstattung in Medien und in persönlichen Gesprächen (Papageno-Effekt). Diese kann davor bewahren, das eigene, aber auch das Leben der Hinterbliebenen auf immer zu zerstören.
Überblick: Das ist los rund um Allerheiligen
Alles online auf einen Blick
Unter www.eds.at/trauer finden Interessierte Anregungen und Hilfestellungen rund um das Thema Trauer und zum bevorstehenden Allerheiligenfest. Tipps zum Umgang mit Trauer(nden), Kontaktadressen, Trauersprüche, Bibeltexte für Begräbnisse dürfen hier ebenso wenig fehlen wie Tipps zum Beileidbekunden. Rund um Allerheiligen und Allerseelen sind die wichtigsten Fakten zu den bevorstehenden Feiertagen übersichtlich zusammengefasst. Backfreudige, die ihrem Patenkind einen Allerheiligenstriezel schenken wollen, finden hier ein einfaches Rezept für einen feinen Briochezopf.
Gräbersegnungen
Viele Menschen nutzen diesen Feiertag, um am Grab ihrer verstorbenen Verwandten und Freunde zu beten. Die Gräber werden im Vorfeld mit Herbstblumen, Zweigen, Gestecken und Kerzen geschmückt und am Festtag gesegnet.AmKommunalfriedhof in der Stadt Salzburg findet die Gräbersegnung am Allerheiligentag, dem 1. November, um 15 Uhr statt.
Trauerräume in der Erzdiözese
- Auferstehungskirche (Nähe Kommunalfriedhof), 1.11. 10–16 Uhr
- Margarethenkapelle (St. Peter), 28.10. –2.11, 10.30–18 Uhr
- Salvator-Kirche (Christian-Doppler-Klinik), 26.10.–14.11., 11–17 Uhr
- Salzburg-Maxglan (Kleine Kirche), 30.10.–2.11., 8–19 Uhr
- Anthering, 30.10.–1.11., 9–19 Uhr
- Seekirchen, 1.11.–2.11., 9–18 Uhr
- Abtenau (Pfarrzentrum), 29.10.–2.11., 9–19 Uhr
- Lungötz (Kirche, Taufkapelle), 26.10.– 2.11., 8–18 Uhr
- Rußbach (Pfarrzentrum), 30.10.–2.11., 9–20 Uhr
- Bad Hofgastein (Friedhofskapelle), 29.10.–2.11., 9–20 Uhr
- Sankt Margarethen (Kapelle MultiAugustinum), 31.10.–11.11., 9–16 Uhr
- Kufstein-St. Vitus (Stadtpfarrkirche), 30.10.–3.11., 9–17 Uhr
- Stumm (Kirche), 30.10.–6.11., 8–18 Uhr
Verwundet und Aufgehoben
Mi., 9. 11., 18 Uhr in St. Virgil, Salzburg: Ökumenischer Gottesdienst für Menschen, die jemanden durch Suizid verloren haben.
Notizen an Tobias
Mi., 9. 11., 19 Uhr in St. Virgil, Salzburg: Buchpräsentation und Vortrag „Notizen an Tobias“ von Golli Marboe.
Einstimmung: Nacht der 1000 Lichter
Bereits am 31. Oktober werden in vielen Pfarren in ganz Österreich und Südtirol wieder zahllose Lichter leuchten. Die Katholische Jugend begeht mit Kerzenschein und Gebeten die „Nacht der 1000 Lichter“. In Salzburg erstrahlen heuer über 40 Pfarren im Kerzenschein, um uns auf das Allerheiligen- und Allerseelen-Fest einzustimmen. Infos: www.nachtder1000lichter.at
Infos zum Jahreskreis: Das feiern wir zu Allerheiligen und Allerseelen
Allerheiligen (1. November)
Zu Allerheiligen (lateinisch: festum omnium sanctorum) gedenkt die katholische Kirche aller Heiligen und Märtyrer. Ein Gedenken an alle Heiligen lässt sich im Osten bereits im 4. Jahrhundert als Herrentag aller Heiligen am ersten Sonntag nach Pfingsten nachweisen. Das Datum des Fests Allerheiligen legte Papst Gregor IV. 835 für die gesamte Westkirche auf den 1. November fest. Auf diese Weise sollen insbesondere jene Heiligen in den Mittelpunkt gerückt werden, derer nicht durch eigene Feiertage im Jahreskreis gedacht wird und welche nicht im alltäglichen Bewusstsein präsent sind. Hintergrund ist hier die Lehre der Kirche, wonach jeder Gläubige zur Heiligkeit berufen ist.
Viele Menschen nutzen diesen Feiertag, um am Grab ihrer verstorbenen Verwandten und Freunde zu beten. Die Gräber werden im Vorfeld mit Herbstblumen, Zweigen, Gestecken und Kerzen geschmückt und am Festtag gesegnet. Vielerorts finden auch Zeremonien zum Gedenken an die Gefallenen der beiden Weltkriege mit Kranzniederlegungen statt.
Allerheiligenstriezel – Gebildbrote aus Germ- oder Briocheteig – sind weitverbreitet und werden an Arme, Kinder und Patenkinder verschenkt.
Der Allerheiligentag ist ein gesetzlicher Feiertag. Für die katholische Kirche ist das Allerheiligenfest ein sogenanntes Hochfest –die liturgische Farbe ist Weiß.
Allerseelen (2. November)
Der Kern des Allerseelentages (lateinisch: [Dies] in commemoratione omnium fidelium defunctorum, „Tag des Gedenkens an alle verstorbenen Gläubigen“) ist die Erinnerung an alle Verstorbenen. Der Allerseelentag geht auf Abt Odilo von Cluny zurück, der 998 das Gedächtnis aller verstorbenen Gläubigen anordnete. Ähnliche Gedächtnistage sind auch schon vorher bezeugt. Der Tag steht theologisch in enger Verbindung mit der Lehre vom Fegefeuer (Reinigungsort, Purgatorium) als Ort der Läuterung der Verstorbenen, die Hilfe von den Lebenden durch Gebet, Fasten und Almosen erhalten. Zu Allerseelen zieht es viele Menschen an die Gräber, um für verstorbene Verwandte und Freunde zu beten.
Das Allerseelenfest ist ein Fest, das der Trauer der Menschen Raum geben soll – die liturgische Farbe ist Violett oder Schwarz.
Informationen: www.eds.at/trauer