Herzenswärme tanken

Salzburg. „Wenn ein VinziTisch-Gast mich mit ‚Schwester‘ begrüßt, dann rührt das etwas in meinem Herzen an. Ich erwidere seinen Gruß mit ‚Willkommen Bruder‘“, erzählt eine umtriebige Mitarbeiterin. Mitten in der Pfarre Salzburg-Maxglan bildet der VinziTisch mit seinen 25 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern eine Tankstelle menschlicher Wärme, wo sich die geschwisterliche Verbundenheit im Geben und Nehmen auch in Worte kleidet. Den VinziTisch in Salzburg gibt es inzwischen seit dem Frühjahr 2010, zunächst angegliedert, seit 2011 als eigenständiger Verein mit Lieferauto und Räumlichkeiten in der ganzen Stadt, wo die Nahrungsmittel aufbereitet und zur Verteilung angeboten werden können. „Begonnen von Lebensmittelmärkten Waren abzuholen und zu verteilen haben wir mit wenigen Helfern und Privatautos“, erinnert sich Obfrau Katharina Hofer.
Die Zahl der helfenden Hände wächst ständig an, die Zusammenarbeit mit verschiedenen anderen ähnlichen Organisationen entwickelt sich. Dreimal in der Woche arbeiten die Helferinnen und Helfer im Sinne des Vinzi-Gedankens für betroffene Menschen – zweimal in Salzburg-Maxglan, einmal in der Pfarre Großgmain. „Es ist ein sehr netter Kreis von Personen, der sich gefunden hat – in erster Linie um miteinander zu arbeiten, aber auch zu lachen. Der Grundgedanke, dass wir ein bisschen helfen, einigen Familien das Leben leichter machen können, ist schön. Dabei besteht unsere Hilfe ja eigentlich darin, überproduzierte Lebensmittel an Leute mit geringem Einkommen weiterzugeben, anstatt auf den Müll zu werfen. Wir alle machen das ehrenamtlich in unserer Freizeit, keiner erhält einen Cent für seine Mühe, aber unser Lohn geht direkt in die Seele und ins Herz. Es ist die Dankbarkeit unserer Gäste.“
„Solange ich gesund bin, freue ich mich einen sinnvollen Dienst leisten zu können“, meint eine VinziTisch-Mitarbeiterin. Und eine andere: „Es ist für mich ein Bedürfnis, für den VinziTisch zu arbeiten, es ist eine Freude, keine Plage.“ Auch Hofer ist wirklich froh darüber, auf diese Art ein bisschen dazu beitragen zu können, dass es zumindest einem kleinen Kreis von Menschen in der Umgebung leichter fällt, den Alltag finanziell besser zu meistern.
Mühe, die sich lohnt
Dabei muss man bedenken, welcher Aufwand und wie viele Arbeitsstunden hinter dieser Arbeit stecken. Die Lebensmittel werden abgeholt, sie werden ins Auto gehoben, an der Verteilstelle wieder entladen, gereinigt,
Verdorbenes wird aussortiert, große Mengen werden portioniert, sortiert und letztendlich wird danach alles wieder ordentlich aufgeräumt und geputzt. Bei der Verteilung selbst zählt das zwischenmenschliche Gespräch zwischen den Gästen des VinziTisches und den Mitarbeitern. „Wenn Sätze kommen wie ‚Ich bin dankbar dafür, dass mir durch die Hilfe vom VinziTisch schon viele karge Tage erspart blieben‘, dann freut es uns, unseren Beitrag zum lebendigen Leib Christi erbringen zu können“, sagt Obfrau Katharina Hofer.
Der VinziTisch freut sich über alle, die mithelfen möchten. Info unter www.vinzitisch-salzburg.at oder 0664/122 9052.
Foto: Das Transportauto spendete die Post – hier die VinziTisch-Mitarbeiter bei der Segnungsfeier.