Herbergssuche: Rund 300 Plätze für geflüchtete Menschen aus der Ukraine in den Pfarren und in Privatquartieren

SALZBURG (eds) / Seit Beginn des Ukraine-Kriegs zeigt die Erzdiözese Salzburg mit Worten und Taten ihre Solidarität und Hilfsbereitschaft. Gebete, Mahnwachen und eine große ökumenische Messe im Salzburger Dom standen am Beginn. Erzbischof Franz Lackner, die katholischen Teilorganisationen sowie die Pfarren und eine Vielzahl einzelner Gläubiger sind in ihrem Engagement, das Leiden der ukrainischen Bevölkerung im Kriegsgebiet und der vielen Menschen auf der Flucht zu lindern, vereint.
Die christliche Nächstenliebe äußert sich in Geld- und Sachspenden, aber aktuell auch vor allem in der Bereitstellung von Quartieren für die aus der Ukraine vertriebenen Menschen. Auf das Öffnen von „Herzen und Händen“ folgte nach einem gemeinsamen Rundbrief von Erzdiözese Salzburg und Caritas an die Pfarren und Orden das Öffnen der Häuser für die Herbergssuchenden. „Wir sind tief beeindruckt von der Bereitschaft, die im ganzen Land spürbar ist. Fast 300 Plätze in Privatquartieren und bei Pfarren haben wir bereits gemeldet bekommen und gut 120 Menschen konnten wir schon vermitteln“, sagt Gerlinde Hörl, Leiterin Migration und Chancen der Caritas Salzburg, bei der die Fäden zusammenlaufen.
Gerlinde Hörl (Caritas): „Der Bedarf ist groß und steigt täglich“
Zu den kirchlichen Quartiergebern in der Erzdiözese Salzburg zählen u. a. die Pfarre Aigen, das Priesterseminar, das Lieferinger Missionshaus Bondeko, das Kapuzinerkloster sowie St. Virgil und St. Sebastian in der Landeshauptstadt, aber auch die Pfarren in Zell am See, in St. Margarethen im Lungau und im Pfarrverband Lammertal. Zum Teil sind die Quartiere auf kurzfristige Notfälle, zum Teil aber auch auf längerfristige Aufenthalte ausgerichtet. „Wichtig ist zunächst ein Quartier, aber dann auch die Grund- und Krankenversorgung sowie die weitere Betreuung, etwa mit begleitenden Helfern und Dolmetschern“, denkt Alois Dürlinger, Sprecher für Flucht und Asyl des Salzburger Erzbischofs, bereits mehrere Schritte weiter. Es brauche bei der Organisation „ein gutes Herz und einen klaren Kopf“.
„180 weitere Geflüchtete haben sich für eine längerfristige Unterkunft gemeldet – sie sind derzeit bei Verwandten oder Bekannten untergebracht. Wir suchen daher dringend nach weiteren Privatquartieren oder Pfarren, die geflüchtete Menschen unterbringen können. Der Bedarf ist groß und steigt täglich“, sagt Gerlinde Hörl, da das aktuelle Angebot schon bald an seine Grenzen stoßen wird. Wichtige Anlaufstellen für die Geflüchteten sind der Caritas „Information Point“ beim Hauptbahnhof (Lastenstraße 1) und das Messezentrum, wo in Kooperation mit dem Roten Kreuz die Registrierungen und Erstversorgungen stattfinden.
Erzdiözese Salzburg verdoppelt Kollekte-Spenden
Neben der intensiven Quartiersuche werden in den Pfarren auch weiter Spendengelder gesammelt. An ausgewählten Sonntagen finden in den Pfarrgemeinden der Erzdiözese Sonderkollekten für die Ukraine-Hilfe statt. Die Erzdiözese Salzburg verdoppelt das Ergebnis und stellt es der Caritas Salzburg für Hilfsmaßnahmen zur Verfügung.
Caritas-Salzburg-Hotline bei Bereitschaft zur Unterbringung von Flüchtlingen:
Tel. 05 1760 7777 – E-Mail: hilfe.ukraine@caritas-salzburg.at