Heimatbesuch von Schwester Edith

Gut besuchte Begegnung mit Schwester Edith
Am Donnerstag, dem 14. Jänner 2016, fand im Pfarrzentrum eine Begegnung mit der Thalgauerin, Schwester Edith und ihrer bolivianischen Provinzoberin, Schwester Carmen, statt. Unser Diakon, Herr Hans Mayrhofer-Reinhartshuber, konnte circa 25 Personen begrüßen und die Anwesenden hörten einen interessanten Vortrag über die Aufgaben der beiden Halleiner Ordensschwestern in ihrer Mission im Tiefland von Bolivien. Schwester Edith hat ihre schwere Erkrankung ganz gut überstanden und ist bereits wieder voller Tatendrang.
Das Krankenhaus „Santa Isabel“ war in den letzten Jahren organisatorisch nicht mehr zu schaffen, und daher hat man sich entschlossen, die Verantwortung an die Diözese zu übertragen.
Nunmehr konzentrieren sich die 23 Halleiner Schwestern auf folgende Aufgaben:
- Pastoralarbeit, organisatorische und administrative Mitarbeit in etlichen Pfarreien in der Partnerdiözese San Ignacio.
- Führung eines Kinderheimes in Roborè mit derzeit 17 Kindern
Schwerpunkte: religiöse Erziehung, Vorbereitung auf die Sakramente (Taufe, Kommunion, Firmung), Freizeitgestaltung (Sport, Theater, Tanz, Basteln), Mitarbeit im Haushalt, Tierpflege u. a. m.
- Neubau dieses Kinderheimes für 30 Kinder in den kommenden Jahren
- Gefängnisbesuche
- Führung der Schule „Colegio San Francisco“ in San Ignacio
Der Staat Bolivien hat unter seinem Präsidenten Evo Morales wohl in einigen Bereichen aufgeholt (Straßenbau, Schulbildung, Soziales), hat aber noch immer große wirtschaftliche Probleme, weil das Land nach wie vor von multinationalen Konzernen (aus USA, Kanada, Australien, Schweiz) ausgebeutet wird. So wurden in den letzten Jahren im Departamento Santa Cruz riesige Anbauflächen von nur wenigen Großgrundbesitzern für den Sojaanbau zweckgewidmet. Mit Gentechnik, Pestiziden und Insektiziden wird dabei die Zerstörung der Umwelt weiter vorangetrieben, wobei die Ernte fast zu hundert Prozent in den Export geht. Auch die Erze (Gold, Silber, Zinn), die im Hochland abgebaut werden, werden nicht vor Ort verarbeitet, sondern lediglich mit viel Chemie aufbereitet und dann exportiert. Eine Wertschöpfung im Land selbst fehlt, lediglich die hochgiftigen Rückstände der Erzaufbereitung (Quecksilber etc.) bleiben im Land und wirken sich in den Flüssen, Seen und im Grundwasser fatal aus. Die Arbeitslosigkeit ist nach wie vor sehr hoch (rund 30%), und dadurch gibt es auch massive Probleme mit der Kriminalität, vor allem mit der illegalen Drogenproduktion und dem Drogenhandel.
Schwester Edith und Schwester Carmen wollen sich dennoch nicht entmutigen lassen und gehen weiter ihren solidarischen Weg mit den einfachen Menschen im südlichen Oriente.
Die katholische Frauenbewegung und der Ausschuss Weltkirche überreichten ihr einen
ansehnlichen Betrag für ihre Arbeit im Einsatzgebiet, und die Anwesenden spendeten einen
kräftigen Applaus und wünschten den beiden Ordensschwestern alles Gute für Ihre so
wichtige Arbeit für die Schwachen und Benachteiligten im Südosten Boliviens.