Grußworte zur Pädagogischen Werkwoche
Sehr geehrter Herr Präsident, sehr geehrte Frau Landesrätin, sehr geehrter Herr Caritas-Präsident, geschätzte Damen und Herren,
„Zuversicht schenken“ – ja, was ist das eigentlich, Zuversicht? Der Duden definiert, sie sei „festes Vertrauen auf eine positive Entwicklung in der Zukunft“. Zunächst bin ich davon ausgegangen, das Wort meine eine gewisse „säkulare Hoffnung“, denn Hoffnung speist sich aus dem Glauben, während mir die Zuversicht zunächst immanent erschien.
Der Blick in die Heilige Schrift aber zeigt: Auch dort ist wieder und wieder von der Zuversicht die Rede.
Da heißt es über die Zuversicht im Buch Hiob etwa: „Ist deine Gottesfurcht nicht deine Zuversicht?“ (4,6). Der Psalmist nennt Gott selbst seine „Hoffnung“, seine „Zuversicht von Jugend auf“ (71,5); der Prediger wiederum versichert: „für jeden Lebenden gibt es noch Zuversicht“ (9,4). Im Neuen Testament schließlich ruft Paulus den Hebräern zu, sie mögen ihre Zuversicht nicht wegwerfen (10,35).
Hier möchte ich eine persönliche Erfahrung einbringen. In meiner Kindheit hatte meine Familie zwei Kühe, die beim Bestellen des Ackers halfen. Die Kühe hatten für uns Kinder nichts Bedrohliches an sich, wir waren den Umgang mit ihnen gewöhnt.
Eines Tages aber fiel eine der beiden Kühe, denen wir sogar Namen gegeben hatten, einfach tot um. Freilich wollte man sie nun verwerten. Wir Kinder liefen in die Stube und beteten, die Kuh möge wieder lebendig werden. In diese Situation hinein sagte meine Mutter ein Wort, das mir in Erinnerung geblieben ist: „Wozu wird das wieder gut sein?“
Als ich daran gedacht habe, ist mir klar geworden: Das ist für mich Zuversicht. Eine tiefe Zuversicht, die aus der Hoffnung heraus erwächst; aus einem Glauben, der so fundamental ist, dass man ihn direkt gar nicht anspricht, ja, nicht anzusprechen braucht. Eine Sicherheit, ein Vertrauen auf die Vorsehung; ein Urvertrauen, ein Ur-Anvertrauen an das absolut Gute – ich nenne es „Gott“.
Frank Sinatras Grabstein trug über lange Jahre hinweg eine Inschrift: „The best is yet to come“ – „Das Beste kommt erst noch“. Scheinbar ein prosaischer Satz, doch die Aussage dahinter führt uns direkt zum Jenseitigen – das Beste, das Ultimative können wir hier nie erreichen, es kommt immer noch, wir laufen ihm hinterher. Erreichen wir es aber, erreichen wir Gott, der das Allgute ist. Das ist unser Glaube, unsere Hoffnung – darauf dürfen wir mit Zuversicht bauen.