Grußworte an Prinz Asfa von Äthiopien

Rupertussaal, Vortrag von Prinz Asfa Wossen auf Einladung von "Pro Oriente"

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Kaiserliche Hoheit, sehr geehrter Prinz Asfa,
lieber Herr Dekan Winkler, sehr geehrte Damen und Herren,

es freut mich sehr, Sie heute hier im Bischofshaus begrüßen zu dürfen, und ich darf jetzt schon hinzufügen: Ich freue mich auf Ihren Vortrag und auf die Perspektive, die Sie uns darbringen werden. In einer Zeit, da wir zumindest in jenem Teil der Welt, den wir den „Westen“ nennen, allerorten in einem so genannten säkularen Zeitalter leben, kann der Blick auf das Verhältnis von Staat und Religion in anderen Teilen der Welt nur bereichernd sein. Dies insbesondere, wenn es sich, wie bei Ihrer Heimat, um eine der ältesten christlichen Kulturen der Welt handelt; eine, in der die Ausbreitung des Evangeliums bereits in ältester Zeit geschah und die allen Versuchen kolonialer Unterjochung getrotzt hat. Äthiopien, darauf hat auch Dekan Winkler bereits hingewiesen, verdient alle Aufmerksamkeit – aus geschichtlichen, aus religiösen, angesichts der heutigen Entwicklungen besonders auch aus politischen Gründen.

In Ihrem Buch „Manieren“, auf das Sie zweifellos öfter angesprochen werden, ist eine bemerkenswerte Feststellung zu lesen. Über die Gleichheit aller Menschen im Sinne der Menschen- und Personenwürde steht dort:

„Diese religiöse Gleichheit war ein harter Brocken für die antiken Kulturen, denn ihr fehlte jegliche Evidenz. Dass die Menschen ungleich waren, war schließlich mit Händen zu greifen. Gleichheit konnte es nur nach einem überaus abstrakten Gesichtspunkt geben, der alles unmittelbar Anschauliche beiseite stellte. Dass die Menschen gleich seien, musste man glauben – sehen konnte man das nicht.“

Hier denke ich an den polnischen Philosophen Leszek Kolakowski, der kurz vor seinem Tod noch im Interview mit der „Welt“ sagte:

„Welchen Grund gäbe es ohne religiöse Traditionen, die Menschenrechte und die Menschwürde zu achten?
Was ist Menschwürde, wissenschaftlich gesehen? Aberglaube? Empirisch gesehen sind die Menschen ungleich.“

In der Tat ist die Würde der Person eine Errungenschaft, die sich im Christentum aus der Begegnung jüdischer Offenbarung und griechischer Philosophie ergeben hat; erst vor kurzem hat die Kirche sich in der Erklärung „Dignitas infinita“ erneut klar zu der Würde eines jeden Menschen bekannt. An diese Würde, wie Sie es so treffend sagen, müssen wir alle glauben – selbst in säkularem Umfeld. Dieses Bekenntnis darf nicht verloren gehen, ist es doch eben jene gottgegebene Würde, die uns auszeichnet.

Kaiserliche Hoheit, ein letztes Wort zu „Manieren“: Dabei kam mir auch das Werk von Han in den Sinn, „Vom Verschwinden der Rituale“ – dort heißt es:

„Es wird heute unentwegt moralisiert. Gleichzeitig verroht aber die Gesellschaft. Höflichkeiten verschwinden. Der Kult der Authentizität missachtet sie. Immer seltener werden schöne Umgangsformen.“

Wenn wir heute hier uns in vielleicht nicht mehr höfischer, aber doch zumindest höflicher Manier begegnen, hoffe ich, dem noch ein kleines Weilchen mehr entgegenzuwirken. In diesem Sinne: Einmal mehr herzlich willkommen, Prinz Asfa – wir freuen uns auf Ihre Worte.

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