Grußwort zu den Disputationes 2022

Haus für Mozart

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Exzellenz, sehr geehrter Herr Botschafter (Brix), sehr geehrte Fr. Präsidentin (Rabl-Stadler), lieber Mitbruder im Priesteramt, sehr geehrter Herr Professor (Zulehner), sehr geehrte Damen und Herren,

Das Bild Erhard Buseks, der sich in den vergangenen Jahren mühevoll aufs Podium „schleppte“ und dann, einmal dort angekommen, regelrecht „loslegte“, steht mir lebendig vor Augen. Das alte Sprichwort mens sana in corpore sano schien für ihn keine Geltung zu haben. Die Eigenschaften, die ihn auszeichneten, wurden vielfach benannt: ein überzeugter Europäer über die Grenzen der Union hinaus; ein Mensch mit Leidenschaft für die res publica, gepaart mit einem tiefen Verständnis für die Kultur. Kunst habe eine „ungeheure religiöse Komponente“. Die Menschen wollen „sich sammeln, innehalten, ihre Gefühle und Gedanken ordnen“, so sagte er einmal in einem Interview mit den Salzburger Nachrichten. Die Kirche, das Kirchengebäude war für Erhard Busek Vermittler von Glaube und Kunst. Er war ein kritischer Geist, jedoch fest verwurzelt im Glauben. Die Ouverture spirituelle, die er selbst als inhaltgebenden Auftakt der Festspiele verstand, wäre ohne seine Hilfe so nicht möglich geworden. Seiner Arbeit ist es somit auch zu verdanken, dass wir heute hier zusammen sind. Ich glaube, es ist angemessen, in memoriam Erhard Busek einen Augenblick in Stille zu verweilen.

(Gedenkminute)

Nun zum diesjährigen Thema der Disputationes – „Sacrificium“, Opfer: In Europa herrscht wieder Krieg, der den direkt Betroffenen schreckliche Opfer abverlangt, aber auch uns.
Ich konnte letzte Woche auf Einladung zum Heiligen Synod der ukrainischen griechisch-katholischen Bischöfe in die Ukraine nach Lemberg reisen. Vom Krieg war im Treiben der Stadt erstaunlich wenig zu spüren – von einem Fliegeralarm während der Göttlichen Liturgie in der Garnisonskirche abgesehen, welcher aber kaum Beachtung zu finden schien. Der Krieg hat sich jedoch eingeschrieben in das Schauen derer, die ihre Angehörigen, ihre Lieben verloren haben. Als ob sie unseren Blicken auswichen; so ein Mann, der uns zum Gruß den Hut abnahm, aber fortan immer zum Boden blickte; so jene Frau auf dem Zentralfriedhof, wo sich Grab an Grab gefallener Soldaten reiht, die ihres gefallenen Sohnes gedachte und nur stumm vor sich hin blickte, so mein äußerer Eindruck.

Diese Abgestumpftheit hat auch mich erfasst. Ich konnte keine Freude daran finden, wie großartig Hilfe geleistet wird durch die verschiedenen Institutionen, vor Ort, an den Schwächsten, den Kindern – wie groß die Dankbarkeit dort gegenüber allen ist, die helfen und Mitleid empfinden. Ein Bischof aus dem Donbass – auch er wurde vertrieben – sagte mir mehrmals: Die von der Caritas aus Salzburg waren die ersten, die uns geholfen haben!

Der diesjährige Festredner der Salzburger Festspiele Ilija Trojanow hat es im Interview der Salzburger Nachrichten auf den Punkt gebracht. Auf die Frage, ob der Ton des Krieges nicht einfach nur der Schmerz sei, antwortete er: „Nein, es ist die Eintönigkeit.“

So viel – eigentlich müsste man sagen so schrecklich wenig – zum Krieg und seinen Opfern. Diese Koinzidenz des Gedenkens an Erhard Busek und des Krieges in der Ukraine erlauben, dass ich dieses Grußwort wie im letzten Jahr mit einem Gedicht von Erich Fried beschließe:

Ich bin der Sieg
mein Vater war der Krieg
der Friede ist mein lieber Sohn
der gleicht meinem Vater schon.

Oder, mit dem bereits kurz vor dem Tod stehenden Erhard Busek in seiner ihm eigenen Ironie:

„A bissl aufwachen tät uns gut.“

 

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