Gründonnerstag 2018

30.3.2018, Dom zu Salzburg

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Liebe Schwestern und Brüder!

Es gibt Gaben, Geschenke, von unschätzbarem Wert. Für Außenstehende mögen dies banale Dinge sein, doch für den Betroffenen bedeuten sie die Welt. Gehen sie jedoch irgendwie verloren, dann bricht für den Betroffenen diese Welt zusammen.

Ein Beispiel aus meinem Leben. Ich habe im Jahre 1978 in Jerusalem für meine Mutter einen Rosenkranz gekauft; zur damaligen Zeit betete ich eigentlich nicht, schon gar nicht den Rosenkranz. Ich schenkte ihn ihr, weil sie betete. Als sie 30 Jahre danach starb, wollte ich ihr diesen Rosenkranz mit ins Grab geben, aber ich fand ihn in der Eile nicht. Ich bedauerte das sehr. Beim Aufräumen ihres Zimmers fanden wir den Rosenkranz, er war ohnehin dort, wo wir ihn vermuten hätten können, auf dem Nachtkästchen. Fortan war dieser Rosenkranz für mich eine kostbare Reliquie. Ich achtete sorgsam darauf, ihn nicht zu verlieren. Einmal konnte ich ihn über Wochen nicht finden, so dass ich meinte, er sei schon verloren gegangen. Das wollte ich nicht glauben. Schließlich wurde er doch wieder gefunden. Das war für mich wie Auferstehung. Ich passte noch mehr auf. Dann stand eine Heilig Landwallfahrt am Programm, ich überlegte lang, ob ich den Rosenkranz mit auf die Reise nehmen soll, oder nicht doch mich mit einen anderen zu begnügen. Ich entschied mich für die kostbare Reliquie, zumal ich ihn ja dort gekauft hatte. Und da ist es geschehen, wir waren lange in Auferstehungskirche, ich habe mit dem Rosenkranz in der Hand das hl. Grab besucht, beim Verlassen der Kirche muss es geschehen sein, beim Einstecken muss ich ihn verloren haben. Wir gingen anschließend zu einer Einladung beim lateinischen Patriachen. Am nächsten Morgen, als ich meinen Talar anzog, wusste ich, der Rosenkranz ist nicht mehr da. Ich habe gesucht, ließ überall suchen; fragte den Patriachen, ob nicht in seiner Residenz ein Rosenkranz gefunden wurde. Er wollte mir 10 Rosenkränze schenken, ich wollte sie nicht, denn sie konnten nicht den einen ersetzen. Ein schmerzlicher Verlust. Immer wenn ich ins Hl. Land fahre, schaute ich umher, ob sich nicht doch der Rosenkranz noch finden lässt. Der einzige Trost, er ging dort verloren, wo er erworben wurde: In der Heiligen Stadt Jerusalem. An sich ein wertloses Ding und doch für mich eine Kostbarkeit.

Ein zweites Beispiel, der ehemalige Franziskaner Leonardo Boff war Student in München, als sein Vater in Brasilien starb. Er konnte nicht zum Begräbnis, aber seine Mutter schickte ihm einen Zigarettenstummel, von der letzten Zigarette, die sein Vater vor seinem Tod noch geraucht hatte. Da verstand er, was Sakrament bedeutet: ein mit der ganzen Existenz geprägtes und durchtränktes Zeichen.

Das Leben schafft wirksame Zeichen, der Glaube Sakramente. Wir feiern heute die Einsetzung der Heiligen Eucharistie, das ist ein für uns von der ganzen Existenz Jesu Christi durchwirktes Zeichen und Sakrament. Eine Kostbarkeit, die in Augen der Welt nicht selten als Hokuspokus – so deutete man die Worte der Wandlung „hoc est enim corpus meum“ – verächtlich gemacht wird, aber leider auch bei nicht wenigen Christen Bedeutung einbüßt. In der Stadt Salzburg gibt es 50 % Katholiken, davon besuchen gerade einmal 4% die sonntägliche Eucharistiefeier. Und doch ist uns hier ein Zeichen, ein Sakrament anvertraut, welches unserer ganzen Aufmerksamkeit würdig ist, wenn der Priester in persona Christi, nicht im eigenen Namen, nicht aus eigener Kraft, spricht, wie wir es im ältesten schriftlichen Zeugnis aus dem Korintherbrief gehört haben:

„in der Nacht, in der er ausgeliefert wurde, nahm er Brot, sprach das Dankgebet, brach das Brot und sagte: Das ist mein Leib für euch. Tut dies zu meinem Gedächtnis. Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch und sprach: Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut. Tut dies, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis! Denn sooft ihr von diesem Brot esst und aus dem Kelch trinkt, verkündet ihr den Tod des Herrn, bis er kommt.“

Es ist, liebe Brüder und Schwestern, nicht von ungefähr, dass in der Darstellung der Wirk- und Lebenssumme Jesu durch die vier Evangelien, bei Johannes an der Stelle, wo bei den anderen der Bericht vom letzten Abendmahl folgt, die Fußwaschung berichtet wird. Damit wird angedeutet, wie sehr sich Jesus in der sakramentalen Zeichenhandlung des letzten Abendmahls ausliefert. Für die damalige Zeit galt in besonderer Weise, kein Mann mit Selbstachtung wäscht jemand anderen die Füße. Das ist Arbeit von Sklaven. Jesu Dienst an uns ist der Dienst eines demütigen Sklaven. Dieser Dienst wird noch einmal unterboten durch sein demütiges, nicht aufbegehrendes Sterben am Kreuz. Der wohl größte Schandfleck im Leben eines Menschen, die Unwürdigkeit schlechthin, am Kreuz das Leben beenden zu müssen. Steht zudem noch im Alten Testament: „Verflucht ist ein jeder, der am Pfahl hängt.“

Durch diese doppelte Sklavenhandlung werden jene Worte, die im Zentrum der Eucharistiefeier gesprochen werden, gedeckt; keine leeren Versprechungen, Gott selbst bürgt für sie durch Tod und Auferstehung Jesu Christi.

Darum ist die Feier der Eucharistie den Christen von Anfang an so wertvoll. Die Kopten ziehen sich die Schuhe aus, wenn sie zum Altar treten, weil heiliger Boden betreten wird, wie Mose beim brennenden Dornbusch. Und wenn wir Priester der Eucharistie vorstehen, dürfen wir dies nicht als ein Privileg empfinden, sondern als Pflicht, wir werden in eine heilige Pflicht genommen. Maß unserer inneren Haltung muss der Sklavendienst Jesu bleiben.

Wir müssen es eingestehen, liebe Brüder und Schwestern, die Kirche hat wichtiges terrain verloren. Die Sehnsucht nach diesem eucharistischen Mahl ist vielerorts vertrocknet.

Darum gilt es, diese Sehnsucht neu zu entfachen, so dass wir gleich den ersten Christen sagen: sine domenico non possumus, ohne Sonntag können wir nicht! Dieses Zeugnis wird uns abverlangt. Wir dürfen nicht mit Halbheiten, wie sie heute doch vielfach geschehen, zufrieden sein.

Es freut mich besonders, die Leitung des Seelsorgeamtes zu begrüßen. Ihnen ist die Seelsorge in der Erzdiözese anvertraut. Darum möchte ich euch, liebe Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die Sorge um die Eucharistiefeier besonders ans Herz legen. Mit Sorge meine ich die Wiederentdeckung des heiligen Geschehens, sich der Ungeschütztheit dieser Handlung anzunehmen: der Umgang mit einer kostbaren Zeichenhandlung, überliefert – jedoch nicht zur Verfügung gestellt. Unsere erste Sorge muss es sein, die Gestaltung eines Umfeldes, die nicht geprägt ist, von vorschneller Habhaftwerdung. Eine rein Bedürfnis orientierte Seelsorge ist nicht angebracht, gleichsam im Sinne einer Versorgungsmentalität, die das Sakrament nur austeilt, ohne es feiern zu wollen. Ich denke da auch an die vielen Wortgottesdienste mit angehängter Kommunionfeier. Der Weg zur Eucharistiefeier wird immer über Schwellen führen, die nicht Hindernis sein wollen, aber doch etwas abverlangen, um das Geheimnis zu wahren. Unsere Aufgabe, wenn wir sie gut erfüllen, kann nur darin liegen, den Sehnsuchtsraum zu öffnen, worin solch heilige Begegnung sich ereignen kann. Die ersten Christen haben dies tief erkannt.

Ich möchte schließen mit einem Wort von Ephräm dem Syrer, das die Kirche am Gründonnerstag in der Lesehore betrachtet:

„Selig oh Raum des Abendmahles! Denn kein Mensch wird sehen, was du gesehen hast: Unser Herr, zum wahren Altar geworden, Priester und Brot und Kelch des Heiles, er für sich allein all das umfassend! Dass einer ihn voll erfasse, ist unmöglich. Altar und Lamm, Opfer und Opferpriester, Priester und Opferspeise.“ Amen.

 

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