Gedenkfeier für Menschen, die auf der Flucht verstorben sind

SALZBURG (eds-18. 3. 2019) / Am Samstag versammelten sich rund 300 Menschen um derer zu gedenken, die auf der Flucht verstorben sind. Neben Vertreterinnen und Vertretern christlicher Konfessionen waren auch Vertreterinnen und Vertreterinnen anderer Religionsgemeinschaften eingeladen, eine Kerze zu entzünden für die Vielen, die im Meer zu Tode gekommen sind.
Das Herzstück der Gedenkfeier für die Menschen, die auf der Flucht im Mittelmeer gestorben sind bildete das Stück „Canticum Calamitatis Maritimae“ des finnischen Komponisten Jaakko Mäntyjärvi, das der Salzburger Bachchor unter der Leitung von Alois Glaßner musiziert. Zur Gedenkfeier luden Elfi Geiblinger, ehemalige ORF-Journalistin und Programmchefin bei Radio Salzburg, Alois Dürlinger, Referent des Erzbischofs in Asyl- und Flüchtlingsfragen, und die Citypastoralstelle „Offener Himmel“, ein.
„Allein im Vorjahr sind mehr als zweitausend Kinder, Frauen und Männer im Mittelmeer ertrunken. Sie haben ihre Heimat verlassen mit der Hoffnung auf ein Leben ohne Todesangst, ohne Angst vor Verfolgung, Terror und Folter. Sie wollten leben und haben ihr Leben verloren. Wir können das alles nicht mehr ungeschehen machen, die Menschen nicht mehr zum Leben erwecken, aber wir können an sie denken“, so Geiblinger über die Tragödien, die sich tagtäglich im Mittelmeer abgespielt haben und noch immer abspielen. „Es ist so viel Hoffnung, so viel Menschlichkeit auf dem Grund des Meeres versunken. Es gab unglaubliche Verzweiflung, riesige Ängste – es stehen unbeschreibliche Schicksale dahinter. Es würde mich freuen, wenn so viele Menschen wie möglich zusammenkommen, um an die Menschen zu denken“, so Geiblinger weiter, die auch selbst immer wieder Flüchtlinge betreut und begleitet.
Durchdachtes Programm
Die jüdische Sängerin Simone Pergmann eröffnete die Gedenkfeier mit einem jüdischen Friedenslied. Bewegt hat die Lesung aus dem Buch „Wenn der Jasmin auswandert“ von Jad Turjam, in dem es um die Geschichte der Flucht eines Syrers, der nun in Mattsee lebt, geht. Weiters musizierte der Salzburger Bachchor das Stück „Canticum Calamitatis Maritimae“ des finnischen Komponisten Jaakko Mäntyjärvi. Dieses Werk ist in Anlehnung an das tragische Schiffsunglück der Fähre „Estonia“ im Baltischen Meer im Jahre 1994 entstanden. Schließlich ließ der Salzburger Bachchor „Drömmarna (Träume)“ von Jean Sibelius erklingen. Den Abschluss bildete das Lied „We Shall Overcome“, das Simone Pergmann gemeinsam mit allen Besucherinnen und Besuchern der Gedenkfeier sang.
Foto: Auf der Gedenkfeier haben Vertreterinnen und Vertreter verschiedenster Religionsgemeinschaften Kerzen für die verstorbenen Flüchtlinge entzündet.
Foto: RB/Hudelist