Fronleichnam 2019

Predigt zu Fronleichnam, 20.6.2019, Dom zu Salzburg

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Liebe Mitbrüder im priesterlichen und diakonalen Dienst,
Herr Erzabt, Mitglieder des Domkapitels und des Konsistorium
Geschätzte Damen und Herren des öffentlichen Lebens, an der Spitze, sehr geehrter Herr Landeshauptmann und Frau Landtagspräsidentin.
Ich grüße sehr herzlich den Herrn Rektor der Universität
Geschätzte Mitglieder der geistlichen und weltlichen Orden!
Ich grüße alle Abordnungen, Verbände und Vereine!
Liebe Schwestern und Brüder
 
Aus der Kunst kennen wir das Stilmittel der Entfremdung. Kinder brauchen diesen Umweg noch nicht! Sie sind ganz einfach. Von Pablo Picasso kennen wir die Aussage, dass er sich ein Leben lang bemüht habe, um wieder wie ein Kind zu malen. Das Direkte liegt uns Erwachsenen nicht; wir müssen alles Wesentliche übersetzen. Das führt zuweilen bis in die Entfremdung. Dazu ein Beispiel aus der Musikwelt. Der Komponist Heinz Kratochwil hat eine Oper über den Hl. Franziskus geschrieben. Die erste Szene handelt davon, wie die engsten Gefährten des Armen aus Assisi vor dem burgähnlichen Bauwerk San Francesco stehen, worin der Heilige seine letzte Ruhestätte gefunden hatte, und sie fragen sich: Wie passt das zusammen, dieses riesige Bauwerk und der arme kleine Franziskus, der doch nichts besitzen wollte und in bescheidenen Hütten das Auslangen finden wollte. Diese Frage zieht sich durch die ganze Oper hindurch und wird am Ende – nach meinem Dafürhalten – genial aufgelöst. Denn da heißt es: Das ist unsere Armut, dass wir die Erinnerung an den Armen Kleinen aus Assisi nicht anders wach zu halten vermögen, als eben durch solche Bauwerke. Entfremdung als Hilfsmittel, um auf das nicht direkt erfassbare Schöne, Wahre und Gute doch irgendwie zum Ausdruck zu bringen.

Einmal im Jahr gehen wir mit dem Kostbarsten, was Glaube zu geben hat, durch die Straßen und segnen Stadt und Land. Mit einem Stück Brot, jedoch gewandelt in den Leib und Blut unseres Herrn Jesu Christi. Um diese kostbare Gabe Gottes – der Hl. Franziskus spricht ehrfürchtig von der Demut Gottes –, hat die Kirche durch Jahrhunderte hindurch eine wunderbare Welt von liturgischen Geräten aufgebaut: wunderbare Monstranzen, die nach Expertenmeinung zu kostbar wären, um alljährlich verwendet zu werden; darüber wölben sich nicht weniger wertvolle Baldachine, Himmel genannt. Einer der größten Theologen des Abendlandes – Thomas von Aquin – hat dazu einen wunderbaren Hymnus geschrieben: „Pange, lingua, gloriosi, corporis, mysterium…“  , preise Zunge, das Geheimnis des verherrlichten Leibes.

Dieses wundervolle drüber und drum herum darf nun doch nicht die Kostbarkeit des Eigentlichen, zu dessen Einbegleitung es geschaffen ist, verstellen. Schönheit triumphiert nicht über die Wahrheit, wie es Nikolaus Harnoncourt seinerseits für die Musik eingefordert hat:
„Die Schönheitin der Kunst schließt das Gegensätzliche ein und heißt Wahrheitund kann beklemmend sein.“

Eine Verhältnisbestimmung ist in gleicher Weise für Theologie und Glaube gültig. Zuinnerst muss es uns um das Beklemmende, um die verborgene Wahrheit in der Schönheit der Feier gehen. Das Schöne kommt von innen, ihm wohnt eine Tiefendimension inne. Es hat mit Erinnerung zu tun, mit dem Innewerden jener Worte, die dieses Geheimnis begründen; und das möchten wir Christen am Fest Fronleichnam der Welt zeigen. Dabei erinnern wir uns jener Stiftungsworte des Hl. Apostel Paulus. Er hat die Einsetzungsworte getreu überliefert. Wir haben sie in der 2. Lesung gehört:
„Jesus der Herr, nahm in der Nacht, in der er ausgeliefert wurde, Brot, sprach das Dankgebet, brach das Brot und sagte: Das ist mein Leib für euch. Tut dies zu meinem Gedächtnis.“
In diesen Worten spüren wir das Beklemmende; Er wurde ausgeliefert; dem Leiden und dem Tode übergeben, und das ist sein Vermächtnis an uns. „Tut dies zu meinem Gedächtnis!“ Es sind Worte der Sehnsucht. Beim Evangelisten Lukas lesen wir zu diesem Anlass: „Wie sehr habe ich mich danach gesehnt mit euch dieses Mahl zu feiern.“

Für unsere Zeit hat die Beklemmnis noch eine zusätzliche Dimension erfahren. Ich nenne es Achtlosigkeit. Wir haben den Sinn, was Sakrament bedeutet, weitgehend verloren. Vielfach zählt das Äußere, die Oberflächlichkeit. Im vorhin genannten Hymnus des Hl. Thomas heißt es „Frömmigkeit mag wohl bezeugen, was das Auge eitel nennt.“ Es scheint an der Frömmigkeit des Herzens zu fehlen.
Im Evangelium haben wir heute von der wunderbaren Brotvermehrung gehört. Derartige Zeichenhandlungen sind Vorausbilder jener Abendmahlsfeier in der Nacht vor seinem Leiden. Die Jünger kommen zu Jesus, da sie die vielen Menschen ohne etwas zu essen sehen, an einem abgelegenen Ort. Sie raten dem Herrn: „Schick sie weg!“ Jesu Antwort hingegen: „Gebt ihr ihnen zu essen!“ Sie haben aber nur fünf Brote und zwei Fische. Was ist das Wenige für so viele? Jesus nimmt diese Gabe, blickt zum Himmel und spricht den Lobpreis.

Die Jünger damals hatten nur zwei Fische und fünf Brote zu geben, wir haben hingegen sehr viel mehr zu geben. In der Eucharistiefeier beten wir:
„So bringen wir aus den Gaben, die du uns geschenkt hast, dir dem erhabenen Gott, die reine, heilige und makellose Opfergabe dar: das Brot des Lebens und den Kelch des Heiles.“
Das wollen wir heute an diesem Festtag tun. Mit dem, das uns gegeben ist, hinaus zu gehen in unsere Straßen und Gassen, den Leib des Herrn erheben und Stadt und Land segnen.

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