Fronleichnam

Dom zu Salzburg

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Schwestern und Brüder!

Die Heilige Klara, eine kongeniale spirituelle Schwester und Herkunftsgenossin des Hl. Franziskus, wird am Sakramentsaltar im hohen Dom zu Salzburg mit einer Monstranz in der Hand dargestellt. Diese Darstellung bezieht auf eine geschichtliche Begebenheit. Sarazenen belagerten die Stadt Assisi. Das kleine Klösterchen der armen Schwestern der Hl. Klara, heute San Damiano genannt, liegt außerhalb der Stadtmauern, waren folglich dem Ansturm der Sarazenen schutzlos ausgeliefert. Die Hl. Klara zieht mit ihren Schwestern den Truppen entgegen, die Monstranz mit dem Allerheiligsten in den Händen. Das Kloster wurde nicht gestürmt. Die Truppen zogen ab, so wird es berichtet.

Einmal im Kirchenjahr gehen auch wir hinaus auf die Straßen und die Plätze unserer Stadt, um mit der Monstranz Land und Leute zu segnen. Darin enthalten ein Stück Brot, wir nennen es Hostie, worüber jene Zeichenhandlung vollzogen wurde, was Jesus im Abendmahlsaal tat, indem er Brot nahm und sprach: „Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird.“ Überall dort, wo Menschen sich im Namen Jesu versammeln, eingedenk dessen, was Er im Abendmahlsaal gesagt und getan, werden Worte und Zeichen wirklich. Der Heilige Franziskus hat das wunderbar erkannt, wenn er sagt: „Seht die Demut Gottes, wie er sich in der anspruchslosen Gestalt des Brotes verbirgt.

Mit Blick auf die Heilige Klara könnten wir uns nun fragen, wem könnten oder müssten wir mit der Monstranz in der Hand entgegen treten? Beim ersten Hinschauen würde ich sagen: Niemandem! Wir leben in einer Welt, zumindest in unseren Breiten, wo dem allgemeinen Lebensgefühl alles gleichgültig, d.h. in gleicher Weise gültig, erscheint. Es darf keine Unterschiede geben, Hierarchien schon gar nicht. Diesem Lebensgefühl der Gleichgültigkeit korrespondiert allerdings auch eine gewisse Orientierungslosigkeit. Einmal, vor langen Jahren, habe ich mich bei einem Wanderausflug auf weiter Ebene verlaufen, wusste nicht mehr, wohin ich mich wenden sollte, alles sah gleich aus. Zum Glück erspähte ich am Horizont einige Kirchtürme. Und es darf nicht verschwiegen werden, dieses diffuse Lebensgefühl kann selbstredend nicht bestehen vor den großen Ungerechtigkeiten in Zeit und Geschichte. Denken wir nur an die fürchterliche Unlogik des Krieges in der Ukraine, oder das Stöhnen und Leiden der uns anvertrauten Natur. Das Wort Nachhaltigkeit hat eine kurze Entstehungsgeschichte. Niemals zu vergessen, gerade als kirchliche Institution, auch das unsägliche Leid, verursacht durch Missbrauchstäter. Die Geschichte verzeiht nichts. Man wird die Schuldigen suchen. Auch wenn es leider oft stimmt, wie es kürzlich der 100-jährige Henry Kissinger in einem Interview sagte, dass man Supermächte nicht einfach vor ein Kriegsgericht zerren kann; auch wenn es leider stimmt, dass Einzelne oft nicht mehr greifbar sind – man wird die Suche ausdehnen auf die Mittäter und v.a. auch auf die Mitwisser, die gewusst haben müssen und nichts gegen das Unrecht getan haben.

Der auch schon fast 100-jährige Jürgen Habermas hat auf die Kurzsichtigkeit eines Rechtsverständnisses nur nach menschlichen Maßstäben hingewiesen, wenn er einen Gerechtigkeitsraum für all jene, die aus eklatantem Unrecht ihr Leben lassen mussten, fordert. Man wird sich diesbezüglich niemals an die Gesetzgebung, wie sie jetzt am Anfang und Ende des menschlichen Lebens herrscht, im Sinne eines „Ist halt so“ gewöhnen dürfen.

Der Soziologe Hartmut Rosa hat kürzlich ein kleines Büchlein vorgelegt mit dem Titel „Demokratie braucht Religion.“ Darin legt er dar, dass die Komplexität unserer Gesellschaften nicht nur mit einem horizontalen Resonanzraum auskommen kann, sondern, um des Gelingens menschlichen Zusammenlebens willen, es eine horizontale Entsprechung brauche. Nebenbei bemerkt: Gregor Gysi, der Paradepolitiker der deutschen Linken, hat dazu ein Vorwort geschrieben.

Nun, als Kirche, als Erzdiözese mit einer langen Tradition in der Welt präsent. Zu oft und zu lange waren wir im Zentrum dieser Welt oder meinten esselbst sein zu müssen. Die Heilsgeschichte war bisweilen auch Unheilsgeschichte. Wir stehen jedoch auch heute in der Verantwortung für das „bonum commune“. Wir sind auch heute mit dabei und dürfen uns nicht in irgendeiner Weise in ein frommes Eck davonmachen. Aber wenn wir auch in der Welt sind, so dürfen nicht nur von der Welt sein. Auch dafür tragen wir Verantwortung. In diesem Sinne hat Papst Benedikt ganz richtig von der Wichtigkeit einer Entweltlichung der Kirche gesprochen. 

Darum ist es für uns gläubige Christen umso wichtiger, uns auf das Wesentliche unseres Glaubens zu konzentrieren. Theologie und Kirche wollen in ihrem innersten Wesen – drumherum ist furchtbar viel Gedränge und Gepränge – so etwas wie Orientierung auf letzte Gerechtigkeit und Erlösung sein. Darum gehen wir auch mit dem Urbild dieser Innerlichkeit, der konsekrierten Hostie, auf die Straßen und Plätze und segnen mit dieser anspruchslosen Wirklichkeit Gottes Land und Leute. Wie es in dem schönen Hymnus von Thomas von Aquin heißt, der auf die letzte Wirklichkeit unseres Daseins hinweist:

O salutaris hostia, quae caeli pandis ostium

O heilbringendes Opferlamm, du öffnest die Tür zum Himmel.

Amen.

 

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