Frauen bieten Armut die Stirn

Vorwärts in ein gutes und selbstbestimmtes Leben. Die AKKMA-Frauen Dolor, Remy und Elvie engagieren sich bei der Frauen- und Nachbarschaftsinitiative in Manila – dem Schwerpunkprojekt der Aktion Familienfasttag 2022.
SALZBURG (eds) / Die kleinste Hilfe ist kein sinnloser Tropfen auf dem heißen Stein, sondern ein wichtiger Beitrag zum Wachsen des Reiches Gottes unter uns. Das unterstreicht Erzbischof Franz Lackner in seinem Hirtenwort zur Aktion Familienfasttag der Katholischen Frauenbewegung. Er würdigt in seinem Schreiben das aktuelle Schwerpunktprojekt, die Frauen- und Nachbarschaftsinitiative AKKMA auf den Philippinen. „Auch in Österreich haben wir gerade in den vergangenen Jahren erfahren, wie wichtig Nachbarschaftshilfe in schwierigen Zeiten ist. Überlebenswichtig ist sie in Gegenden, wo Armut und Ungerechtigkeit herrschen, wo Menschen keine regelmäßige Arbeit finden und ohne Sozialleistungen leben müssen. Daher ist es erfreulich, von dieser Fraueninitiative zu hören, die sich zu Aufgabe gemacht hat, für ihre Nächsten im christlichen Sinne zu sorgen.“
Oft gehe bei Aktionen und Projekten viel guter Wille und Energie verloren, so der Erzbischof weiter. Hier sei die Glaubensperspektive entscheidend. „Im Nächsten, dem ich helfen darf, ist Gott herabgestiegen zu mir und blickt mich an. Uns ist es geschenkt, dass wir uns erheben dürfen, um im Armen Gottes Angesicht zu erkennen.“
Aktion Familienfasttag: Füreinander Sorge tragen
„Füreinander Sorge tragen – Gemeinsam für eine Zukunft miteinander füreinander“ ist das Motto der Katholischen Frauenbewegung (kfb) für ihre heurige Aktion Familienfasttag. Die nach wie vor unsichtbare, unterbezahlte und wenig wertgeschätzte Sorge- oder Care-Arbeit von Frauen und Mädchen – weltweit zwölf Milliarden Stunden täglich – steht dabei im Mittelpunkt. Würden diese zwölf Milliarden Stunden auch nur mit dem Mindestlohn bezahlt, wäre dieser Sektor der größte Wirtschaftszweig überhaupt.
Wie gute Sorge um die Gemeinschaft trotz schwierigster Lebensbedingungen funktionieren kann zeigt der Blick auf die Philippinen zur kfb-Partnerinnenorganisation AKKMA. Die Frauen von AKKMA (bedeutet übersetzt so viel wie „aktiv für die Frauen in Mapulang Lupa“) leben in C. F. Natividad. Ihre Siedlung gehört zum Bezirk Mapulang Lupa im Großraum Manila. Die meisten Menschen hier sind arbeitslos oder finden nur befristete Anstellungen in Fabriken. Die Löhne sind extrem niedrig. 2003 beschlossen Frauen, der Armut die Stirn zu bieten und ihre Situation aus eigener Kraft zu verbessern: mit der Gründung der Frauen- und Nachbarschaftsinitiative AKKMA.
Ursprünglich von Gesundheitsthemen und einer Kindestagesstätte ausgehend, haben sich die Frauen immer mehr auf Menschen-, Kinder- und Frauenrechte spezialisiert. Elvira Ventura, ein langjähriges Mitglied, sagt dazu: „Dank der vielen Schulungen über Menschenrechte, die wir absolviert haben, weiß ich jetzt, wie ich meine Rechte als Frau verteidigen kann. Von der einfachen Frau, die ich war, bevor ich zu AKKMA kam, bin ich nun jemand, die sich für die Rechte von Frauen und Kindern sowie für die Menschenrechte in der Gemeinschaft einsetzt.“
Die Aktion Familienfasttag fördert neben AKKMA auf den Philippinen rund 70 Projekte in Asien, Lateinamerika und Afrika. Frauen und Mädchen erfahren, dass sie Rechte haben: auf Bildung, auf Gesundheit, auf ein Leben ohne Gewalt, auf faire Arbeitsbedingungen und politische wie ökonomische Teilhabe. Die Spenden aus den Fastensuppenessen in den Pfarren machen diese Arbeit möglich.
Suppe geht immer: in den Pfarren und online
Die Sammlung für die Aktion Familienfasttag in den Gottesdiensten und bei den Suppenessen sind das Rückgrat der entwicklungspolitischen Arbeit in Asien, Lateinamerika und Afrika. Die Suppenessen finden nach den coronabedingt schwierigen vergangenen zwei Jahren heuer wieder statt. Manche kfb-Gruppen in den Pfarren bieten ihre Suppen auch im Glas gegen eine freiwillige Spende zum Mitnehmen – quasi als „Suppe to go“ – an.
Die Termine in den Pfarren gibt es unter www.kfb-salzburg.com/aktion-familienfasttag
Die Katholische Frauenbewegung setzt auch weiter auf neue Wege und setzt die coronasichere Online-Mitmachaktion fort: „Sei Koch/Köchin des Guten Lebens“, heißt es auf www.teilen.at/koechindesgutenlebens. Frau und Mann sind eingeladen, das Lieblingssuppenrezept mit einem Foto hochzuladen und zu erzählen, wie diese Suppe zum Guten Leben beiträgt.
Benefiz-Suppenessen in Salzburg und Wörgl
Tradition in der Erzdiözese Salzburg haben die Benefiz-Suppenessen, die jetzt nach einer Coronapause ihre Fortsetzung finden:
Benefiz-Suppenessen in Salzburg, Freitag, 25. März, 12 Uhr, Bildungszentrum St. Virgil. Die Suppe kochen Haubenköchin Johanna Maier, ihr Team und die Landesberufsschule Obertrum. Anmeldung: kfb@eds.at oder 0662/8047-7530
Benefiz-Suppenessen to go in Wörgl, Dienstag, 29. März, 12 Uhr, Tagungshaus. Die Suppe kochen die Schülerinnen und Schüler der Polytechnischen Schule Wörgl. Anmeldung: tania.zawadil@eds.at oder 0676/8746 6710
Bei beiden Terminen ist Erzbischof Franz Lackner anwesend. Anmeldung ist unbedingt erforderlich.
Weitere Infos zur Aktion Familienfasttag: www.teilen.at oder www.kfb-salzburg.com/aktion-familienfasttag