„Florian-Stolen“ für alle Feuerwehrkuraten des Landes Salzburg

SALZBURG (eds) / Im Zeichen der Verbundenheit zur seligen Maria Theresia Ledóchowska (1863–1922) stand die Übergabe von „Florian-Stolen“ für Priester und Diakone im Salzburger Missionshaus Maria Sorg in Lengfelden am Donnerstagvormittag. Die Spitze des Landesfeuerwehrverbands Salzburg kam zur feierlichen Segnung und Übergabe des liturgischen Bekleidungsteils an die Feuerwehrkuraten, die Seelsorger der Feuerwehren des Landes Salzburg. Anlässlich des 100. Todestages von Ledóchowska (6. Juli) wurde der am 29. April vor 160 Jahren geborenen Ordensgründerin in Dankbarkeit gedacht. Anwesend war neben den ortsansässigen Ordensschwestern und aller Bezirksfeuerwehrkommandanten die Präsidentin der Katholischen Aktion (KA) Salzburg, Elisabeth Mayer. Sr. Ursula Lorek, Oberin der St. Petrus Claver Schwestern, erinnerte an das Anliegen der Ordensgründerin Maria Theresia Ledóchowska: „Wir sollen alle für das Evangelium brennen und das Feuer der Liebe in die Welt bringen.“
Elisabeth Mayer, Präsidentin der Katholischen Aktion (KA) Salzburg würdigte die jüngste Selige Salzburgs als „Netzwerkerin, die für ihre Sache begeistert hat, aber auch den Einsatz von anderen geschätzt hat“. Es sei der KA ein großes Anliegen, ihr Wirken bekannter zu machen. Ledóchowska habe „für eine Sache gebrannt“, sie habe einen wesentlichen Anteil an der Abschaffung der Sklaverei in Afrika. Lernen könne man von der Ordensgründerin, was sie vorgelebt habe: „Wenn man alle seine Fähigkeiten, Beziehungen und Ressourcen auf eine Karte setzt, kann man etwas erreichen.“ Die damalige Medienfrau reiste mit einem Diaprojektor durch die Gegend, schrieb ein Theaterstück, das in Wien aufgeführt wurde und richtete eine Druckerei im Missionshaus ein, mit der sie sich in einer Männerdomäne durchsetzte, erzählte Mayer. Die Wertschätzung für und das Leben von Ehrenamt bezeichnete Mayer als „verbindende Gemeinsamkeiten“ der Feuerwehr und der KA.
Landesfeuerwehrkurat Christian Schreilechner: „Wir sehen diese heutige Feier und das Übergeben einer Floriani-Stola als eine Wertschätzung.“ Inspiration holte sich der Salzburger Landesfeuerwehrverband bei der „originellen“ Kärntner „Florian-Stola“, die weiterentwickelt wurde, wie Schreilechner erzählte. In Kärnten ziert neben dem heiligen Florian die heilige Hemma die Stola, die dort bisher ausgewählten Kuraten überreicht wurde. In Salzburg wurden neben Florian drei Flammen aufgestickt, im Zeichen der seligen Ledóchowska, die für den Glauben „gebrannt“ hat. Anders interpretiert werde die dreifache Flamme als Symbol für das Pfingstfeuer oder für die Dreifaltigkeit.
Landesfeuerwehrkommandant LBD Günter Trinker würdigte die Feuerwehrseelsorge als „ganz wichtigen Teil“, denn die Kuraten kümmern sich nicht nur um die Menschen außerhalb der Organisation, sondern auch um die Menschen in der Feuerwehr, „ob nach belastenden oder bei freudigen Ereignissen“. Bereits mit dem Motto „Gott zur Ehr, dem nächsten zur Wehr“ sei ausgedrückt, wie wichtig die Verbindung der Feuerwehr zum Glauben sei. Mit der Stola für alle Kuraten sei ein langjähriger Wunsch erfüllt worden. „Wir, alle rund 17.000 Feuerwehrmitglieder im Land Salzburg, wollen euch Kuraten eine Wertschätzung ausdrücken.“ Mit der Überreichung sei der Dank verbunden, dafür, dass „ihr unserer Organisation nicht nur als Geistliche, sondern auch als Feuerwehrmitglieder zur Verfügung steht“: im aktiven Dienst, im nicht aktiven Dienst, bei allen anderen Tätigkeiten wie etwa bei Festen.
Zeichen der Wertschätzung
Die rote „Florian-Stola“ wurde als Zeichen der Wertschätzung für jeden Feuerwehrseelsorger (Kurat) angefertigt. Sie wurden vom Landesfeuerwehrverband Salzburg in der Paramentik der Benediktinerinnen in Steinerkirchen in Auftrag gegeben. Die Übergabe fand im Vorfeld der diesjährigen „Floriani-Feste“ (4. Mai) statt.
Der heilige Florian hatte bei der letzten großen Verfolgungswelle gegen die Christen im Römischen Reich in Lauriacum den Märtyrertod erlitten. Florian ist bisher der einzige Märtyrer der römischen Verfolgungszeit auf heute österreichischem Boden, dessen Name und Geschichte überliefert ist.
Schutz vor dem Feuer
Maria Theresia Ledóchowska setzte sich für den bestmöglichen Schutz des damals neuen Missionshauses vor dem Feuer ein. 1902 stiftete sie dem Löschzug im damaligen Industrieort Lengfelden einen Hydrophor, die damals modernste Feuerwehrspritze auf einem Wagen. Diese ist noch heute bei der Bushaltestelle vor der Feuerwehr Lengfelden ausgestellt. (Infos: www.ledochowska.at, www.mariasorg.at und www.lfv-sbg.at)