Fastenhirtenbrief 2018

mediaElement
GeorgRinger\News\Domain\Model\NewsDefaultprototypepersistent entity (uid=22353, pid=23641)crdate =>protectedDateTimeprototypeobject (2024-05-16T23:44:31+02:00, 1715895871)tstamp =>protectedDateTimeprototypeobject (2024-05-16T23:44:55+02:00, 1715895895)sysLanguageUid =>protected0 (integer)
   l10nParent =>protected0 (integer)
   starttime =>protectedNULL
   endtime =>protectedNULL
   feGroup =>protected'' (0 chars)
   hidden =>protectedFALSE
   deleted =>protectedFALSE
   title =>protected'Fastenhirtenbrief 2018' (22 chars)
   alternativeTitle =>protected'' (0 chars)
   teaser =>protected'' (0 chars)
   bodytext =>protected'<p>Liebe Brüder und Schwestern!</p>
<p>Seit alters her beginnen wir die Fas
      tenzeit mit einer Zeichenhandlung der Buße. Asche wird uns aufs Haupt gestre
      ut, begleitet vom Aufruf: <em>Bekehre dich und glaube an das Evangelium!</em
      > Mit ähnlichen Worten beginnt Jesus sein öffentliches Wirken: „<em>Kehrt um
       und glaubt an das Evangelium!</em>“ (Mk 1,15) Genauer müsste es heißen: „<e
      m>Denkt um!</em>“ – ein bedeutender Unterschied! Das Denken heute ist vorneh
      mlich ziel- und lösungsorientiert. Dagegen ist grundsätzlich nichts einzuwen
      den, wenn die stets notwendige Blickumkehr nicht vergessen wird.</p> <p>Für
       die Aktualität des Lebens ist Herkunft ganz wesentlich. Vielfach wird so ge
      tan, als ob die Heils- und Lebensgeschichte mit uns, gleichsam am Nullpunkt,
       den Anfang nähme. Glaube verdankt sich immer einer Vorgeschichte. Der Weg i
      n die Zukunft öffnet sich im Umdenken, wenn wir den Blick zurück werfen. Woh
      er komme ich? Wohin gehe ich? Was ist der Sinn des Lebens? Das sind Fragen,
      die die ganze Menschheit betreffen. Theologisch gewendet: Wo hat Gott uns de
      n Weg gekreuzt? Darin sei uns das alttestamentliche Gottesvolk Vorbild. In Z
      eiten seiner Bedrängnis und Knechtschaft, auf dem Fluchtweg durch die Wüste
      oder fernab der Heimat im Exil erinnerte es sich an Gottes Gegenwart; was er
       getan, wie er sie geführt und geleitet hat. Sie haben es erfahren. Gott ist
       treu. Selbst dann, „<em>wenn wir untreu sind, bleibt er doch treu, denn er
      kann sich selbst nicht verleugnen</em>“ (2 Tim 2,13). Darin liegt unsere Hof
      fnung! Blick zurück: Umdenken, der Herkunft innewerden! Hoffnung! Blick nach
       vorne: „<em>Glaubt an das Evangelium!</em>“</p> <p>Das Bewusstsein Jesu be
      schäftigt theologisch immer wieder. Hat Jesus geglaubt? Als Sohn Gottes und
      als Menschensohn ist er in die Welt gekommen. Im Philipperhymnus heißt es: „
      <em>Sein Leben war das eines Menschen</em>“ (Phil 2,7). Bei Jesus finden wir
       demnach alle Empfindungen und Gefühlslagen, die uns Menschen ausmachen. Er
      war traurig, konnte wein...
' (7380 chars) datetime =>protectedDateTimeprototypeobject (2018-01-30T23:43:00+01:00, 1517352180)archive =>protectedNULL author =>protected'' (0 chars) authorEmail =>protected'' (0 chars) categories =>protectedTYPO3\CMS\Extbase\Persistence\Generic\LazyObjectStorageprototypeobject (empty)related =>protectedTYPO3\CMS\Extbase\Persistence\Generic\LazyObjectStorageprototypeobject (empty)relatedFrom =>protectedTYPO3\CMS\Extbase\Persistence\Generic\LazyObjectStorageprototypeobject (empty)falRelatedFiles =>protectedTYPO3\CMS\Extbase\Persistence\Generic\LazyObjectStorageprototypeobject (empty)relatedLinks =>protectedTYPO3\CMS\Extbase\Persistence\Generic\LazyObjectStorageprototypeobject (empty)sortingForeign =>protectedNULL type =>protected'0' (1 chars) keywords =>protected'' (0 chars) description =>protected'' (0 chars) falMedia =>protectedTYPO3\CMS\Extbase\Persistence\Generic\LazyObjectStorageprototypeobject (empty)falMediaPreviews =>protectedNULL falMediaNonPreviews =>protectedNULL internalurl =>protected'' (0 chars) externalurl =>protected'' (0 chars) istopnews =>protectedFALSE contentElements =>protectedTYPO3\CMS\Extbase\Persistence\Generic\LazyObjectStorageprototypeobject (empty)tags =>protectedTYPO3\CMS\Extbase\Persistence\Generic\LazyObjectStorageprototypeobject (empty)pathSegment =>protected'fastenhirtenbrief-2018' (22 chars) editlock =>protected0 (integer) importId =>protected'' (0 chars) importSource =>protected'' (0 chars) sorting =>protected544 (integer) notes =>protected'' (0 chars) uid =>protected22353 (integer) _localizedUid =>protected22353 (integer)modified_languageUid =>protected0 (integer)modified_versionedUid =>protected22353 (integer)modifiedpid =>protected23641 (integer)

Liebe Brüder und Schwestern!

Seit alters her beginnen wir die Fastenzeit mit einer Zeichenhandlung der Buße. Asche wird uns aufs Haupt gestreut, begleitet vom Aufruf: Bekehre dich und glaube an das Evangelium! Mit ähnlichen Worten beginnt Jesus sein öffentliches Wirken: „Kehrt um und glaubt an das Evangelium!“ (Mk 1,15) Genauer müsste es heißen: „Denkt um!“ – ein bedeutender Unterschied! Das Denken heute ist vornehmlich ziel- und lösungsorientiert. Dagegen ist grundsätzlich nichts einzuwenden, wenn die stets notwendige Blickumkehr nicht vergessen wird.

Für die Aktualität des Lebens ist Herkunft ganz wesentlich. Vielfach wird so getan, als ob die Heils- und Lebensgeschichte mit uns, gleichsam am Nullpunkt, den Anfang nähme. Glaube verdankt sich immer einer Vorgeschichte. Der Weg in die Zukunft öffnet sich im Umdenken, wenn wir den Blick zurück werfen. Woher komme ich? Wohin gehe ich? Was ist der Sinn des Lebens? Das sind Fragen, die die ganze Menschheit betreffen. Theologisch gewendet: Wo hat Gott uns den Weg gekreuzt? Darin sei uns das alttestamentliche Gottesvolk Vorbild. In Zeiten seiner Bedrängnis und Knechtschaft, auf dem Fluchtweg durch die Wüste oder fernab der Heimat im Exil erinnerte es sich an Gottes Gegenwart; was er getan, wie er sie geführt und geleitet hat. Sie haben es erfahren. Gott ist treu. Selbst dann, „wenn wir untreu sind, bleibt er doch treu, denn er kann sich selbst nicht verleugnen“ (2 Tim 2,13). Darin liegt unsere Hoffnung! Blick zurück: Umdenken, der Herkunft innewerden! Hoffnung! Blick nach vorne: „Glaubt an das Evangelium!

Das Bewusstsein Jesu beschäftigt theologisch immer wieder. Hat Jesus geglaubt? Als Sohn Gottes und als Menschensohn ist er in die Welt gekommen. Im Philipperhymnus heißt es: „Sein Leben war das eines Menschen“ (Phil 2,7). Bei Jesus finden wir demnach alle Empfindungen und Gefühlslagen, die uns Menschen ausmachen. Er war traurig, konnte weinen, fürchtete sich vor dem gewaltsamen Tod. Er staunte – eine allein dem Menschen vorbehaltene Gemütsäußerung. Er hatte Freunde, einen nannte er Lieblingsjünger, und er wurde versucht. Am ersten Fastensonntag hören wir, wie der Geist ihn in die Wüste treibt und er in Versuchung geführt wird. Den Angriffen des Teufels entgegnet Jesus nicht kraft eigener Autorität, sondern mit einem Wort Gottes: „In der Schrift steht geschrieben ...“:  der Mensch lebt nicht vom Brot allein; du sollst den Herrn deinen Gott nicht auf die Probe stellen; vor dem Herrn, deinem Gott, alleine sollst du dich niederwerfen und anbeten (vgl. Mt 4,1-11).

Beim Apostel Paulus lesen wir: „Der Glaube kommt vom Hören“ (Röm 10,17). Jesus hat Mose und die Propheten gehört, es heißt: „Wie gewohnt ging er am Sabbat in die Synagoge“ (Lk 4,16). Über den langen Zeitraum von fast 30 Jahren hörte er in der Synagoge das Wort Gottes, es wies ihm den Weg. Jesus hat geglaubt. Er hat nicht nur mit den Menschen gelebt, mit ihnen Freud und Leid geteilt, er hat auch mit ihnen geglaubt. Freilich ist damit der Anspruch Jesu, selbst Ziel des Glaubens zu sein, nicht gemindert: „Glaubt an Gott und glaubt an mich!“ (Joh 14,1) Papst Franziskus schreibt in seiner ersten, schon von Papst Benedikt vorbereiteten Enzyklika Lumen fidei: „Der Glaube blickt nicht nur auf Jesus, sondern er blickt vom Gesichtspunkt Jesu aus, sieht mit seinen Augen: Er ist eine Teilhabe an seiner Sichtweise.“ (Nr. 18) Mit unserem Glauben haben wir teil am Sehen, Hören und Wirken Jesu Christi.

Die große Versuchung damals und heute ist der Unglaube in der Gestalt des Götzendienstes. Franziskus schreibt weiter in der Enzyklika: „Anstelle des Glaubens an Gott zieht man vor, den Götzen anzubeten, dem man ins Gesicht blicken kann, dessen Herkunft bekannt ist, weil er von uns gemacht ist.“ (Nr. 13) Wobei der Götze für den Vorwand steht, unter dessen Deckmantel der Mensch sich selbst ins Zentrum der Wirklichkeit setzt und das Werk seiner eigenen Hände anbetet. „Wenn der Mensch“ – so wörtlich weiter – „die Grundorientierung auf Gott hin verloren hat, verliert er sich in der Vielfalt seiner Wünsche, zerfällt er in die tausend Augenblicke seiner Geschichte.“ (Nr.13) Davor möchte Gottesglaube schützen.

Der Apostel Paulus schreibt im Brief an die Gemeinde von Rom: „Wer mit dem Herzen glaubt und mit dem Mund bekennt, wird Gerechtigkeit und Heil erlangen.“ (Röm 10,10) Die Innerlichkeit des Herzens und die Äußerungen in Wort und Tat braucht Balance. Der Mensch, auch der religiöse, bewegt sich vornehmlich im Außen. Dinge müssen funktionieren, ankommen, möglichst viele erreichen. Das sind unsere ersten Sorgen. Die Innendimension, das Herz, Sitz und Ursprung von Gläubigkeit, wird in die Defensive gedrängt. Bei all den vielen und notwendigen Aktivitäten für das Reich Gottes dürfen wir die Innerlichkeit, die Rückgebundenheit des Lebens an Gott, nicht vergessen.

Jesus ist uns Lehrer, exemplarisch für uns gläubig. Diesen Glauben hat er bei Menschen immer wieder gefunden. „Dein Glaube hat dir geholfen“ – ein oft gehörtes Wort aus seinem Mund. Jesus kritisiert nicht das Unwissen seiner Jünger, aber sehr wohl, dass sie nicht glauben können und die Zeichen der Zeit nicht erkennen. Hingegen staunt er über den heidnischen Hauptmann: „Nicht einmal in Israel habe ich einen solchen Glauben gefunden.“ (Lk 7,9) Jesus stiftet nicht nur Glaube, er findet ihn schon vor: bei Menschen, in denen eine Sehnsucht wach geblieben ist nach Erlösung und Erfüllung, die lieben und Gutes tun.

Der Glaube hat eine tief menschliche Komponente. Er gehört zum Leben (vgl. Origenes, Contra Celsum I,9). Die höchste Form des Glaubens ist der Gottesglaube. „Glaubt an das Evangelium!“ Glaubt an die Frohe Botschaft. Darin liegt eine große Freude. Papst Franziskus hat sein erstes Apostolisches Schreiben der „Freude des Evangeliums“ gewidmet. Die große Gefahr in der Welt von heute, so der Papst, ist eine individualistische Traurigkeit, die aus einem bequemen, begehrlichen Herzen hervorgeht, aus der krankhaften Suche nach oberflächlichen Vergnügungen, aus einer abgeschotteten Geisteshaltung. Und er trifft damit den wunden Punkt unserer Gesellschaft. Dagegen steht die Freude des Evangeliums, eine Freude, die sich erneuert und mitteilt. Das schönste und einprägsamste Zeugnis dieser Freude gibt Johannes der Täufer. Als seine Jünger mit jenen von Jesus in Streit geraten, beschweren sie sich. Johannes bekennt: „Wer die Braut hat, ist der Bräutigam; der Freund des Bräutigams, der dabei steht und ihn hört, freut sich über die Stimme des Bräutigams. Diese Freude ist nun für mich Wirklichkeit geworden.“ (Joh 3,29)

Deshalb, liebe Schwestern und Brüder, lasst uns die Fastenzeit in der Freude des Glaubens beginnen! Und lasst uns in genau dieser Gesinnung den Zukunftsprozess weitergehen. Die Zukunft der Kirche beginnt nicht erst mit uns, sondern hat ihren unverbrüchlichen Grundstein in Gottes Heilstaten, in seiner Verheißung. Gehen wir in der Freude des Glaubens in die Zukunft! Ein von Gott eröffneter Weg, mit einer langen Herkunft. Jetzt gilt für uns: „Die Zeit ist erfüllt.“ Der Geist Gottes ruhe nun auf uns, von Gott gesendet für die Menschen.

EDS Logo

Ihr Browser oder dessen Version ist veraltet und diese Seite damit nicht darstellbar. Bitte besuchen Sie unsere Seite mit einem aktuellerem Web-Browser. Auf der Webseite browsehappy.com finden Sie eine Auswahl an aktuellen Web-Browsern und jeweils einen Link zu der Herstellerseite.