Eucharistischer Weltkongress mit Massen-Erstkommunion eröffnet

BUDAPEST (kap) / Eines der Hauptereignisse der Katholischen Kirche dieses Jahres, der 52. Internationale Eucharistische Kongress, ist am Sonntag in Ungarn offiziell gestartet. Knapp 20.000 Menschen aus 80 Ländern, darunter Spitzenvertreter aus Politik und Kirche, kamen bei schönem Wetter zur Eröffnungszeremonie des alle vier Jahre veranstalteten Welttreffens auf den Budapester Heldenplatz. Höhepunkt des Eröffnungstages war ein Freiluft-Gottesdienst, bei dem 1.200 Kinder die Erstkommunion empfingen.
Im Rahmen einer halbstündigen Eröffnungszeremonie wurde Ungarn als „Land Mariens“ dargestellt. 300 Volkstänzer aus den verschiedenen Regionen des Landes präsentierten in einer Darbietung ihre Heimat, deren geschichtliche Bezüge zum Christentum und die verschiedenen religiösen Volkstraditionen im Karpatenbecken. Die anschließende Messe wurde von 100 Bischöfen aus dem In- und Ausland sowie über 300 Priestern zelebriert. Zu den ökumenischen Gästen zählte auch der Außenamtsleiter der russisch-orthodoxen Kirche, Metropolit Hilarion.
Vonseiten der Politik nahmen Staatspräsident Janos Ader und sein Vorgänger Pal Schmitt, der Präsident des Obersten Gerichtshofes, Zsolt Andras Varga, und Generalstaatsanwalt Peter Polt sowie etliche Kabinettsmitglieder an der Kongresseröffnung teil. Regierungschef Viktor Orban ließ sich durch seine Gattin vertreten, zudem waren auch etliche Vertreter der Opposition zugegen.
„Eucharistie ist Quelle christlichen Lebens“
Ungarns Primas-Kardinal Peter Erdö betonte in seinen Eröffnungsworten, dass die Anwesenheit von Jesus Christus in der Eucharistie und somit auch in der Kirche und unter den Menschen der inhaltliche Kern sei, um den sich die Großveranstaltung drehe. „Alle unsere Kräfte und Hoffnungen stammen von ihm. Die Eucharistie ist die Quelle, aus dem sich unser christliches Leben und unsere Sendung nährt“, so der Erzbischof von Budapest-Esztergom. Erdö bedankte sich bei den Organisatoren, der ungarischen Gesellschaft und beim Päpstlichen Komitee für die Eucharistischen Weltkongresse für das Zustandekommen des Großereignisses.
Hauptzelebrant der Eröffnungsmesse war der italienische Kardinal Angelo Bagnasco, Vorsitzender des Rates der europäischen Bischofskonferenzen. So schwach und fehlerbehaftet die Kirche auch sei, halle in ihr doch die Stimme von Jahrhunderten wider und das „Blut der Märtyrer“ mache sie lebendig, wodurch das „Licht Christi“ in ihr glänze, sagte der frühere Vorsitzende der italienischen Bischofskonferenz. Die Priester hätten dabei die Funktion und Aufgabe, „Erben der lebendigen Tradition, Propheten der Seele in einer von Materialismus geprägten Welt und Künder der Gottesliebe und der Zukunft" zu sein.
Bagnasco wandte sich auch an die 1.200 Kinder, die im Rahmen des Glaubensfestes die Erstkommunion empfingen. Mit Jesus Christus hätten sie „einen Freund gefunden, der euch niemals verraten wird“. An hunderte ebenfalls anwesende Schüler katholischer Schulen gerichtet, sagte der emeritierte Erzbischof von Genua, es sei wichtig, in einer Schulgemeinschaft lernen zu können, in der es keine Vorurteile gegenüber Religion und Christentum gebe. Ein gelungenes Leben im christlichen Sinn ziele nicht auf Erfolg oder Berühmtheit ab, sondern darauf, „nutzvoll zu sein“.
Papstmesse als Höhepunkt
Der Eucharistische Weltkongress dauert eine Woche. Am kommenden Sonntag wird als Höhepunkt Papst Franziskus bei der Abschlussmesse erwartet, ehe er einen mehrtägigen Besuch in der Slowakei absolviert. Ziel des alle vier Jahre in einer anderen Metropole stattfindenden katholischen Großereignisses ist es, das Verständnis und die Verehrung des Sakraments der Heiligen Eucharistie in der Orts- und Weltkirche zu fördern und zu vertiefen. Der Salzburger Weihbischof Hansjörg Höfer feiert die Papstmesse am Sonntag mit und ist bei der eucharistischen Lichterprozession dabei.
Beim diesjährigen Kongress gibt es darüber hinaus auch karitative Programmpunkte wie etwa ein „Festmahl der Liebe“, zu dem bereits am Auftaktwochenende Ungarns Diözesen bedürftige Familien, ältere Menschen und Alleinstehende eingeladen hatten. Am Hauptschauplatz, dem Messegelände „Hungexpo“, finden täglich gemeinsame Gebete, Katechesen und Gottesdienste statt. Darüber hinaus gibt es an mehreren Orten der ungarischen Hauptstadt Bühnenprogramm, kulturelle Veranstaltungen sowie ein Programm für Familien und Jugendliche. Vor der Szent-Istvan-Basilika findet eine Buchmesse statt, an dem 130 christliche Verlagshäuser ihre Neuerscheinungen präsentieren.