Erzbischof zeichnet Landeshauptmann mit höchstem kirchlichen Orden aus

Verleihung des Verdienstorden der Heiligen Rupert und Virgil an Landeshauptmann Wilfried Haslauer durch Erzbischof Franz Lackner Foto: Neumayr/Leo 25.06.2021 Landeshauptmann Wilfried Haslauer und Erzbischof Franz Lackner
SALZBURG (eds) /
„Das Große Ehrenzeichen in Gold mit Stern am rot-weiß-gelben Band als Halsdekoration wird nur selten verliehen“, sagte Erzbischof Franz Lackner am Freitagvormittag im Kardinal-Schwarzenberg-Haus zu Landeshauptmann Wilfried Haslauer. „Heute haben wir die Gelegenheit, einen hochverdienten Mann damit auszuzeichnen und ihm Vergelt’s Gott zu sagen.“
Das geschah vor einer Versammlung jener Repräsentantinnen und Repräsentanten, die für die Erzdiözese und die Salzburger Landespolitik stehen. Mit dabei waren etwa der frühere Erzbischof Alois Kothgasser, Weihbischof Hansjörg Hofer, Äbtissin Veronika Kronlachner, Erzabt Korbinian Birnbacher, Landtagspräsidentin Brigitta Pallauf oder Landtagsabgeordneter Josef Schöchl.
Der Grund sei ein großer und würdiger, betonte Erzbischof Lackner: „Die Erzdiözese Salzburg darf dem Landeshauptmann die höchste kirchliche Auszeichnung verleihen. Sie möge Zeichen der Anerkennung sein.“
Die genaue Bezeichnung dieser Auszeichnung: „Das Große Ehrenzeichen der Hl. Rupert und Virgil in Gold mit Stern am rot-weiß-gelben Band“.
Haslauer als „Glücksfall für die Erzdiözese“
Die Laudation auf Landeshauptmann Wilfried Haslauer hielt der Apostolische Protonotar Prälat Johannes Neuhardt. „Seit mehr als 200 Jahren sind die geistliche und die weltliche Macht nicht mehr in einer Hand. Und das ist gut so“, sagte er. Dann erinnerte Neuhardt an Wilfried Haslauer sen., der sich mit dem Satz „Passt mir auf mein Salzburg auf“ von der politischen Bühne verabschiedet hatte. Diese Worte habe der Sohn laut dem Laudator immer im Hinterkopf gehabt und gewusst, dass die Schönheit dieser Stadt stets auch eine Verpflichtung sei.
„,Pass‘ mir auf mein Salzburg auf‘: Danke, dass du die Worte deines Vaters ernst genommen und auf unser geistliches Salzburg aufgepasst hast. Mehr, als es manchem lieb war.“ Neuhardt nannte ein besonders prominentes Beispiel: „Salzburg ohne DomQuartier, das allein dein Werk ist, könnte heute nicht mehr existieren.“ Außerdem dankte er dem Landeshauptmann dafür, dass dieser seine Kraft auch mit 66 Jahren seiner Heimat zur Verfügung stelle. Schlusssatz: „Lass uns weiter an deiner staatsmännischen Weisheit partizipieren.“
Haslauer: Land und Kirche als Partner
Von Herzen bedankte sich Wilfried Haslauer beim Erzbischof für die hochrangige Auszeichnung – und bei seinen Eltern, die in katholische erzogen haben, „mit Liebe als Erziehungselement und mit Achtung vor der Würde des Menschen“.
Über die Kirche sagte er: „Teil eines Ganzen zu sein, das halte ich für wichtig, gerade in einer Großstadt wie Salzburg in ihrer Anonymität. Da ist Kirche eine Gut-Tuerin, die sich um die Menschen kümmert in ihrer zutiefst menschlichen und christlichen Ausrichtung.“
Seinen Auftrag als Landeshauptmann empfinde Haslauer in seiner Politik so: „Es ist wichtig, dass wir in unserem öffentlichen Handeln Klerus und Kirche eine Bühne bieten, dass wir gemeinsam auftreten und so zeigen, dass die Kirche und ihre Leistungen wichtig sind für unser Land.“ Die Auszeichnung sehe er als „Visualisierung der Wahrnehmung meines Bemühens“.
Zwei Vorbilder und ihr Nachahmer
„Die Auszeichnung steht für die Anerkennung besonderer Verdienste um die Kirche von Salzburg – im pfarrlichen, diözesanen und überdiözesanen Bereich“, erklärte Ordinariatskanzlerin Elisabeth Kandler-Mayr. Den Verdienstorden der Hl. Rupert und Virgil (gemeinsam mit der hl. Erentrudis sind sie die Patrone der Erzdiözese Salzburg) errichtete Erzbischof Karl Berg 1984 – am 1200. Todestag des hl. Virgil.
Was die beiden Heiligen, Rupert und Virgil, vereinte: Ziel beider war eine gute Ordnung im Sinne des Gemeinwohls. Lackner: „Sie, verehrter Herr Landeshauptmann, haben diese Qualität in Ihrem Wirken immer wieder gezeigt und sind in wesentlichen Fragen der Gesellschaft und des Gemeinwohls von diesen Prinzipien geleitet. Dafür ist Ihnen die Kirche von Salzburg dankbar.“