„Erschaffe mir, Gott, ein reines Herz…“ - Fastenhirtenbrief 2019

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Liebe Schwestern und Brüder!

Vor einiger Zeit hatte ich ein Gespräch mit einer Mesnerin. Ich fragte sie, was das Schönste und was das Traurigste in ihrer Laufbahn gewesen sei. „Das Schlechteste war das Gerede über Andere, das Schönste die freudige Begegnung mit den Menschen“, antwortete sie mir. Beide Punkte bezogen sich auf den Umgang der Menschen untereinander. „Schlechtes Reden“ entspricht im Lateinischen das Wort „fluchen“ (mal-dicere), dem Gegenteil „Gutes Reden“ dagegen „segnen“ (bene-dicere). Was wir reden, ist keinesfalls belanglos. So ist jedes Gespräch im Kleinen eine Entscheidung, eine Wahl, die ich treffen muss. Soll das Gute, der Segen, wachsen, oder das Böse, der Fluch. Ein Wort der Schrift legt uns diese Entscheidung vor:

Leben und Tod lege ich dir vor, Segen und Fluch. Wähle also das Leben, damit du lebst, du und deine Nachkommen!“ (Dtn 30,19)

Wie können wir nun bereit werden, das Leben, den Segen zu wählen? Wichtig scheint mir dazu die Ehrlichkeit als erster Schritt, um ein reines Herzen zu erlangen, das imstande ist, das Leben zu wählen. Die Fastenzeit will uns gerade dazu hinführen.

Mit Fasten verbinden wir vor allem den Verzicht auf Nahrung, Alkohol und so manche größere oder kleinere Freuden. In einer Wohlstandsgesellschaft erkennen viele Menschen, Fasten als heilsame Erfahrung für den Körper, aber auch für die Seele. Es tut dem Körper gut, wenn er entschlackt. Und es tut Geist und Seele gut, wenn sie im Verzicht eine Art Reinigung und Besinnung erfahren. In diesen Vorgängen deutet sich eine tiefe geistliche Erfahrung des Fastens an. Denn der Verzicht übt uns ein, Abstand zu nehmen von dem, was unseren Alltag bestimmt und manchmal auch belastet. Indem wir verzichten, machen wir einen Schritt zurück. Wir treten für eine Zeit aus unserem Alltag heraus, besonders wenn wir das Fasten auch mit Zeiten der Stille und der inneren Einkehr verbinden. Aus diesem Abstand können wir unser Leben anders betrachten. Wir können vieles relativieren, das heißt neu in Relation setzen. Was ist wirklich wichtig in meinem Leben? Wer bin ich? Was ist eigentlich meine Aufgabe in dieser Welt?

Dabei zeigt sich schon, dass Fasten nicht nur eine Wellnesserfahrung ist, sondern in eine heilsame Wüstenerfahrung münden soll. Erlebe ich den Abstand von den Ablenkungen des Alltags zunächst als Befreiung, so tut sich dabei auch ein Leerraum auf. Dieser Leerraum führt mich in die Konfrontation mit mir selbst. Ich werde auf das Wesentliche zurückgeworfen. Dann kann ich sehen, was in meinem Herzen verblieben ist. Ich erkenne besser, was mein Herz erfüllt oder was ihm fehlt. Ich komme meiner eigenen Wahrheit näher. Der große Blaise Pascal hat den Weg von den Zerstreuungen weg hin zur ungeschönten Selbsterkenntnis in seinen „Pensees“ treffend beschrieben:

Das einzige, was uns über unser Elend hinwegtröstet sind die Zerstreuungen. Und doch sind sie unser größtes Elend. Denn gerade sie sind das Haupthindernis, wenn wir über uns selbst nachdenken wollen, und sie stürzen uns unmerklich ins Verderben. Ohne Zerstreuungen litten wir an Langeweile, und diese Langeweile würde uns drängen, ein zuverlässiges Mittel zu suchen, um uns davon zu befreien; die Zerstreuungen aber unterhalten uns und lassen uns unmerklich dem Tod anheimfallen.“ (414/471)

Die Konfrontation mit mir selbst kann mich erschrecken. Denn wenn mir die Zerstreuungen genommen sind, dann werde ich wohl neben dem Guten auch mein eigenes Elend entdecken. Meine eigene Wahrheit, der ich ins Gesicht blicke, ist womöglich nicht so schön, wie ich mir das wünsche. In diesem Moment der Wahrheit erkenne ich mich selbst und meine „Armut“. Diese Armut kann für mich schwer erträglich werden.

Dann soll ich auf Gott blicken und darf erkennen, dass nicht ich allein auf mein Leben schaue. Um noch einmal Blaise Pascal zu zitieren,

Die Erkenntnis des eigenen Elends ohne die Erkenntnis Gottes führt zu Verzweiflung.“ (192/527).

Auch Gott sieht mich an. Er sieht mich, wie ich bin und tut dies mit einem liebenden Blick. Gott liebt mich nicht, weil ich besonders gut bin, oder besser als die Anderen, sondern weil ich sein Kind bin! So wie auch wir Menschen unsere Kinder nicht deshalb lieben, weil sie besser sind als andere Kinder, sondern einfach, weil sie unsere Kinder sind, mit ihren guten, wie ihren schlechten Eigenschaften. Im Bewusstsein, dass Gott mich mit liebenden Augen betrachtet, kann ich meine Wahrheit annehmen, und sei sie noch so dunkel. Je mehr ich Gott erkenne, desto mehr werde ich auch meine Schattenseiten erkennen, so wie am Kreuz Sünde und Heiligkeit ans Licht treten. Doch zeigt mir Gott, dass dies nicht meine ganze Wahrheit ist. Meine Wahrheit ist die Weise, wie Gott mich sieht. Er betrachtet mich als sein Kind und ruft mich, wahrhaft ein solches zu werden. So beginnt und vollzieht sich die Umkehr. Gottes liebender Blick führt mir mein Dunkel vor Augen, doch ruft er mich zugleich davon weg zu ihm hin.

Und deshalb ist die Fastenzeit keine traurige Zeit, sondern eine Zeit der Freude. Denn die Umkehr ist eine der schönsten Erfahrungen, die der Mensch machen kann. Der Umkehrende steht ganz nah bei Gott. Er erfährt die Befreiung von allem, was ihn gefangen hielt, und macht sich auf, in Gottes Licht zu leben. Er darf sogar die Erfahrung machen, dass Gott ihn umarmt wie der barmherzige Vater im Evangelium den verlorenen Sohn, in besonderer Weise, wenn er seine vergebende und heilende Liebe im Sakrament der Beichte empfängt. Dieser Weg, den ich zu beschreiben versucht habe, soll uns helfen, ein reineres Herz zu erlangen. Im ungeschönten Blick auf mich selbst, erkenne ich, wer ich bin. Im Anblick meiner eigenen Armut erkenne ich Gott als den, der mich in meinem Elend aufnimmt. Ich kann meine Wahrheit annehmen, den Ruf zur Umkehr vernehmen und sie wagen. Vollenden aber wird sich diese Umkehr erst dann, wenn Gott selbst mein Herz verwandelt und mir ein ehrliches und reines Herz schenkt.

Der Herr, dein Gott, wird dein Herz und das Herz deiner Nachkommen beschneiden. Dann wirst du den Herrn, deinen Gott, mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele lieben können, damit du Leben hast.“ (Dtn 30,6)

Machen wir uns in der diesjährigen Fastenzeit gemeinsam auf diesen Weg, als Volk Gottes und Kirche von Salzburg!

Unsere Diözesanpatrone, die Heiligen Rupert, Virgil und Erentrudis, mögen uns Fürsprecher sein. Es segne und behüte Euch und alle zu denen wir gesendet sind

der allmächtige Gott, der Vater, der Sohn und der Hl. Geist.

Amen.

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