Eine kreative Reise für Groß und Klein

SALZBURG (eds) / Was würde der Prophet Jeremias heute machen – sich auf den Marktplatz stellen, eine Instagram-Story drehen oder ein Interview geben? Darüber machten sich Kinder im Film-Workshop am gestrigen Weltgebetstag der Frauen (WGT) Gedanken. „Wenn er auf dem Marktplatz steht, würden die Menschen gleich die Polizei rufen“, meinte Isabella. Auch hinter der Kamera tobten sich die Kinder aus und interviewten dazu Weihbischof Hansjörg Hofer. Der Film-Workshop war einer von vielen kreativen Angeboten aus denen Freitagnachmittag Groß und Klein auswählen konnten.
Das WGT-Motto heuer: „Zukunftsplan Hoffnung“
Dieses Jahr übernahmen Frauen verschiedener christlicher Kirchen aus England, Wales und Nordirland die Vorbereitung der Liturgie. Im Fokus stand das Motto: „Zukunftsplan Hoffnung“ – ganz im Sinne der Verheißung Gottes, die im Buch des Propheten Jeremia zu finden ist.
„Der Weltgebetstag 2022 ist etwas Besonderes: erstmals gibt es Kreativworkshops zum aktuellen Thema“, freute sich Brigitte Zinnburg, Vorsitzende des österreichischen WGT-Vorstands, bei der Eröffnung in der Kollegienkirche. Danach schwärmten die Teilnehmenden zu den verschiedenen Stationen in der Innenstadt aus.
Zwei Höhepunkte des WGT-Nachmittags in Salzburg
Die Auswahl war groß! Im Koch-Workshop bereiteten vier Frauen nach britischer Tradition Sandwiches und Scones zu. Dorothee Büürma, Pfarrerin der evangelisch-methodistischen Kirche, leitete den Workshop und erklärte: „Wir wollen spüren, wie die Frauen aus England, Wales und Nordirland leben, deshalb kochen wir Speisen aus diesen Ländern. Es ist ein Fest des Genusses auf kreativste Weise. Wir freuen uns darüber mit den Frauen aus dieser Region verbunden zu sein und mit denen in der ganzen Welt!“
Um die Kunst des Ikonenmalens drehte es sich im Markussaal. John Reves, Leiter des Byzantinischen Gebetszentrums und Priester der ukrainisch-griechisch katholischen Kirche, führte rund fünfzehn Jugendliche in diese besondere Kunst ein.
Im Zeichen der Hoffnung
Insgesamt versammelten sich rund 30 Kinder sowie 25 Erwachsene und tauchten in den Weltgebetstag ein. Das freute Organisator Matthias Hohla vom Ökumenereferat der Erzdiözese, der auf die Aktualität des heurigen Mottos „Hoffnung“ verwies. „Etwas was wir in dieser Zeit ganz besonders gut brauchen können – nach den herausfordernden Monaten der Coronapandemie und inmitten des Kriegstreibens in der Ukraine."
Die Bedeutung des Weltgebetstages
Frauen in mehr als 170 Ländern feiern am ersten Freitag im März den Ökumenischen Weltgebetstag. In Österreich ist der WGT in rund 340 Pfarrgemeinden ein fixer Programmpunkt im Jahr. Schon 1887 wurde dieser als Gebetstag in New York von Presbyterianerinnen gegründet und steht seitdem unter dem Motto „Informiert Beten, Betend Handeln“. Seit 1968 wird weltweit an diesem Datum gemeinsam gebetet. Diese älteste und auch größte Bewegung von Frauen besteht aus sieben Regionen: Afrika, Asien, Europa, der Karibik und Nordamerika, Lateinamerika, der Mittlere Osten sowie der Pazifik, wobei die Liturgie jedes Jahr von einer anderen Region geschrieben wird.