Ehrenamt. Caritas, Diakoniewerk, Hilfswerk und Arbeiter-Samariterbund kooperieren nun stärker bei der Freiwilligenarbeit. Die Flüchtlingsströme führten zu einem Anstieg der Freiwilligen, doch das ist nur ein Einsatzbereich, wo Menschen gebraucht werden.
Julia Wadl
Salzburg. „Ohne das Engagement der Freiwilligen wäre die Flüchtlingssituation vergangenes Jahr nicht zu meistern gewesen“, zollt ihnen Caritas-Direktor Johannes Dines Respekt. Doch es zeigte auch: Ansprüche und Wünsche der Freiwilligen haben sich verändert. „Waren die Menschen früher im Verein oder der Organisation stark verankert, bleiben die Freiwilligen heutzutage eher projektbezogen für kurze Zeit“, berichtet Hilfswerk-Direktor Hermann Hagleitner.
Über 30 Freiwilligennetzwerke, auch mit Unterstützung der Kirche, bildeten sich beim Flüchtlingsansturm in Salzburg. „Es braucht aber professionelle Organisationen dahinter, die die Gruppen unterstützen damit sich ihre Kraft verstärkt. Ansonsten mündet Euphorie auch schnell in Überforderung“, so Dines. Beim neuen Freiwilligenzentrum Salzburg werden so auch der Austausch und die Zusammenarbeit der Hilfsorganisationen intensiviert, etwa bei Schulungen von Freiwilligen und der Administration.
Freiwillige sind immer gefragt
Es sei schwer, Freiwillige für Bereiche zu finden, die gerade nicht in aller Munde sind. So sind etwa Deutschkurse für Flüchtlinge nur ein Thema, wo man sich engagieren könnte, gesucht wird auch für Besuchsdienste bei Seniorinnen und Senioren oder Lernbegleitung von Kindern aus sozial schwachen Familien. „Wichtig ist, dass man ein Einsatzgebiet findet, das gut zum eigenen Lebensalltag passt“, sagt Josef Scharinger, Vorstand des Diakoniewerks.
Dafür findet sich auf der Homepage die Freiwilligenbörse. „Dort kann man ganz zielgerichtet eingeben, wann man Zeit hat, in welchem Bereich man arbeiten möchte und wo. Wie eine Stellenausschreibung sieht man dann das Ergebnis“, so Landesrätin Martina Berthold. Auf der Freiwilligenbörse können auch Einrichtungen ihre Suche nach Freiwilligen bekannt geben. Mit dem Freiwilligenzentrum wird das Ziel verfolgt, die Freiwilligen professionell zu unterstützen. Es stehen eine Ansprechperson, klare Beschreibungen der Aufgaben und eine Einschulung nach gemeinsamen Qualitätsstandards bereit.
TIPP: Auf freiwilligenzentrum-salzburg.at sehen Engagierte wichtige Termine, Veranstaltungstipps und Bildungsangebote. Dort findet sich auch die Freiwilligenbörse, wo genaue Angebote für den ehrenamtlichen Einsatz gesucht werden können.
Kontakt Freiwilligenzentrum: Ingrid Ebner, Gaisbergstr. 27, 5020 Salzburg, Tel. 0662/
849373-164, office@freiwilligenzentrum-salzburg.at