Die „Berglmutter“ ist weiter für alle da

Kramsach/Mariathal. Das kleine Kloster Hilariberg, das auf eine vom Karmeliter-Terziar Hilarion a Sancto Sebastiano 1689 erbaute Marienkapelle mit einer Einsiedelei zurückgeht, ist weit über die Region hinaus bekannt. Die Kapelle wurde zu einer beliebten Wallfahrtskirche, deshalb errichtete 1746 der Pfarrer von Breitenbach dort eine größere Kirche. Zum Gnadenbild – eine Kopie des Bildes aus der Kirche „Santa Maria della Bruna“ in Neapel/Italien – der „Berglmutter“ bringen bis heute viele Menschen ihre Sorgen und Nöte. 1913 erwarb der Kamillianer-Orden das Hilaribergl. 1959 wurde das zweite Stockwerk ausgebaut. Das Haus diente bis 1971 der Novizenausbildung, als Studienhaus für Priesterstudenten des Kamillianerordens sowie als Erholungsheim. Dann hatten bis 2010 Dominikanerinnen das Kloster bewohnt. Bis zuletzt war das Gästehaus mit etwa 14 Einbettzimmern in Betrieb. Zum 18.000 Quadratmeter großen Grundstück gehören auch ein Garten und ein Sportplatz.
Als sich der Kamillianer-Orden 2014 entschließen musste, das Hilaribergl aus personellen Gründen endgültig aufzugeben, hatten hunderte Gläubige für die Erhaltung des Wallfahrtsortes unterschrieben. Schließlich kaufte im Frühjahr 2015 die Erzdiözese Salzburg das Kloster, um Kirche und Gäste-haus auch in Zukunft als spirituellen Ort zu sichern. Nun wird das traditionsreiche Kloster neuer Wirkungsort der jungen Gemeinschaft der Brüder Samariter. Dass dies möglich wurde, ist insbesondere der Initiative von Erzbischof Dr. Franz Lackner zu verdanken. Mitglieder der Brüder Samariter, die bis jetzt nur in der Erzdiözese Wien wirken, studierten bei ihm, als er noch Professor in Heiligenkreuz war. Mit 1. September zogen nun drei der Brüder ins Kloster Hilariberg. Zum Gottesdienst mit dem Bischofsvikar für Orden der Erzdiözese, Gottfried Laireiter, hatten zahlreiche Gläubige den Weg auf das Bergl gefunden. In der Predigt unterstrich er die Bedeutung solcher Gnadenorte für die Menschen heute; und er ermunterte die Brüder Samariter, die den barmherzigen Samariter aus dem Lukasevangelum nachahmen wollen, sich um „Verwundete an den Rändern der Lebenswege“ heute besonders anzunehmen.
Wie groß die Freude über die Wiederbe-ebung des Hilaribergls in der ganzen Region ist, zeigte der herzliche Empfang, der den Brüdern Samariter am Donnerstag bereitet wurde. Vereine aus Kramsach waren ebenso vertreten wie Bürgermeister Bernhard Zisterer und viele Gläubige aus der ganzen Region. Sie freuen sich, dass – wie es der Obmann des Pfarrgemeinderates von Mariathal ausdrückte – auch weiterhin die Glocken vom Hilaribergl ins Tal klingen. roi
Bildtext: Erzbischof Franz Lackner mit dem neuen Rektor der Wallfahrtskirche, Br. Florian Heel (l.), sowie Br. Klaus Hüls und Br. Markus Melchhammer (v. r.). Die drei aus der Gemeinschaft der Brüder Samariter sind künftig auf dem Hilariberg für die Gläubigen da und werden auch in der Seelsorge der Region mithelfen. Foto: roi
Gottesdienst am Hilariberg wird jeden Sonntag um 16.00 Uhr gefeiert. Weitere Gottesdienstzeiten sind geplant.