Die Arbeit kann starten

Rund 750 Frauen und Männer aus der gesamten Erzdiözese nutzten das Angebot und waren zu den sieben Starttreffen gekommen – das letzte fand vor kurzem in Altenmarkt statt. PGR-Referentin Klaudia Achleitner zieht Bilanz:
RB: Was passierte bei den PGR-Starttreffen?
Achleitner: Die Pfarrgemeinderäte konnten sich einerseits über Themen informieren, die sie in der Pfarre bewegen. Wie gehe ich z. B. mit trauernden Menschen um, wie kann ich eine Kinderliturgie starten? Oder wie komme ich in Kontakt mit den verschiedenen Bevölkerungsgruppen in meiner Pfarre? Zum anderen gab es Gelegenheit, die Mitarbeiter der „Zentrale“ kennen zu lernen und sich mit anderen Pfarrgemeinderäten auszutauschen.
RB: Wie zufrieden waren Sie mit den Treffen?
Achleitner: Ich war sehr zufrieden, weil die Pfarrgemeinderäte gerne gekommen und zufrieden gegangen sind. Die Stimmung war einfach toll. Das haben mir viele Ehrenamtliche am Ende der Veranstaltungen persönlich bestätigt. Uns ist es gelungen, ausreichend zu informieren, ohne die Pfarrgemeinderäte mit Informationen zuzuschütten. Und es blieb auch genügend Zeit, um auf persönliche Fragestellungen und Anliegen einzugehen. Die Pfarrgemeinderäte sind hochmotiviert und wollen anfangen zu arbeiten.
RB: Fünf Jahre lang sind die Pfarrgemeinderäte nun im Einsatz. Welche Schwerpunkte sollen in den nächsten Jahren in den Pfarren gesetzt werden?
Achleitner: Ein erster Schwerpunkt wäre der Perspektivenwechsel: jene Menschen in den Blick zu nehmen, die noch nicht bzw. nicht mehr da sind. Warum kommen diese Menschen z. B. sonntags nicht in unsere Kirche? Wie können wir unsere Gottesdienste qualitativ besser gestalten, dass sie von den Menschen in unserer Gemeinde als inspirierend empfunden werden? Ein weiterer Schwerpunkt sollte das gesellschaftspolitische Engagement in unseren Pfarren sein. Gibt es in unserer Gemeinde Flüchtlinge? Wie gelingt es uns, mit diesen Menschen in Kontakt zu treten und ihnen in der Pfarre eine neue Heimat zu bieten?
RB: Wo liegen künftig die Herausforderungen für Pfarren?
Achleitner: Das hauptamtliche Personal wird weniger. Hier liegt die Herausforderung darin, Ehrenamtliche mit ihren Fähigkeiten ernst zu nehmen und sie auch das gestalten zu lassen, was sie einfach besser können. Das ist ermächtigende Leitung. Die gute Nachricht ist: Es gibt genügend Menschen, die nur darauf warten. Viele ehrenamtliche MitarbeiterInnen stehen bereits in den Startlöchern. Wir müssen sie nur lassen, fördern und begleiten.
RB: Sind weitere PGR-Treffen geplant?
Achleitner: Aufgrund der vielen positiven Rückmeldungen wollen wir ab Herbst themenspezifische Ateliers anbieten. Angedacht sind u. a. Treffen zu Themen wie Spiritualität, Leitung, Generationen (Jugend, Familien, Senioren), Nachhaltigkeit oder Öffentlichkeitsarbeit: Dabei geht es von der Gestaltung des Pfarrblatts über die Betreuung der Pfarr-Homepage bis hin zum Umgang mit Facebook und anderen neuen Medien. eds
Die Pfarrgemeinderäte in der heutigen Form wurden nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil eingeführt, um der Mitverantwortung der Laien in der Kirche Ausdruck zu geben. Die ersten Pfarrgemeinderäte wählten die Katholiken 1969 in der Erzdiözese Salzburg und der Diözese Graz-Seckau. Seit 1987 gibt es einen einheitlichen Wahltermin für alle österreichischen Diözesen. Im Bundesland Salzburg und im Tiroler Teil der Erzdiözese hatten sich etwa 4.000 Frauen, Männer und Jugendliche als Kandidaten aufstellen lassen, davon rund 1.300 im Tiroler Unterland. Von den 2.000 Pfarrgemeinderäten wurden 1.000 Ehrenamtliche neu gewählt.
Bildtext: Das letzte PGR-Starttreffen fand für die Dekanate Altenmarkt und St. Johann im Pongau in Altenmarkt statt. Foto: eds