Der Herr braucht dich

Predigt zur Diakonenweihe von Rupert Santner, 20.9.2020, Basilika Mariapfar

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Liebe Mitbrüder im priesterlichen Dienst, sehr geehrter Herr Pfarrer!
Liebe Familie Santner! Verwandte, Freunde und Bekannte unseres Weihekandidaten!
Liebe Alumnen des Priesterseminars! Sehr geehrter Herr Regens!
Schwestern und Brüder!
Lieber Rupert!
 
Vorweg danke ich für das biblische Bildwort auf der Einladung zu Deiner Weihe zum Diakon: „Bindet den Esel los! … Der Herr braucht ihn.“ Dieses Wort hat mich als Franziskaner – obwohl keine Neuheit, jedoch in einer Einladung so herausgehoben – wie ein Blitz aus heiterem Himmel getroffen. Gewiss weil es mich an meinen Ordensvater, den Heiligen Franziskus, erinnerte. Der hat ja bekanntlich den Brüdern verboten auf Pferden zu reiten; nicht jedoch auf Eseln. Außerdem wollte ich als Kind eines oststeirischen Kleinbauern, wo es weit und breit keine Esel gab, doch immer schon einen haben. Ich kannte Esel nur aus der Bibel, in der Weihnachtskrippe, auf der Flucht nach Ägypten und natürlich wusste ich, dass es ein Esel war, der Jesus in die Stadt Jerusalem trug. Deine Einladung hat mir nicht nur schöne Erinnerungen zurückgebracht, sondern auch wieder das Überraschungspotential im Wort Gottes in Erfahrung gebracht. Im Nachsinnen, worüber ich heute predigen soll, leuchtete sich mir das Wort „Bindet den Esel los – der Herr braucht ihn“ den Weg. Es weist in das Geheimnis zum Sakrament der Weihe.
1.    Bindet ihn los! Jesus tritt mit Autorität auf. Er hat Vollmacht. Einfach in ein Dorf zu gehen und einen Esel loszubinden, damit ist nach heutigem Verständnis der Tatbestand einer Besitzstörung erfüllt. Weihe ist so eine Besitzstörung nach weltlicher Einschätzung. So ist aber Gott. Er legt seine Hand auf eine Person. Du bist mein! So geschah es dem auserwählten Volk durch mächtige Zusage. „Ich habe dich beim Namen gerufen, du gehörst mir.“ Wie es geschrieben steht beim Propheten Jesaja. Gott hat das Recht auszuwählen. Aus Jesu Munde hören wir Gleiches: „Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt.“
Nach heutiger Auffassung ist das glatt gegen Strich gebürstet. Wir wählen. Der Mensch entscheidet. Die Stimme des großen Konzilstheologen Karl Rahner, es sei ja nicht so, dass wir zunächst einmal (…) „Gott“ denken, sondern wir hören erleidend das Wort „Gott.“ Er ist ja immer schon da, diese Stimme ist leider verstummt. Das Sakrament der Weihe ist ein Gegenlicht.
Lieber Rupert, in dieser heiligen Weihe wirst du losgebunden. Fortan gehörst du nicht mehr ganz dir, du bist – wenngleich in der Welt – nicht mehr von der Welt. Du wirst dem hl. Apostel Paulus gleich, wenn er sich der Gemeinde in Rom als Knecht Christi, abgesondert – ausgesetzt – für das Evangelium, präsentiert. Als Gott geweihte Personen leben wir aber in der neuen Freiheit, zu der uns Christus befreit. Gewiss eine Sonderstellung, welche jedoch nicht zum Privileg oder gar zum sorglosen und bequemen Leben ausarten darf. Denn wir sind von Gott für die Menschen in den Dienst genommen. Unsere Aufgabe gilt vornehmlich dem Gelingen des Reiches Gottes unter den Menschen. Der Esel versinnbildlicht diese Sendung.
2.    Der Herr braucht ihn. In der zweiten Lesung haben wir gehört. „Wir verkündigen nämlich nicht uns selbst, sondern Jesus Christus als den Herrn, uns aber als eure Knechte um Jesu willen.“ Heute verkündigen wir oft nicht Jesus Christus als den Herrn, sondern den Menschen als den Herrn. Das Herr-Knecht-Verhältnis hat sich gemeinhin umgekehrt. Das Sakrament der Weihe ist eine Warnleuchte dagegen. Jesus wünscht sich einen Esel, auf dem noch nie ein Mensch gesessen hat. Als Diakone, Priester und Bischöfe sollen wir Hüter einer unverbrauchten evangelischen Neuheit sein. Das Evangelium ist jung, nur wir sind alt geworden, sagt Papst Benedikt. Wir dürfen nicht dem Trott der Gewohnheit verfallen. Der Herr braucht unsere besten Kräfte und Talente.
Der Gott hingegebenen Seite entspricht somit eine zweite. Denn Jesus ist nicht nur Gottes Sohn, sondern auch Menschensohn. Denn es heißt in der Schrift, der Menschensohn ist nicht gekommen, sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen. Unser Eselsrücken muss bereitwillig Platz bieten, für die Armen, Schwachen, Kranken, Alten, für Flüchtende und Heimatlose, für die, die sehnsüchtig Gott suchen. Dazu müssen wir uns eine unverbrauchte Glaubwürdigkeit bewahren. Ich habe Papst Franziskus beim Ad Limina-Besuch vor 6 Jahren gefragt, worauf ein Bischof besonders achten müsse? Er antworte mir: Wachsamkeit und Barmherzigkeit. Jede Zeit hat ihre blinden Flecken. Besonders bedrückend müsste uns aufstoßen, dass gerade im christlichen Abendland der Schutz des Lebens am Anfang und an seinem natürlichen Ende mehr und mehr vernachlässigt wird. An diesen Orten müssen wir Dasein, unaufdringlich, helfend, aber auch mahnend und die Stimme erheben für das Leben. Was für gläubige Christen, gleichsam das Alleinstellungsmerkmal jeglicher Hilfe bleibt, ist die Motivation. Mit Blick auf Jesus Christus sagt Kierkegaard: „Der Helfer ist die Hilfe“. Unsere Hilfe ist im Namen des Herrn, so beginnen wir das tägliche Breviergebet, und in dieser Intention wollen wir Hilfe und Beistand für unsere Mitmenschen sein und uns einbringen in das gesellschaftliche Leben.
Lieber Rupert, das ist der Spagat, der auch dir in Zukunft zugemutet wird. Zum einen ganz auf Gott hin ausgestreckt sein, zum anderen aber ganz bei den Menschen bleiben. Diese sind uns zuerst anvertraut sind, für sie sind wir verantwortlich. Ich weiß, diese Sendung werden wir nicht immer glorreich erfüllen können. Sie bringt uns an leidvolle Grenzerfahrungen bis zur Ohnmachtserfahrung, ja auch zum Scheitern. Aber auch das werden Erfahrungen sein, in denen Du Jesus sehr nahe sein kannst. Als Evangelium wurde für den heutigen Tag von dir eine Auferstehungserzählung gewählt. Die Jünger haben sich furchtvoll hinter verschlossenen Türen versammelt. Da tritt Jesus in ihre Mitte, er grüßt sie, Friede sei mit euch! Und er zeigt ihnen seine Hände und seine Seite, d.h., er zeigt ihnen seine Wunden. Da freuten sich die Jünger, dass sie den Herrn sahen. Beim Anblick der Wunden erkennen sie den Herrn, nicht an der Gestalt, nicht an der Stimme, nicht wie er sie grüßte – nein: an den Prägemerkmalen seines Scheiterns am Kreuz von Golgotha.
Lieber Rupert, Erfolg sei keine Vokabel Gottes, sagt Martin Buber. Lassen wir uns nicht blenden von den Glanzlichtern dieser Welt. Seien wir stets eingedenk dessen, was der Apostel Paulus an die Gemeinde von Korinth schreibt: „Diesen Schatz – ich füge hinzu den Schatz der Weihe – tragen wir in zerbrechlichen Gefäßen; so wird deutlich, dass das Übermaß der Kraft von Gott und nicht von uns kommt.“
Das geweihte Leben wird auch Dich prägen; der Weg der Nachfolge wird Dir auch manch Schweres abverlangen, ja es werden Dir gewiss auch Wunden geschlagen; bleibe Deinem Herrn treu; der dich losgebunden hat und der Dich braucht. An diesen Deinen Wunden werden allerdings die Dir anvertrauten Menschen den Auferstandenen erkennen können und einst wird ER Dich erkennen, wenn er kommt in Herrlichkeit.  AMEN.

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