Gott ist ein Vater, der sich nach uns sehnt und uns bedingungslos liebt – so das Fazit der 1. Vaterherz-Gottes-Konferenz, die von der „Home Mission Base“ gemeinsam mit der J9-Jüngerschaftsschule veranstaltet wurde, beides eine Initiative der Loretto Gemeinschaft. Mehr als 400 Menschen aus verschiedenen Pfarren und Konfessionen nahmen daran teil.
Salzburg. Neben Vorträgen gab es bei der Konferenz Zeiten des Gebetes, des Lobpreises, eine gemeinsame heilige Messe und Menschen, die von ihren Erfahrungen mit Gott, dem Vater, erzählten. Patrick Knittelfelder, Leiter der Home Mission Base in Salzburg, ist Initiator der Vaterherz-Gottes-Konferenz: „Das Vaterherz Gottes zu studieren ist in diesen Tagen weltweit in zahlreichen Gemeinschaften ein zentrales Thema“, erklärt er. Sein Anliegen mit dieser Konferenz sei es, den Menschen neu das Vaterherz Gottes zu erschließen, „denn das Vaterherz verstehen, heißt den christlichen Glauben verstehen, in dem Gott uns liebt vor jeder Leistung und trotz aller Schuld“.
Gastredner waren unter anderem Erzbischof Franz Lackner und Johannes Hartl, Gründer des Gebetshauses in Augsburg. In einem sehr persönlichen Interview sprach der Erzbischof darüber, wie wichtig es sei, Gott eine Chance zu geben und sich davon überraschen zu lassen, was er aus unserem Ja zu ihm mache: „Wenn wir etwas wagen werden wir herausfinden, dass Gott für unser Leben viel mehr bereithält als wir denken.“
„Gott ist unendlich besser“
Johannes Hartl, gefragter Buchautor, Konferenzredner und selbst Vater von vier Kindern, ermutigte in seinem Vortrag die Teilnehmer vor allem dazu, sich den Wunden aus der eigenen Familiengeschichte zu stellen. „Wir leben in einer Zeit, in der viele ohne Vater aufgewachsen sind und aufwachsen. Was heißt es, einen Vater zu haben, der Interesse an uns hat?“, fragte der Theologe. Er lud die Zuhörer ein, sich selbst auf die Suche nach dem Herzen Gottes, des Vaters zu begeben, frei von unseren oft durch die Vaterbeziehung geprägten falschen Gottesbildern: „Kein Mensch auf der Welt hatte einen vollkommenen Vater. Herauszufinden, dass Gott unendlich besser ist, als der beste Vater, ist für jeden lebensverändernd“, so Hartl.
Parallel zur Vaterherz-Konferenz fand eine Kinderkonferenz zum gleichen Thema statt, an der mehr als 50 Kinder zwischen 5 und 12 Jahren teilnahmen. Geprägt durch eine auf die Kinder angepasste Sprache und spielerische Annäherungen sollte den Kindern vermittelt werden, was es bedeutet, ein geliebtes Kind Gottes zu sein; dass jeder einzigartig geschaffen und geliebt ist. Der Blick der Kinder auf ihren Vater im Himmel ist sehr stark mit der Erfahrung ihres eigenen irdischen Vaters verknüpft. Das wurde deutlich, wenn die Kinder positive Eigenschaften ihres irdischen Vaters als Grundlage dessen nahmen, wie sie den Vater im Himmel sahen. „Ein guter Vater hört immer zu. Er hilft immer, besonders in der Not und ist stets für einen da“, meinte die achtjährige Julia. Auf die Frage, wie Gott sei, antwortete sie: „Genauso, nur noch viel, viel besser.“ „Was einen guten Vater ausmacht, ist, dass er nett ist, auch dann, wenn man etwas kaputt gemacht hat“, sagte Bernhard, 7 Jahre. Und wie ist Gott? „Er ist nett. Auch wenn man was nicht gut macht, nimmt er einen trotzdem auf. Er schaut nicht auf das, was man schlecht macht, sondern auf das, was man schon gut macht.“
Ob des großen Erfolges planen die Veranstalter auch nächstes Jahr eine Konferenz abzuhalten.
Sabine Prenn