Chrisammesse

Dom zu Salzburg, 13. April 2022

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Schwestern und Brüder! Liebe Ministranten und Ministrantinnen!
Liebe Mitbrüder – Priester und Diakone!

An dem Tag, an dem der Bischof mit seinem Presbyterium und mit den Diakonen die Öle weiht und wir unser Weiheversprechen erneuern, ist es mir ein Anliegen, neben dankenden auch ermutigende Worte zu sagen. In unserer Zeit ist das nicht leicht. Zuviel dringt auf uns ein. Ich denke an die vielen Gläubigen, die in dieser Zeit der Pandemie unsere Glaubensgemeinschaft verlassen. Wiederum ist in Europa Krieg, die Menschen haben Angst, müssen fliehen; es wird von Kriegsverbrechen an den Zurückgebliebenen berichtet. All das hat wiederum Auswirkungen auf gewohnte Lebensstandards. Auch in der Kirche herrschen ernst zu nehmende Irritationen. Nicht wenige Gläubige tun sich nicht nur mit ihrer Verfasstheit schwer, sie verlieren zusehends in ihr ein Stück weit Heimat. 

Zurzeit sind die Vorbereitungen zur Bischofssynode über die Synodalität im vollen Gange. Da liegt gewiss Hoffnungspotential geborgen, aber es werden auch schon jetzt Zweifel und Enttäuschung laut. Vor zwei Tagen habe ich unseren Bericht an das Generalsekretariat abgesandt. Ich habe in meinem Schlusswort geschrieben: Zu allem was sich gezeigt hat, sage ich Ja, wenngleich ich nicht alles vertreten kann. Diskussion und Austausch werden ehrlich,zuweilen heftig geführt, vor allem wenn es um das Priestertum geht. Dieses ist da und dort und v.a. kirchenintern zuweilen zum Kampfplatz geworden. Ich darf einen Satz eines Priesters bei der Schlussveranstaltung zitieren: „Muss ich mich nur weil ich Priester bin schon schämen?“

Dennoch: die Beschäftigung mit der Synodalität hat mich gelehrt, wir dürfen nichts, was ehrlichen Herzens eingefordert wird, mit einem Handstrich vom Tisch wischen. Es braucht ein vertieftes Nachdenken über Sinn und Sein priesterlichen Wirkens, wie dieses in heutiger Zeit am Leben und Wirken Jesu Maß nehmend gedeutet und gelebt werden soll. Nun ist es so, dass die sakramentale Gestalt der Kirche sich allein dem öffentlichen Wirken Jesu, seinem Sterben und seiner Auferstehungverdankt.

Die Kirche ist, nach dem II. Vatikanum, Grundsakrament und ihr entspringen die sieben Sakramente als Grundlage und Stärkung des je konkreten Glaubensvollzugs. Daran gibt es nichts zu rütteln und zu deuteln. Aber diese Grundwahrheit bleibt dennoch ergänzungsbedürftig im Hinblick nicht nur auf die je besondere Zeit, sondern vor allem auf das alles tragende Ursakrament des Glaubens: das ist das ganze Leben und Wirken unseres Herrn Jesus Christus. An dieser Stelle möchte ich den Satz erwähnen, der wann immer ich ihn sage, zum Widerspruch reizt: Die Kirche hat vergessen, dass Jesus auch Laie war. Wohlmeinende Freunde sagen mir, ich solle doch ein wie einfügen; Jesus habe wie ein Laie gelebt. Ich habe beides genannt.

Wie hat Jesus in Nazareth über die lange Zeit von drei Jahrzehnten gelebt? Was hat er getan? Aus heutiger Sicht müsste man von einer katastrophalen Verschwendung menschlich-göttlicher Ressource reden. „Und er ging, wie gewohnt, am Sabbat in die Synagoge.“ Das hat er neben den alltäglichen Pflichten getan: „wie gewohnt am Sabbat in die Synagoge zu gehen“. Diese Dimension gehört jedoch wesentlich zum Ursakrament Jesu dazu, die dürfen wir gerade in einer Zeit, wo neben der Kirche viel neuer Wein gedeiht, nicht übersehen oder einfach vergessen. Denken wir an die große Sehnsucht nach Frieden, an die Sorge vornehmlich junger Menschen um das Weltklima, denken wir an das große Engagement der so genannten NGO`s. Da geschieht „wie gewohnt“ viel Gutes. Bischof Weber soll bei Visitationen die Pfarrgemeinderätinnen und –räte zuweilen gefragt haben: „Sagt mir Gutes aus der Pfarre, das nicht von Euch stammt.“ Für all das sollten wir anschlussfähig sein und ergänzungsbedürftig bleiben.

Zurück zur innerkirchlichen Debatte. Kardinal Koch spricht von einem zweiten Primat. Der erste ist heilsgeographisch Jerusalem, heute Rom, zuzuschreiben, der zweite Nazareth; der petrinische und der marianische Primat sind kommunizierende Gefäße. Diese Kommunikation ist heute wieder aufzunehmen. Die alte Kirche hat sich mehr am inkarnatorischen Charakter der Heilsgeschichte orientiert; im Mittelalter trat die Kreuzestheologie mehr in den Vordergrund. Eine Ausnahme bildet die Franziskanerschule. Wie sollen wir von Gott angemessen denken? Warum ist Gott Mensch geworden? Um uns zu erlösen, war eine gängige Antwort. Für Scotus war dies von Gott nicht angemessen gedacht, sondern faktisch. Ursprünglich wollte Gott Mensch werden, auch wenn Adam nicht gesündigt hätte. Weil es war die Ursehnsucht Gottes, immer schon ein Gott mit den Menschen zu sein. Dafür steht nun aber Nazareth. Dort hat sich über den langen Zeitraum der Gottesname Emmanuel verwirklicht, in der Normalität des Alltäglichen.

Jerusalem ist ohne Nazareth nicht zu denken, umgekehrtes gilt ebenso. Sie bedingen einander. Das sakramentale Priestertum ist in seinem Grundbestand unaufgebbar, aber es bleibt auch wesentlich ergänzungsbedürftig durch das allgemeine Priestertum und ist auf dieses wesentlich hingeordnet. Wir dürfen, wohin immer der Geist uns führt, diese Spannung nicht entspannen, gleichsam die Kleriker laiisieren und die Laien klerikalisieren. Priestersein heißt per se mit einem Mangel zu leben, mit einer letzten Offenheit, wie auch Verletzlichkeit. Das allgemeine Priestertum verorte ich in Nazareth; es steht für das MitseinGottes mit dem Menschen; Alltäglichkeit, “wie gewohnt“. So verstehe ich der heutigen Zeit angemessene Pastoral. Da braucht es zwei Bewegungen, einerseits: begleitend Mitsein; Dasein für die Menschen. Ich darf noch einmal Bischof Weber zitieren, der einmal die Sorge äußert: „Wenn im Pfarrhof kein Licht mehr brennt!“ Man wird den vor Ort dienenden Seelsorgern und Seelsorgerinnen auch eine Autonomie und Letztverantwortlichkeit zugestehen müssen. Ich träume von einem vierten Amt. Dabei muss allerdings klar gemacht werden, man wird nie selbst genug sein dürfen, sondern ganz im Sinne vonSynodalität anschluss- und ergänzungswillig sein müssen. Die zweite Bewegung liegt im sakramentalen Dienst; „Man rufe…“ heißt es im Jakobusbrief; das hinzukommende Element, gleichsam als Impuls von außen. Mich bewegt die Sorge, dass wir den Offenbarungscharakter unseres Glaubens mehr und mehr verlieren; im gutgemeinten Mitsein in der Welt gleichsam aufgelöst zu werden. Das, liebe Brüder Priester, ist unsere Aufgabe und Verantwortung; alles Gute, was in dieser Welt geschieht und getan wird, dafür Gott nicht die Danksagung verwehren; das heißt ob gelegen oder ungelegen das Wort Gottes zu verkünden, Sakramente, die Zeichen des Heils zu spenden.

Am Aufbau des Reiches Gottes unter uns aufzubauen mitzuwirken ist allenaufgetragen, jenen die in Christus getauft und gefirmt sind und uns, Priester, die wir nun die Bereitschaft zum priesterlichen Dienst erneuern.

 

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