Barmherzig, wie der Vater

Barmherzigkeit will ich – nicht Opfer! – Was bleibt vom Jahr der Barmherzigkeit? Dieser Frage geht Prälat Dr. Johannes Neuhardt am Ende des Heiligen Jahres nach.

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Kaum ein Wort hat man in den vergangenen Monaten so oft gehört wie dieses Wort – Barmherzigkeit. Es wäre jammerschade, wenn jetzt, da sich die Pforten dieses außerordentlichen Gnadenjahres wieder geschlossen haben, alles beim Alten bliebe und im alten Trott weitergeführt würde. Deshalb sei ein kurzer Rückblick auf das gestattet, was Papst Franziskus mit diesem Jahr eigentlich wollte.

1. „Bedingungslose Liebe“

Ein Faktor der Identitätskrise des Chris-tentums heute ist wohl der, dass der Gott Jesu Christi zu wenig im Sinne der Jesus-Botschaft, als der Gott der „bedingungslosen Liebe“ verstanden wird. Gott ist da, wo der Mensch geliebt und der Befreiungsimpuls weitergetragen wird. „Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer“ (Hosea 6, 6).

Der Mensch kann nicht begründen, wa-rum er geliebt wird. Die Bewegung des Begründenwollens endet im Grundlosen.

In seiner weitum beachteten Veröffentlichung „Die neuen Gesichter Gottes“ hat der an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin lehrende Religionssoziologe Prof. Klaus-Dieter Jörns die Frage ergründet, was denn Menschen heute wirklich glauben. Das größte Problem unserer Generation in diesem frühen 21. Jahrhundert ist eben nicht mehr die Frage die Martin Luther umgetrieben hat: Wie bekomme ich einen gnädigen Gott? Sondern sein Problem heißt: Wie komme ich mit dem Sinn des Lebens zurecht? 

Es ist in der Frage nach dem Sündenfall und dem göttlichen Erlösungswerk zu ei-nem totalen Bruch mit der Tradition gekommen. Ja, in dieser Hinsicht ist eine ganze Dimension der Erlösungsbotschaft weggebrochen. An die Stelle von Schuld und Sündennot sind Komplex, Angst, Bedrückung und Sorge, an die Stelle von Heil ist Friede und Geborgenheit getreten. Schon zweihundert Jahre vorher hat der strenge Lutheraner Johann Sebastian Bach nachdrücklich darauf bestanden, dass die Rechtfertigungslehre im Widerspruch zur bedingungslosen Liebe Gotteszu den Menschen steht. Bach hat in seiner wunderbaren Motette „Jesu, meine Freude“ das dramatisch intonierte Pauluswort „Es ist nun nichts mehr Verdammliches an denen die in Christus Jesus sind“ (Röm 8, 1) entgegengesetzt.

2. Barmherzigkeit will ich – nicht Opfer

Im Matthäus-Evangelium bezieht sich Jesus zweimal auf dieses Wort des Propheten Hosea. Denn schon im Alten Testament wusste man, dass vor der Erschaffung der Welt Gott der Herr sieben andere Dinge erschaffen hat: das Paradies, den Thron Gottes, die Thora, den Messias, die Engel aber auch die Weisheit und die Barmherzigkeit. Die Barmherzigkeit gehört also nicht erst zur neutestamentlichen Verkündigung, sondern ist tief verankert im Wesen Gottes selbst. 

Er ist nicht durch noch so gründliches Studium, sondern nur durch das Leben mit der Wirklichkeit dieses Geheimnisses zu erfahren. Das Wort, das wir dafür gebrauchen heißt „Gotteskindschaft“. Die Heilung unserer Todverfallenheit und die Entängstigung im Sinne Jesu ist nur durch die Barmherzigkeit erfahrbar zu machen. Das Chris-tentum ist eben keine aszetische, sondern eine therapeutische, keine moralische, sondern eine mystische Religion.

3. Was bleibt vom Jahr der Barmherzigkeit?

Hoffentlich vieles. Gott hat sich nicht trennen lassen von unseren Schicksalen, wie die Liebe sich nicht trennen lässt vom Geschick der Geliebten. Ein strafender Gott, ein Rachsüchtiger, einer, der mit Gewalt seine Ehre durchsetzen will, hat in der Botschaft Jesu keinen Platz. Was bleibt ist die Freundschaft mit Gott. Ich wüsste keinen Gedanken, der den Glauben verlässlicher tragen und ihm größere Freude sein könnte. Unsere Freude, dass er uns erwählt hat und seine Freude, wenn er zu uns gelangt. Dieses teure Geschenk unserer Freiheit ist erhöhend, gefährdet, beglückend für uns – doch auch ein Gewinn für ihn. 

Der in Freiburg/Br. lehrende Professor für Neues Testament Alfred Wikenhauser hat dies so formuliert:

„Der, der für mich am Kreuz gestorben ist, lebt jetzt als Auferstandener in mir“!

Prälat Dr. Johannes Neuhardt

Foto (KNA/Archiv): Papst Franziskus öffnete am 8. Dezember 2015 die Heilige Pforte des Petersdoms, die mit Ende des Heiligen Jahres am Christkönigssonntag wieder geschlossen wird.

 

 

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