„Arbeitsreich, zukunftsweisend, bleibend“

SALZBURG (eds- 17.1.2017) / 15 Jahre lang hat Peter Keller die Geschicke des Dommuseums in Salzburg geleitet. Mit ihm verlässt ein versierter Kunsthistoriker die Mozartstadt, der in zahlreichen Gremien vertreten war, u.a. im Kuratorium des Kardinal-König-Kunstpreises, dem Kunstbeirat von St. Virgil Salzburg und in der Kunstkommission der Erzdiözese Salzburg. Nun wechselt der Direktor nach Paris, wo er mit Februar die Stelle eines General Director beim „International Council of Museums“ (ICOM) antritt.
„Die vergangenen Jahre im Dommuseum waren arbeits- und erfolgreich“, blickt Keller zurück. „Mit Sonderausstellungen wie Johann Michael Rottmayr haben wir großen Zuspruch gehabt, mit den Kabinettausstellungen Akzente gesetzt, mit Katalogen wie ‚Amulette, Medaillen & Andachtsbildchen‘ Bleibendes geschaffen.“ Auch seine Lieblingsausstellung der letzten Jahre verrät Keller: Im Nord-Oratorium des Domes waren 2007 Skulpturen des Bildhauers Ewald Mataré zu bestaunen.
Als besonderer Meilenstein bleibt dem gebürtigen Aachener die Errichtung des DomQuartiers 2014 in Erinnerung. „Hier ist uns etwas Zukunftsweisendes für die Salzburger Museumslandschaft gelungen.“ Ohne die Einsatzbereitschaft eines fähigen Teams sei all dies nicht möglich gewesen, zeigt sich Keller dankbar für die gute Zusammenarbeit.
Mit Spannung und Freude blickt der 52-Jährige auf die kommende Zeit in Paris. „Nun, nach der erfolgreichen Eröffnung des DomQuartiers ist ein guter Moment, das Dommuseum einer/m Nachfolger/in zu übergeben.“
Elisabeth Resmann, die Geschäftsführerin des DomQuartiers Salzburg, betrachtet den Weggang mit einem lachenden und einem weinenden Auge: „Ohne Peter Keller wäre das DomQuartier nicht das, was es heute ist. Einen besseren Kooperationspartner hätte ich mir in diesem zukunftsweisenden musealen Entwicklungsprozess nicht wünschen können. Persönlich freue ich mich natürlich mit ihm über diese neue, spannende und international orientierte berufliche Herausforderung in Paris.“
In Paris wartet auf Keller eine Tätigkeit in einer international aufgestellten Organisation. ICOM ist in mehr als 120 Ländern vertreten. Die NGO fungiert als Fachverband für Museums-Mitarbeiter, deren Interessen vertreten und unterstützt werden. Neben der Organisation von Aus- und Weiterbildung sind es auch diplomatische und politische Tätigkeiten, denen Keller nachgehen wird. Die Museums-Definition sowie die ethischen Richtlinien von ICOM finden unter anderem Eingang in die Museums-Gesetze diverser Länder.
Mit der französischen Sprache sieht der promovierte Kunsthistoriker keine Probleme, denn neben seinem Studium in Wien, Köln und Bonn führte ihn die Ausbildung in Museumskunde bereits für ein Jahr nach Paris. Freilich sieht Keller darin eine gewisse „Herausforderung“, doch er freut sich darauf, im und für den Verband „in Kontinuität längerfristig in Paris etwas aufzubauen.“
Die Nachbesetzung der Stelle des Direktors des Dommuseums ist derzeit noch offen. Die Agenden hierfür liegen beim Domkapitel als zuständiges Gremium. Interimistischer Leiter ist Kellers Stellvertreter Reinhard Gratz.
Foto: Peter Keller bei der Eröffnung der Weihnachtsausstellung 2015 „Feste der Weihnachtszeit“.
Foto: DomQuartier