16 Tage gegen Gewalt: Frauenbewegung kämpft für mehr Frauenschutz

WIEN (kap) / Den weiteren Ausbau des Gewaltschutzes in Österreich fordert die Katholische Frauenbewegung Österreichs (kfbö). Corona-Pandemie und Lockdowns hätten in Österreich und weltweit zu mehr häuslicher Gewalt gegenüber Frauen und Mädchen geführt, mahnte die stellvertretende kfbö-Vorsitzende Petra Unterberger in einer Aussendung zum Start der weltweiten Kampagne "16 Tage gegen Gewalt an Frauen und Mädchen" am Mittwoch. Dazu komme, dass mit den Schulschließungen und der eingeschränkten Versorgungslage der Druck auf Familien steige - insbesondere auf Frauen, die einen Großteil der Sorgearbeit erledigten.
Konkret seien in Österreich neben mehr Geld für Prävention und Gewaltschutz auch der Ausbau von Frauenberatungs- und Hilfseinrichtungen, Verbesserungen des Opferschutzes und der Prozessbegleitung, klare und verbindliche Richtlinien für die Strafverfolgungsbehörde bei Gewalt an Frauen und Kindern sowie mehr Antigewalttrainings nötig, zählte Unterberger auf. Frauen und Mädchen sollten über Hilfsangebote ausreichend informiert und der Zugang zu ihnen kostenlos und auch niederschwellig gehalten werden.
Doch auch auf globale Missstände wie etwa auf die wirtschaftliche und sexuelle Ausbeutung von Arbeitsmigrantinnen seien Antworten nötig, fordert die kfbö, die mit ihrer "Aktion Familienfasttag" in diesen Feldern bereits tätig ist. So klärt die kfbö-Partnerorganisation auf den Philippinen, das "Mindanao Migrants Center for Empowering Actions", Ausreisewillige über Arbeitsbedingungen im Ausland auf. Rund 2,3 Millionen "Overseas Filipinos Workers" - die Hälfte davon Frauen - unterstützten ihre Familien derzeit aus der Ferne, ein Fünftel von ihnen ist Ausbeutung und Gewalt ausgesetzt. "Covid-19 verschärft diese Situation", verdeutlichte die stv. kfbö-Vorsitzende und <link http: www.teilen.at>Aktion Familienfasttag-Verantwortliche Anna Raab.
Weltweite Aktionstage gegen Gewalt
Die weltweite Aktion "16 Tage gegen Gewalt" macht jedes Jahr im Zeitraum zwischen dem 25. November ("Internationaler Tag gegen Gewalt an Mädchen und Frauen") und dem 10. Dezember ("Internationaler Tag der Menschenrechte") auf das Thema "Gewalt an Frauen und Mädchen" aufmerksam. Die Katholische Frauenbewegung beteiligt sich in Zusammenarbeit mit anderen Organisationen auch im Corona-Jahr mit diversen Aktionen, die von der Bestrahlung dutzender Kirchen mit orangem Licht über Kunstperformances bis hin zu einer Online-Trickfilmvorführung und einer Podcast-Serie reichen.
Trickfilme und Podcast
So lädt die kfbö etwa gemeinsam mit der Initiative "Klappe auf" zu einer Trickfilmreihe, bei der sechs von Frauen produzierte Filme im Themenbereich "Care und Gewalt" öffentlich präsentiert und diskutiert werden. Aufgrund des Lockdowns werden die Filme nicht wie geplant in der Wiener Brunnenpassage vorgeführt, sondern im Zeitraum von 26. November bis 7. Dezember <link https: www.trickywomen.at>online zugänglich gemacht. Über Reflexionsfragen sollen Diskussionen in online-Gruppen angeregt werden.
Orange Kirchen und Kunstinstallation
Thematisch eng mit den Anliegen der "16 Tage" verknüpft ist auch die UN-Kampagne "Orange the World", bei der weltweit öffentliche Gebäude in oranges Licht gehüllt werden oder orange Fahnen hissen. 160 Bauten in Österreich machen heuer mit, darunter auch etliche Kirchen.