Warten aufs Christkind: So lenken wir die Kleinen ab
Was tun mit zappeligen Mädchen und Burschen, die schon beim Aufstehen den Besuch des Christkinds am Abend kaum erwarten können? Die Corona-Pandemie erfordert auch in diesem Punkt ein Umplanen mit etwas Kreativität.
Henrike Winkler hat sich auf die Suche nach Alternativen gemacht. Sie leitet die Eltern-Kind-Zentren der Katholischen Bildungswerks. „Ich habe eine Anfrage an unsere 120 Einrichtungen geschickt, die in den Pfarren und Gemeinden der Erzdiözese Salzburg untergebracht sind. Der Grundtenor bei allen Antworten war: Das Wichtigste ist, zu Weihnachten gemeinsam wertvolle Zeit zu verbringen“, berichtet sie.
Kleine Ablenkungsmanöver
Wenn das Christkind das eine oder andere Packerl unter den Christbaum räumen (oder diesen erst schmücken) muss, ist Teamarbeit bei den Eltern oder anderen Familienmitgliedern gefragt. Während ein Teil die Arbeit zuhause erledigt, schnappt sich der andere Teil den extrem gespannten Nachwuchs. „Rausgehen in die Natur“, lautet der Nummer-eins-Tipp der Expertinnen und Experten in der Erzdiözese.
„Die Zeit vergeht ganz ausgezeichnet, wenn man ein Weihnachtsfest für Tiere draußen gestaltet“, sagt Henrike Winkler. Wie das geht? „Vorher selbst daheim Vogelfutter machen“, rät sie. Denn aktiv werden und anderen eine Freude bereiten sei gerade in diesen festlichen Tagen ein starkes Thema – auch bei den Jüngsten.
Für kleine Abenteurerinnen und Abenteurer bietet sich eine Spurensuche im Freien an. Winkler: „Jemand versteckt Kleinigkeiten – eine Feder, ein weißes oder goldenes Engelslockerl, eine Glocke.“ Dann geht es auf zur Suche, die schon ein bisschen Zeit in Anspruch nehmen darf.
Das Licht weitertragen
Apropos „Etwas für jemand anderen machen“: Winkler hat durch ihre Umfrage erfahren, dass es bei vielen gute Tradition ist, in der Kirche das Friedenslicht zu holen und es Menschen weiterzugeben, die vielleicht schon älter sind und die Flamme nicht selbst in einer Laterne heimtragen können.
Christbaum behält Zauber
Weil die Möglichkeiten gering sein können, den Baum heuer ohne Kinder daneben zu schmücken, empfiehlt die Expertin, das einfach gemeinsam zu tun. „Jeder darf etwas an den Baum hängen, was für ihn schön ist.“ Dadurch erhalte das Gesamtwerk einen ganz eigenen Wert.
Ob das gemeinsame Schmücken dem Baum den Zauber nimmt? Winkler verneint. „Der Christbaum verzaubert sich ja noch einmal, wenn es dunkel wird und die Lichter angezündet werden. Dann ist alles wie gehabt mystisch und zauberhaft.“ Für Kinder sei es fein, wenn man sie ohne Stress in diese Arbeit mitnimmt.
Bewusster Start in den Tag
Den Zauber von Weihnachten vermitteln, der Kinder mit Freude erfüllt – darum soll es in dieser Zeit gehen. Den 24. Dezember von Anfang an bewusst zu erleben, kann mit einem Frühstück gelingen, für das man gemeinsam nach einfachem Rezept Brot backt.
„Gut tut es, wenn wir nicht danach streben, dass alles perfekt wird. Leichter wird es, wenn man nichts festmacht und zulässt, dass der Tag sich entwickelt“, sagt die Leiterin der Eltern-Kind-Zentren und plädiert für ein entspanntes Feiern.