Heiligstes Herz Jesu - Das Herz für andere öffnen

Ein ganz besonderes Fest steht Mitte Juni wieder vor der Tür

Das Fest Heiligstes Herz Jesu wird seit mittlerweile 167 Jahren von Gläubigen der römisch-katholischen Kirche weltweit gefeiert. Im heurigen Jahr fällt es auf Freitag, 16. Juni. Dieses Hochfest erinnert daran, wie wichtig es ist, Liebe und Mitgefühl zu verbreiten. Vor allem in Zeiten, in denen Spaltung, Unruhen, Gewalt und Krieg herrschen, ruft dieses Fest dazu auf, sich an die Botschaft der Liebe zu erinnern, die Jesus hinterlassen hat. Es soll dazu ermutigen, sein Herz für andere zu öffnen, helfende Hände zu reichen und nach Frieden zu streben.

Darstellung

Die bekannteste Darstellung des Heiligsten Herzens Jesu ist sicherlich das Deckenmosaik in der Basilika Sacré-Cœur de Montmartre in Paris. Der auferstandene Christus steht mit ausgebreiteten Armen inmitten von Heiligen, auf seiner Brust ein goldenes Herz. Es ist der verbreitetste Typus der Darstellung. Das Herz Christi (in den meisten Darstellungen rot und in deutlicher Herzform, oftmals von einem Kreuz gekrönt und von einer Dornenkrone umschlossen) ist immer in der Körpermitte platziert, Jesus weist entweder mit einer Hand darauf hin oder formt den Segensgestus.

Geschichte

Schon in der frühen christlichen Kirche gab es die Vorstellung, dass die Kirche und die Sakramente aus dem Herzen Jesu hervorgegangen seien. Ihren Ursprung hat sie im Johannes-Evangelium: „Als sie aber zu Jesus kamen und sahen, dass er schon tot war, zerschlugen sie ihm die Beine nicht, sondern einer der Soldaten stieß mit der Lanze in seine Seite und sogleich floss Blut und Wasser heraus.“ (Joh 19, 33–34)

Die ausgeprägte Herz-Jesu-Verehrung begann im frühen Mittelalter. Bereits bei Beda Venerabilis, Alkuin und später bei Anselm von Canterbury, Bernhard von Clairvaux und Franz von Assisi findet sie sich. Die Mystikerinnen Gertrud von Helfta und Mechthild von Magdeburg förderten die Verehrung am deutschen Sprachraum. Später waren die Franziskaner und Kartäuser, der heilige Franz von Sales, als „Mystiker des Herzens Jesu“, und der Orden von der Heimsuchung Mariens (Salesianerinnen) tragende Säulen dieser Form der Frömmigkeit. Die Visionen der Salesianerinnen-Nonne Margareta Maria Alacoque, die Aufzeichnungen ihres jesuitischen Beichtvaters Claude de la Colombière und der Einsatz zahlreicher Jesuiten führten schließlich dazu, dass Papst Pius IX. das Fest 1856 für die gesamte Kirche weltweit einführte. Viele römisch-katholische Ordensgemeinschaften und Kongregationen sind dem Herzen Jesu geweiht, darunter die Herz-Jesu-Missionare, die in der Stadt Salzburg das gleichnamige Privatgymnasium betreiben.

 

Das letzte Vermächtnis von Margareta Maria Alacoque wurde mit einer der bekanntesten Kirchen von Paris erfüllt: 1875 wurde der Grundstein für die Basilika Sacré-Cœur de Montmartre gelegt, deren Bau sogar als nationales Anliegen galt.

Liturgie

Am dritten Freitag nach Pfingsten begeht die katholische Kirche das Hochfest Heiligstes Herz Jesu. Das Herz-Jesu-Fest gehört somit zu den vom Osterdatum abhängigen Festen. So wie das Fronleichnamsfest auf den Gründonnerstag (Abendmahl) verweist, greift das Herz-Jesu-Fest mit seinem Bezug zur Seitenwunde Christi einen Aspekt des Karfreitags auf. Dieses Bild soll daran erinnern, dass Jesus sein Herz für alle Menschen geöffnet und sich auch für alle geopfert hat. Denn sein Herz zu öffnen bedeutet auch, sich in gewisser Weise selbst verwundbar zu machen.

Das Herz-Jesu-Fest steht dabei nicht nur als einzelnes Jahresfest im liturgischen Kalender. Jeder erste Freitag im Monat ist der Verehrung, der Eucharistischen Anbetung des Herzens Jesu und dem abschließenden sakramentalen Segen gewidmet.

Liturgische Farbe: Weiß

Tirol

Herausragende Bedeutung hat das Hochfest in Tirol. Am Herz-Jesu-Sonntag (heuer der 18. Juni) wird alljährlich das Herz-Jesu-Gelöbnis von 1796 erneuert. In diesem Gelöbnis vertrauten die Tiroler ihr Land dem Schutz des Heiligsten Herzen Jesu an und erbaten so göttlichen Beistand gegen die französischen und bayerischen Soldaten während des Kriegs gegen Napoleon. Die Tiroler Truppen trugen wider Erwarten den Sieg davon. Seither ist der Herz-Jesu-Sonntag ein hoher Feiertag in Tirol und wird mit Gottesdiensten, der erneuten Anvertrauung des Landes und den Herz-Jesu-Feuern gefeiert. Die Feuer haben ihren Ursprung in den Kreidfeuern (Signalfeuern), die zur Verständigung und Warnung auf den Berggipfeln entzündet wurden. Heute leuchten die Flammen rund um das Herz-Jesu-Fest in kunstvollen Mustern: Herzen, Kreuze, Christus-Zeichen. Im Tiroler Teil der Erzdiözese Salzburg sind besonders schöne Feuer am Wilden Kaiser und in den Kitzbüheler Alpen sowie im Brixental zu sehen.

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