Fest der Erzengel

Am 29. September feiern wir das Fest der Erzengel Gabriel, Michael und Raphael. Doch warum sind Erzengel so besonders? Und was macht das Erzengel-Fest unter den kirchlichen Festen so einzigartig?

Das Fest

Am 29. September begeht die katholische Kirche das sogenannte "Erzengelfest". Gabriel, Michael und Raphael heißen die drei Erzengel. Wie die übrigen Engel sind sie Boten Gottes, die seinen Willen den Menschen verkünden. Erzengel unterscheiden sich von der anonymen Masse der einfachen Engel aber dadurch, dass sie einen eigenen Namen tragen. Erzengel heißt ins Deutsche übersetzt so viel wie "Oberengel".

Im liturgischen Kalender bildet das Erzengelfest deshalb eine Ausnahme, weil es neben dem Schutzengelfest, das einzige Fest ist, dass nicht mit einem Heiligen, der Gottesmutter Maria oder Jesus Christus verbunden ist. Ursprünglich beging die Kirche am 29. September nur das Fest des Erzengels Michael. Im Zuge der Liturgiereform nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil wurden die Festtage für Erzengel 1969 dann auf den Michaelstag zusammengelegt. Ursprünglich wurde auch das Schutzengelfest am Michaelstag begangen. Papst Pius X. verlegte dieses Fest Anfang des 20. Jahrhunderts dann auf den 2. Oktober.

Die Ursprünge des Erzengelfestes reichen bis ins fünfte Jahrhundert zurück. Die Engel-Verehrung übernahmen die Christen aus dem Judentum, vor allem im stark apokalyptisch geprägten frühen Judentum war sie verbreitet.

So enden die Namen der drei Erzengel alle auf die hebräische Silbe "el", zu Deutsch "Gott". "Gabriel" heißt "Gott ist Kraft", Michael "Wer ist wie Gott" und Rafael "Gott heilt".

Darstellung

In der Kunst werden Erzengel und Engel zumeist als geflügelte Wesen in Menschengestalt dargestellt. Der Katechismus der katholischen Kirche äußert sich allerdings nur knapp zu Engeln und definiert sie als "rein geistige, körperlose, unsichtbare und unsterbliche Wesen". So sind Engel prinzipiell geschlechtlose Wesen. Papst Benedikt XVI. beschrieb sie so: "Ihr wahres Wesen ist das Dasein vor Ihm und für Ihn." Der Rest ist Tradition oder Spekulation.

Erzengel Gabriel

Der prominenteste Erzengel ist Gabriel, der Maria nach Darstellung des Lukas-Evangeliums die Geburt Jesu ankündigt. Lukas selbst spricht allerdings nur von einem "Engel Gabriel". Der Überlieferung nach ist Gabriel auch der Engel, der Zacharias die Geburt seines Sohnes Johannes des Täufers verheißt, Josef im Traum erscheint sowie in der Heiligen Nacht zu den Hirten spricht. Bis 1970 hatte Gabriel am 24. März ein eigenes Fest, heute wird er auch am 29. September gefeiert. Erzengel Gabriel wird meist als Bote Gottes dargestellt, da er unter anderem Patron der Postbeamten ist. In der Kunst wird er oft mit einer Lilie dargestellt, die ein Symbol für die Jungfräulichkeit ist, und auf die Verkündigung an Maria verweist.

Erzengel Michael

Der Erzengel Michael ist eine kriegerische Gestalt, in der Kunst wird er häufig als Kämpfer mit Schwert oder Lanze dargestellt, oft mit dem erschlagenen Drachen zu seinen Füßen. Nach einer alten außerbiblischen Tradition vertrieb er Adam und Eva nach dem Sündenfall aus dem Paradies. In der Offenbarung des Johannes, dem letzten Buch des Neuen Testaments, wirft Michael mit seinen Engeln den Satan in Gestalt eines Drachens aus dem Himmel. Daran knüpft die Legende an, Michael habe vor der Erschaffung der Welt gegen Luzifer gekämpft, der ursprünglich auch ein Erzengel gewesen sei. Luzifer habe sich aber dann mit anderen Engeln gegen Gott erhoben, weil er glaubte, er selbst sei wie Gott. Dieser Kampf soll Michael zu seinem Namen verholfen haben. "Wer ist wie Gott", rief er der Legende nach. Seit dem Mittelalter gilt der Erzengel Michael als Schutzpatron der Deutschen.

Erzengel Raphael

Weniger bekannt ist der Erzengel Raphael. Er kommt im Alten Testament im Buch Tobit vor. Dieser erhört das Gebet von Tobias, dem Sohn des Tobits und begleitet diesen auf seiner Reise von Ninive nach Rages. Im Neuen Testament wird der Erzengel Raphael nicht namentlich erwähnt.

Wissenswertes

Neben diesen drei Erzengeln kamen im Laufe der Zeit noch eine Reihe weiterer Engel hinzu. Dabei kamen etwa die Erzengel Uriel oder Barachiel zustande. Angesichts dieser Entwicklung stellte der Vatikan 2002 klar, dass nur die Erzengel Gabriel, Michael und Raphael namentlich verehrt werden dürften.

(c) Thomas Jansen (bit.ly/katholischde)/eds

Erhard Domay:

Ohne Engel wäre die Welt
wüst und leer
und Finsternis herrschte
über der Tiefe.

(in Anlehung an 1. Mose 1, 2)

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