Stille-Nacht-Bücher stimmen ein

SALZBURG (eds-2.12.2018) / Zum Jubiläum sind zahlreiche Bücher über das Lied erschienen.Das bedeutendste Werk stammt von der Stille-Nacht-Gesellschaft. Kürzlich bekam Erzbischof Franz Lackner das neue Standardwerk über das in hunderte Sprachen übersetzte Weihnachtslied überreicht.
Emotionaler Zugang
„Es ist wie im Märchen: Ein Weihnachtslied wird vom spontanen Einfall zweier Freunde zum erdkreisumspannenden Sinnbild des Friedens. Gedichtet und komponiert in Zeiten der Bedrängnis, in die Ferne verbreitet durch glückliche Umstände, längst weitum bekannt und beliebt …“, meinte dabei Herausgeber Thomas Hochradner, Universität Mozarteum. Der Erzbischof sprach insbesondere den emotionalen Zugang zum Lied und seine Vielsprachigkeit an. Er sagte seine Unterstützung für alle Initiativen zu, die die Botschaft betonen, um die es Joseph Mohr und Franz Xaver Gruber ging: „Ich helfe gerne mit, wenn sich das ‚Netzwerk Stille-Nacht-Pfarren‘ um die pastorale Komponente des Lieds bemüht!“
„Unser neues Buch zeichnet den ungeahnten, von überraschenden Wendungen begleiteten Erfolgsweg des Liedes nach und erschließt die Bedeutung seiner Botschaft für die heutige Zeit. Stille Nacht ist durch seine Strahlkraft zum meist übersetzten Weihnachtslied geworden. Zuweilen politisch und kommerziell heftig instrumentalisiert, geriet es zugleich zum Impuls vielfältiger künstlerischer Kreativität“, erläuterte Mitherausgeber Michael Neureiter, der Präsident der Stille-Nacht-Gesellschaft. Der Leiter des Verlags Anton Pustet, Gerald Klonner, dankte für vier Jahre Vorbereitungsarbeit und betonte, das neue Buch passe besonders gut in das Verlagsprogramm: „Es ist ein Buch aus und über Salzburg und gibt über den Stand der Wissenschaft Auskunft!“
Thomas Hochradner/Michael Neureiter (Hg.): Stille Nacht. Verlag Pustet, Salzburg 2018, 288 S., 29,00 Ä, ISBN 978-3-7025-0865-4.
Stille Nacht für jeden Tag
Eine ideale Ergänzung ist die Broschüre „Stille Nacht für jeden Tag“ vom Salzburger Diözesankonservator und Pfarrer von Elsbethen, Roland Kerschbaum. Er will damit den Inhalt des Liedes, das teilweise sogar schon zur Hintergrundmusik in Kaufhäusern verkommen ist, wieder neu ins Bewusstsein bringen. Kerschbaum betrachtet den Text und einzelne Worte daraus näher und erschließt sie geistlich. Fotos von weihnachtlichen Kunstwerken aus Gemeinden und Orten, die mit dem Lied eng verbunden sind, laden zum Betrachten und Meditieren der Botschaft von der Menschwerdung Gottes ein, die das Lied ja zum Kerninhalt hat.
Roland Kerschbaum: Stille Nacht für jeden Tag. Kunstverlag Fink, Lindenberg 2018, 48 S., 5,00 Ä, ISBN 978-3-95976-184-0.
Foto: Erzbischof Lackner mit dem neuen „Buch zum Lied“: Verlagsleiter Gerald Klonner, Herausgeber Thomas Hochradner, Erzbischof Franz Lackner und Mitherausgeber Michael Neureiter (v. l.). Im Hintergrund die Galerie der Salzburger Erzbischöfe: Zwischen Lackner und Neureiter das Portrait von Erzbischof Augustin Gruber, der nach der „bischoflosen Zeit“ 1823 eingesetzt wurde und Joseph Mohr in seinem Dienst in Hintersee visitierte.
Foto: Erzdiözese Salzburg