Sommerkirchen: Gründe für den Kirchenbesuch im Urlaub

SALZBURG (eds) / Gründe für einen Kirchenbesuch im Sommerurlaub – auch außerhalb der Gottesdienstzeiten – gibt es viele. Kirchen sind kühle Orte der Stille und des Gebets wie in Aigen, die Krypta in St. Erhard dient neben dem Hochwasserschutz auch für Gottesdienste und kulturelle Events, St. Johannes am Imberg hat architektonische Besonderheiten zu bieten, in Hopfgarten im Brixental liegt Musik in der Luft und die Effata-Projekte machen Kirchen durch besondere Raumgestaltung noch einladender.
Aigen: Kirche als kühler Ort der Stille und des Gebets
Die Pfarrkirche in Aigen hat derzeit eine relativ konstante Temperatur von 21 Grad. Es werden Anbetungen angeboten, freitags auch eine Stunde Friedensgebet in Stille. „Da wird Christus ausgestrahlt“, erzählte Diakon Dino Bachmaier. „Die Menschen sagen: wenn ich herein komme in den Kirchenraum, fühle ich mich wohl und bestärkt.“ Die Kirche liegt am Fuße des Gaisbergs, Richtung Elsbethen und Stadt Salzburg. Viele Radfahrende und Spaziergängerinnen, Wanderer und Läufer nutzen diese Kirche, um eine kurze Pause zu machen, in die Stille zu gehen, zu beten und eine Opferkerze anzuzünden.
Sandstein-Krypta in St. Erhard: Hochwasserschutz und Gottesdienstraum
Die Unterkirche der Stadtpfarrkirche zum Hl. Erhard am Fuße des Nonnbergs sei ein Hochwasserschutz, erzählte Pfarrer Alois Dürlinger. „Der Vorgängerbau war eine gotische Kirche, die immer wieder überschwemmt wurde. Dem Neubau hat man Beine gegeben, damit die Kirche trocken bleibt. Das ist nicht immer gelungen. Manchmal hat die Salzach so viel Wasser geführt, dass auch die Kirche betroffen war.“ 1686 wurde die Krypta gebaut, 1689 wurde die Kirche fertiggestellt. Die Krypta ist ein Sandsteinbau, in dem auch Gottesdienste gefeiert und kulturelle Veranstaltungen, musikalische Events und Ausstellungen umgesetzt werden. Jeden letzten Freitag im Monat wird zum Friedensgebet eingeladen (19 Uhr).
St. Johannes am Imberg
Ein architektonisches Highlight ist die Kirche St. Johannes am Imberg. Sie liegt erhöht über der Steingasse, am Fuß des Kapuzinerbergs in der Salzburger Altstadt. Sie wurde erstmals 1319 urkundlich erwähnt und hat einen romanischen Kern. Im Jahr 1681 erfolgte eine barocke Umgestaltung samt Erweiterung durch Kapellen und einem neuen Zwiebelturm. Die Kirche ist den Heiligen Johannes dem Täufer und dem Evangelisten geweiht, die als Symbole für beschauliches sowie tätiges christliches Leben gelten. Der Marmorhochaltar stammt etwa aus dem Jahr 1775 und zeigt im Altarblatt die Taufe Christi. Im Langhaus befindet sich eine Deckenmalerei aus 1772 mit einer Scheinkuppel, die Johannes den Täufer mit Engeln zeigt. Eine bekannte Legende besagt, dass Wolfgang Amadeus Mozart regelmäßig die etwa 125 Stufen zur Kirche hinaufstieg – gesicherte Belege fehlen jedoch. Jeden Freitag finden um 18.30 Uhr heilige Messen statt. Tagsüber ist die Kirche für Besucherinnen und Besucher geöffnet. Die Kirche ist nur über die Imbergstiege zu Fuß zugänglich. In den vergangenen Jahrzehnten wurde das Innere der Kirche restauriert.
Musik liegt in der Luft
Zum 31. Mal leitet der bekannte Cellist Ramón Jaffé heuer das Kammermusikfest in Hopfgarten im Brixental. Was den Reiz für ihn ausmacht einen Kirchenraum zu bespielten? „Musik ist in vielen Fällen eine Art Gottesdienst auf einer anderen Ebene. Es sind oft die größten Geister wie Bach oder Beethoven, die diese Musik, die wir dort spielen, geschaffen haben.“ Der Kirchenraum gehe mit der Musik eine Symbiose ein, die sich auf das Publikum übertrage. Die Pfarrkirche Hopfgarten mit ihrer berühmten Metzler-Orgel hat es seinem Musikerherz besonders angetan. Er selbst gehe – geprägt von seiner Kindheit im lettischen Riga und der Musik im dortigen Dom – gerne für Konzerte in Kirchen. Das Kammermusikfest in Hopfgarten im Brixental findet von 30. August bis 5. September statt. (Infos und Tickets unter www.kammermusikfest.com)
„Einladende“ Kirchen
Kirchen bieten einladende Oasen, auch mitten im Trubel und in der Hitze. Nach dem Motto „Mach deine offene Kirche zu einer einladenden Oase für die Menschen“ rief die Erzdiözese Salzburg bereits zwei Mal zum Projektwettbewerb „Effata“, auf Deutsch „Öffne dich!”, auf. Der dritte Durchgang soll im Herbst starten. Inspirationsquelle ist das Projekt „Offene Kirche“ der Erzdiözese Wien. Hinter dem Projekt „Effata“ steht der Anspruch der Erzdiözese Salzburg, Kirchen und kirchliche Räume für die Menschen offen zu halten. Durch das Projekt „offene Kirche“ soll der Besuch noch attraktiver werden. Ziele des Wettbewerbs sind unter anderem die Öffnung und Erschließung von Kirchenräumen für Personen, die bisher wenig Zugang gefunden haben, sowie eine sichtbare Veränderung in Kirchenräumen, die langfristig bestehen bleibt. Als Basis für Projektideen können Fragen dienen, wie: „Was wünschst du dir von deiner Kirche?“ und „Wie möchtest du deine Kirche vorfinden?“ Die Weiterführung des Projekts für die Dekanate im Salzburger Teil ist grundsätzlich vorgesehen und wird nach Evaluierung des Pilotprojekts neu ausgeschrieben. (Infos: www.eds.at/offene-kirche/projektwettbewerb-effata)